Hotel Jade Garden

Wir haben uns in diesem Hotel sehr wohl gefühlt. Es ist ein typisches, mit 122 Zimmern nicht allzu großes Stadthotel in sehr zentraler, dabei aber ruhiger Lage in der Nähe der Verbotenen Stadt. Das Gebäude beherbergte in den dreißiger Jahren das Büro der Kommunistischen Partei, weshalb es heute unter Schutz steht. Historische Fotos weisen auf seine Geschichte hin. Das Hotel ist vor einigen Jahren hell, freundlich und großzügig renoviert worden. Wir fanden es angenehm ausgestattet und sehr sauber. Es bietet sowohl Übernachtung/Frühstück als auch mehrere Restaurants, in denen man nach unserem Eindruck gut essen kann. Die Gäste waren zu unserer Reisezeit im Dezember vorrangig Chinesen, vermutlich etliche Geschäftsleute (schätzen wir jedenfalls - wegen der Business-Anzüge). Taxifahren in Peking ist billig, aber nur wenn die Fahrer auch das Taxameter einschalten! Also unbedingt darauf bestehen oder einen festen Preis aushandeln. Wer gut zu Fuß ist, kann rund um die Verbotene Stadt eine Menge sehen: Kohlehügel, Beihai-Park Hutongs, Trommelturm, Glockenturm ... Wer am Wochenende in Peking ist, sollte mal in die großen Parks gehen: Beim Himmelstempel, beim Kohlehügel usw. Da wird gesungen, musiziert, getanzt, Sport und Qi gong und Kalligraphie mit Wasserpinseln betrieben, es herrscht ein sagenhaftes Treiben – und die fremden Besucher werden sehr freundlich wahrgenommen und auch mal eingeladen, mitzumachen. Als beste Reisezeit für Peking wird übrigens der Oktober empfohlen. Im Sommer soll es heiß und feucht sein, und im Dezember, unserer Reisezeit, ist es ziemlich kalt und es weht oft ein eisiger Wind, die Luftfeuchtigkeit beträgt dann auch nur 10 Prozent, was trockene Haut sehr strapaziert. Also wissen wir nun, wann wir nochmal wiederkommen können, und sicherlich wieder ins Jade Garden!

Das Zimmer war ordentlich, mittelgroß, ganz behaglich ausgestattet, allerdings war der Teppichboden schon ziemlich abgenutzt. Die Matratzen waren hart, aber bequem (wie in allen Hotels, die wir auf unserer Rundreise besuchten), im Schrank gab es nur Bügel und wenig Ablagefläche, so dass wir mehr oder weniger aus dem Koffer lebten. Aber ansonsten war das Zimmer erstklassig ausgestattet: Spontan fallen mir ein: Klimaanlage, Zimmersafe ( der anfangs etwas zickte und für den innerhalb von zehn Minuten vier Hotelmitarbeiter aufmarschierten, um ihn zum Funktionieren zu bringen – noch ein Hoch auf den Service!), Minibar mit moderaten Preisen, Kaffee- und Teebereiter, Föhn, Waage, Bademantel und niedliche Pantoffeln, Taschenlampe, Badezimmerzubehör wie Zahnbürste und –creme, Kämme, Rasierzeug usw. Es scheint in China üblich zu sein, die Hotelzimmer so umfangreich auszustatten, denn Ähnliches fanden wir häufiger. Es wurde gut saubergemacht, die Handtücher wurden täglich gewechselt.

Es gibt im Hotel ein Buffetrestaurant und mehrere andere Restaurants mit chinesischer und internationaler Küche. Wir haben im Buffetrestaurant gefrühstückt und einmal auch zu Abend gegessen. Das einzige, was wir morgens ein bisschen vermissten, war gutes Brot. Aber wo findet man das schon außerhalb Deutschlands? Ansonsten gab es ein amerikanisch-chinesisch gemischtes Frühstücksbuffet, auch mit warmen Gerichten. Da es wenig Wurst und Käse gab, aßen wir halt Bacon und Ei, Toast, leckere Maultaschen, Yoghurt und Obst usw. An die chinesischen Sachen haben wir uns zu Beginn der Reise noch nicht so herangetraut. Der Kaffee war gut. Abends haben wir einmal beim Dinner-Buffet gegessen, es ergab sich so. Für chinesische Verhältnisse war es mit 98 Yuan (ca. 9, 80 Euro) relativ teuer, aber sehr, sehr gut. Es gab Sushi, Shrimps, Salate usw. als Vorspeise, dann mehrere Gerichte zur Auswahl, natürlich auch chinesische, und man konnte sich Fleisch wie Rinderfilet, Lammkoteletts, Hähnchenfilet usw. auswählen und frisch zubereiten lassen. Als wir so gemütlich speisten, brachte der Kellner uns jedem einen halben überbackenen Hummer aus der Küche. Als ich irritiert nachfragte, hieß es, das gehöre heute dazu ... Ich brauche wohl nicht extra zu sagen, dass die niedlichen winzigen Desserts zum Abschluss erstklassig waren. Auf die etwas ängstliche Frage des Oberkellners: „How did you like our buffet?“ konnten wir natürlich nur sagen: „It was excellent!“. Natürlich haben wir später auf unserer Reise auch ausgezeichnet chinesisch gegessen, aber zum Einstieg war es uns ganz recht, dass wir zwischen westlicher und chinesischer Küche hin und her springen konnten.

Auch hier möchte ich Bestnoten vergeben. Wir waren auf unserer China-Rundreise in mehreren Hotels. Im Jade Garden war der Service am besten. Das Personal am Empfang war sehr nett, sprach ausreichend Englisch und erledigte unsere wenigen Anliegen prompt und freundlich. Der Bellboy, der unsere Koffer am letzten Tag in Verwahrung nahm: strahlend, als würden wir ihm einen Gefallen tun. Die Reinigungskräfte, so man sie denn zu Gesicht bekam, waren ebenfalls sehr freundlich – und gründlich. Der Service im Büffetrestaurant, wo wir frühstückten und auch ein Abendessen einnahmen, war perfekt, anders kann ich es nicht sagen. Wir haben später auf unserer Rundreise auch Servicewüsten erlebt, aber im Jade Garden war der Service hervorragend. Es waren überaus freundliche, höfliche junge Servicekräfte da, die beim kleinsten Zögern am Buffet herbeieilten und Informationen zu den Speisen anboten, die benutzten Teller so schnell von unserem Tisch verschwinden ließen, dass sie sogar einmal dafür vom Oberkellner sanft getadelt wurden ("you need not be too busy") - wir waren sehr angetan, zumal auch die Qualität der Speisen stimmte.

Für uns war die Lage des Hotels perfekt. Es liegt nur wenige Schritte von der Einkaufsstraße Wangfujing( Fußgängerzone, moderne westliche Geschäfte) entfernt. Wichtiger war uns allerdings die fußläufige Entfernung zu wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Platz des Himmlischen Friedens und dem Kaiserpalast. Toll war auch der Nachtmarkt mit den leckeren Spezialitäten in der Donguamen Street (200 m entfernt). Man findet in den umliegenden Straßen auch noch etliche Hutongs (traditionelle Hofhäuser), die bislang dem Abriss entgangen sind, was man von anderen traditionellen Vierteln nicht immer sagen kann; Peking verändert sich rasend schnell. Vor dem Hotel und in den Straßen rundum findet man jederzeit ein Taxi. Trotz der zentralen Lage war es in den Zimmern ruhig und wir konnten gut schlafen

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Wir hatten gar keine Zeit für Wellness oder Ähnliches, deshalb können wir hier nicht viel sagen. Aber das Hotel hilft sicherlich bei der Planung von Aktivitäten und Ausflügen. Es gibt einen kleinen Shop für Mitbringsel.