- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel mit typischem 80er Jahre "Flair" versteht sich wohl als "junges" Stadthotel der (unteren?) Mittelklasse. Das Hotel hat 137 Zimmern, eine großzügige Lobby mit und zwei fahrstühlen und einer Sitzecke mit TV sowie einem recht großen Speiseraum. Unter Berücksichtigung der umliegenden Architektur, der Inneneinrichtung und dem allgemeinen Zustand schätze ich das Alter der Anlage auf etwa 25 Jahre. Da der Zugang zum Hotel im 1. OG liegt, kann man nur über eine betagte Rolltreppe oder per Treppe zum Eingang gelangen. Es gibt wohl noch einen Strassenzugang via Fahrstuhl, den ich jedoch weder gesehen noch benutzt habe. Die Lobby macht einen recht sauberen, aber etwas veralteten Eindruck, der jedoch von den übrigen Räumlichkeiten nicht gehalten werden kann. Verschmutzte Tapeten, klapprige Fahrstühle, defekte Beläuchtung, marode Fenster, zerschlissene und schmutzige Teppiche [...]. Als inklusivleistung wird ein "amerikanisches" Frühstück angepriesen, dass diesem Anspruch jedoch nicht gerecht wird. Die Gäste sind überwiegend junge Reisegruppen (Schulklassen, Rainbow-Reisegruppen etc. pp.) aus dem deutschsprachigen Raum oder BeNeLux. Da das Hotel genau eine Station ausserhalb der drei Nahverkehrszonen des Stadtbereichs von Paris liegt, sind die Transferkosten leider recht hoch. Wenn man beispielsweise nach einem 8stündigen Louvre-Aufenthalt zurück zum Hotel will, um dann am Abend auf dem Montmartre zu flanieren, muss man schon etwa 5Euro Mehrkosten kalkulieren als wenn man innerhalb der drei Nahverkehrszonen logiert. Eventuelle Mehrkosten für ein zentral gelegenes Hotel erscheinen somit in einem anderen Licht. Auch bekommt man vom urbanen pariser Leben leider nichts mit, stattdessen wohnt man in einer anonymen und architektonisch wenig ansprechenden Bürostadt.
Die Zimmergröße war noch ausreichend bzw. entsprach dem unteren 3Sterne-Standard. Wie das gesamte Hotel war die Einrichtung noch aus den 80er Jahren und dementsprechend verschliessen bis heruntergekommen. Der Standventilator war äusserst laut und verteilte die warme Luft nur unzureichend im Raum. Ein Bettlicht war defekt und die Einbauschränke waren zerkratzt und staubig. Die Vorhänge verstärkten den negativen Eindruck: sie wurden wohl seit Jahren nicht mehr gewaschen und verschlossen die Fenster leider nicht auf ganzer Breite, so dass Lücken blieben. Das Badezimmer war sauber und hatte noch einen recht guten Standard. Die tägliche Reinigung war gut.
Das angepriesene "amerikanische" Frühstück mit "Croissants, Brioches, Baguettes, Käse, kaltem Aufschnitt, Eiern, Yoghurt, Zerealien und Fruchtsaft" war langweilig und von billigsten Zutaten geprägt. Es gab jeden Tag Minicroissants und Weißbrot, Brie und Kochschinken, Cornflakes, Marmelade, Tee oder Kaffee und ein saftartiges Kaltgetränk. Dadurch wurde das Frühstücken zu einem langweiligen und schließlich eher unerfreulichem Akt. Warum muss sich das "Käseland" Frankreich bitte so Sortenarm präsentieren? Das Servicepersonal hielt sich "vornehm" zurück, so dass man bei der Bedienung des Kaffeeautomaten zum Autodidakten wurde... Leider war die Atmosphäre des Speiseraums schlicht bis heruntergekommen und eher ungemütlich.
Die Rezeptionisten waren freundlich und hilfsbereit, was man von dem Frühstücksservice leider nicht behaupten konnte. Englischkenntnisse waren - zumindest bei den Rezeptionisten - vorhanden. Die Zimmerreinigung und die allgemeine Sauberkeit waren okay, aber insgesamt verbesserungswürdig. Warum muss ich aus verdreckten Fenstern schauen? Insgesamt war der Eindruck vom Hotelservice ordentlich, aber steigerungsfähig.
Das Hotel liegt westlich von Paris im Hochhausviertel "La Défense". Die Städte Courbevoie, Nanterre und Puteaux teilen sich die Verwaltung des Viertels. Der Standort des Hotels ist La Défense-Nanterre. Genauso heißt auch die U-Bahn-Haltestelle, die in etwa 4 Minuten zu Fuß erreichbar ist. Leider liegt die Haltestelle genau eine Station AUSSERHALB der letzten Nahverkehrszone von Paris, so dass der Ticketpreis dadurch deutlich höher ist, als innerhalb der drei Nahverkehrszonen! Hier müssen also Mehrkosten (etwa 1, 10 Euro pro Strecke) einkalkuliert werden... In direkter Nachbarschaft gibt es einen Supermarkt (Über der U-Bahn-Station) sowie Bekleidungsgeschäfte, Banken und Restaurants (gehobene Qualität sucht man jedoch vergebens...). Da die Umgebung jedoch von Verwaltungs- und Bürogebäuden geprägt ist, sind am Abend keine erwähnenswerten Unterhaltungsangebote erreichbar.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2008 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sebastian |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 27 |