- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Wir verbrachten als Paar (36-40 Jahre alt; kulturinteressiert) in der zweiten Oktoberhälfte 9 Nächte im Hotel Iaccario (www.hoteliaccarino.it). Von dort aus unternahmen wir diverse Ausflüge vornehmlich mit einem Mietwagen: Phlegräische Felder (Solfatara, Cuma), Neapel, Herculaneum, Vesuv, Villa Oplontis, Pompeji, Stabiae, Amalfi und Küstenstraße, Paestum, Sorrent. Wegen der Fülle interessanter Sehenswürdigkeiten am Golf von neapel und Salerno kamen wir kaum dazu, den hoteleigenen Pool und die Sonnenterrasse zu nutzen. Täglich aber nutzen wir den zimmereigenen Balkon. Der finanzielle Mehraufwand hat sich unseres Erachtens gelohnt. Wir hatten zwar bereits in Deutschland (TUI) "Meerblick" gebucht, wären aber in einem Zimmer unter dem Dach OHNE Balkon einquartiert worden, wenn wir nicht vor Ort einen Zuschlag von 10 €/Tag für einen Raum mit Balkon entrichtet hätten. Andere Zimmer als das von uns gebuchte bekamen wir nicht zu Gesicht, aber den bisherigen Hotelbewertungen ist zu entnehmen, dass die Zimmer mit Balkon deutlich größer und heller sind. Der überwiegende Teil der Gäste war zu unserer Zeit britischer Nationalität. Schätzungsweise ein Drittel der Hotelgäste waren deutschsprachig, darunter zwischenzeitlich auch eine größere österreichische Reisegruppe. Das Publikum war eher etwas älter, eher mittleres bis gehobenes Publikum. Die Gefahr englischer "Ausfälle" wie in Ballermannhotels bestand nicht. Tipp: wer Wert auf das Vesuv-Panorama vom eigenen Balkon legt, sollte bereits bei der Buchung unbedingt darauf achten, ein Zimmer mit Meerblick + Balkon zu erhalten. Die "landseitigen" Zimmer blicken in einen ruhigen, gepflegten Innenhof und auf Teile von St. Agata. Ist auch akzeptabel. Beim nächsten Mal würde ich wegen der sehr schwierigen bzw. kostenträchtigen Parksituation rund um den Golf von Neapel und insbesondere auch auf der Sorrentiner Halbinsel auf ein eigenes Kraftfahrzeug verzichten. Die Bus-, Zug- und Fährverbindungen bieten sowohl finanziell als auch bezüglich ihrer Verfügbarkeit eine echte - wahrscheinlich sogar bessere Alternative. Man erspart sich so auch den Stress im alltäglichen Verkehrschaos. Allerdings habe ich diesen Stress weniger stark empfunden, als nach den Informationen im www und in der Reiseliteratur zu erwarten gewesen wäre. Vielleicht lag es auch an der Mitnahme eines Navigationsgerätes, das und zwar auf manche zu schmale Wegstrecke zu locken versuchte, uns aber dennoch eine gute Unterstützung war. Eine noch bessere Ausgangssituation hat man meines Erachtens bei Buchung eines Hotels im Bereich der Altstadt von Sorrent, da dort zusätzlich zu Busverbindungen Fähr- und Zugverbindungen unmittelbar vor der Haustür zur Verfügung stehen. Insbesondere die Hotels direkt auf der zum Meer abfallenden Steilkante mit Panoramablick auf den Golf wie z. B. das "Tramontana" dürften sich für einen gelungenen Aufenthalt anbieten. Vermutlich sind Hotels in dieser Lage aber deutlich teurer als das freundliche 3, 5-Sterne-Hotel Iaccarino. Wer nach weiteren Hotelbewertungen zum Hotel Iaccarino sucht, sollte es unbedingt auch mit der Schreibweise "Jaccarino" versuchen.
Die Größe unseres Zimmers (2. Etage, Nr. 56) war angenehm (schätzungsweise 3, 5x3, 5 m). Kleiner sollen angeblich die Zimmer unter dem Dach (3. Etage) sein. Alles deutete darauf hin, dass die letzte Renovierung erst vor kurzer Zeit erfolgte. Das Mobiliar zeigte leichte Nutzungsspuren, war aber ansonsten funktionsfähig und OK. Zwei Betten mit guten Matratzen, Nachttischen, Kofferträger, Schreibsekretär, Tischen mit kleinem Farbfernseher (Neben diversen italienschen Kanälen, CNN, BBC, Eurosport (deutschsprachig) und ZDF), 2 gepolsterte Stühle, geräumiger Wandschrank im Flur, Bad mit Badewanne und BD. Den Badarmaturen (bronzierte Wasserhähne, Brause usw.) merkt man ihr Alter allerdings an. Die Dichtungen funktionieren nicht mehr 100-prozentig. Unser Badezimmer war in einem bemerkenswerten Dunkelbraun gefliest; für den Urlaub war es OK. Fußböden mit Terrakottafliesen, sehr nett. Schöner kleiner Balkon mit 1 Tischchen und 2 Stühlen aus Alu, dazu 2 Sitzkissen. Alles war sehr sauber, eben zum Wohlfühlen. Das Zimmer war vergleichsweise sehr wenig hellhörig. Höchstens vom außen liegenden Flur oder von Nachbarbad drangen gelegentlich kurz Geräusche herüber. Handtücher wurden täglich gewechselt, Bettwäsche alle paar Tage. Für den Pool werden unentgeltlich gesonderte Handtücher zur Verfügung gestellt. Es stehen mehrere Steckdosen zur Verfügung, für die KEIN Steckeradapter erforderlich ist, d. h. die heimischen Stecker passen. Durch die Lage des Zimmers in der 2. Etage war das beste Panorama vom Balkon gewährleistet. Zwei Fahrstühle verbinden die verschiedenen Etagen miteinander. Die Zimmer sind ansonsten über ziemlich verwinkelte schmale Flure zu erreichen. Alles wirkt aber gepflegt und freundlich.
Frühstückszeitraum 7: 00 - 10: 00 Uhr. Frühstück in Buffetform. Für ein 4-Sternehotel (Landeskategorie) unserer Ansicht nach angemessen. Es gab eine solide Grundauswahl, nur wenige Variationen, aber eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei. Saft wie bei dieser Hotelkategorie nur aus dem Automaten. Abendessen wahlweise 19: 00 oder 20: 15 Uhr. Mittwochs Buffet, ansonsten Auswahl zwischen 4 Menüs (Vor- und Hauptspeise sowie Dessert), davon mindestens ein Fischgericht und ein vegetarisches Gericht. Abwechslungsreiche italienische Küche mit Spezialitäten aus dem Raum Neapel. Die Qualität war ausgezeichnet, die Menge für uns ausreichend. Da die abendlichen Getränke vergleichsweise teuer sind - Softdrink ab 4 € und Weinflasche ab 14 € - verlegten wir die Einnahme der Getränke auf die Zeit vor und nach dem Abendessen. Die angebrochenen Flaschen der Gäste werden mit Zimmernummern versehen und an den Folgeabenden abermals serviert. Sauberkeit und Hygiene im Restaurant, Buffet und am Tisch waren tadellos. Die Atmosphäre war sehr angenehm. Teilsweise frühstückten wir am offenen Fenster mit Blick auf den Vesuv. Trinkgelder wurden selbstverständlich gerne angenommen, wurden aber keineswegs erwartet.
Die Freundlichkeit des Personals war durchweg vorbildlich. Die Wünsche der Gäste wurden stets prompt und mit großer Freundlichkeit erfüllt. Die Verständigung läuft im wesentlichen in Englisch oder auch Italienisch, wenn gewünscht. Außerdem versteht die Bedienung ausreichend Deutsch, um die Wünsche der Gäste zu erfassen. Die Zimmerreinigung war makellos. Die Rezeption hilfsbereit und auskunftsfreudig. Einer Beschwerde bezüglich eines laufenden Wasserkastens in unserem Bad wurde umgehend nachgekommen und das Problem beseitigt. Durch die relativ geringe Größe des Hotels läuft vieles sehr persönlich ab. Shuttle-Bus nach Sorrent (7 €/Pers.). Transferzeiten sowie Busfahrplan wurden beim Check-In zur Verfügung gestellt. Pool-Öffnungszeit 9: 00 bis 18: 00 Uhr (für uns teilweise etwas zu kurz, da wir häufig erst gegen 18: 00 Uhr von den Ausflügen zurückkehrten). Mittwochabends Life-Musik in der Bar mit gefälliger Italo- und Rockmusik. Dazu Möglichkeit zum Tanz.
Das Hotel ist am Ortsrand von St. Agata auf der Sorrentinischen Halbinsel gelegen, oberhalb von Sorrent. Die Anreise mit dem Mietwagen von Neapel nimmt etwa 1, 5 Stunden in Anspruch, wenn man die Autostrada Neapel - Salerno bis Castellamare di Stabia wählt (1, 50 € Maut) und dann über die Fernstraße SS 145 Richtung Sorrent fährt, es aber schafft in Meta der Ausschilderung Richtung "Positano + Amalfi" zu folgen, um sich sicht im dichten Verkehr Sorrents aufhalten zu lassen. Andere Gäste reisten mit der Eisenbahn von Neapel nach Sorrent an (ca. 1 Stunde; ca. 3, 50 €/Pers.). Von dort fahren in kurzen Abständen Linienbusse u. a. auch nach St. Agata (ca. 30 min; ca. 1, 30 €/Pers.). Haltestelle unmittelbar vor dem Hotel. In Anbetracht des regen Verkehrs auf der Straße, welche unmittelbar vor dem Hotel (Meerblickseite, unterhalb des Hotelpools) entlangführt, erwarteten wir eine Beeinträchtigung des Erholungswertes. So schlimm war es dann aber wirklich nicht. Ein dreiminütiger Fußweg durch eine Nebengasse führt direkt in das Ortszentrum des verschlafenen Bergdorfes St. Agata. Dort bestehen diverse Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt eine Filiale der Deutschen Bank sowie eine Tankstelle (24 h-Automat). St. Agata eignet sich gut zur Erkundung der Amalfitana, der berühmten Küstenstraße, welche u. a. die Orte Positano, Praianao, Amalfi, Ravello und Salerno verbindet. Per Linienbus, Mietwagen oder organisiertem Ausflug (Neckermann, TUI, beide im Hotel mit Ausflugspaketen im Angebot vertreten) bestens erreichbar. Vom Hafen in Sorrent legen außerdem mehrmals täglich Fährboote von und nach Capri, Neapel und zu anderen Orten an; Preis Sorrent-Neapel einfache Fahrt z. B. 14, 50 €, Dauer ca. 1 Stunde. Vom Hotel nach Sorrent wird mehrmals täglich ein Transfer mit hoteleigenem Kleinbus (7 € einfache Fahrt/Pers.) angeboten. Das Parken mit dem Mietwagen in Sorrent erwies sich als sehr schwierig, da eigentlich nur kostenpflichtige Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Kosten reichen von 4 €/Tag (Fläche am Hafen, wenn man Glück hat) bis 20 € für 8 Stunden Parkzeit (Tiefgarage am Hafen). Zu den Ausflugszielen Pompeji, Neapel, Amalfi, Paestum usw. ist man in der Regel mindestens eine Stunde unterwegs. Wunderbar ist die Lage des Hotels über dem Golf von Neapel. Ein Zimmer mit Meerblick vorausgesetzt, schweift der Blick über die fernen Dächer Sorrents am Fuße der Monte Latari, über den Golf mit dem Vesuv am Horizont; sehr romantisch!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Hochsommer könnte es eng werden mit den Liegen und Stühlen am Pool, und vielleicht auch im Becken selbst. Im Oktober hatten wir den Bereich trotz erträglicher Wassertemperatur (22-23 °C) quasi für uns. Auf den Terrassen rund um das Hotel gibt es schöne Sitzgelegenheiten, ebenso wie in der großen Lobby mit Großbildschirm (Lautstärke angenehm dezent) und zahllosen bequemen Sofas. Kostenpflichtiger Internetzgang in der Lobby. Bei Bedarf kann der Strand des "Schwester-Hotels" Tramontana in Sorrent kostenlos genutzt werden. Keine Kinderbetreuung und kein Spielplatz in der Nähe! Keine Tagungsräume, Boutiquen, Disko. Hatten wir auch nicht erwartet, daher positiv zu bewerten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Olaf |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |