Hotel Karlshorst

Vietnamesisch geführtes Hotel, fast das gesamte Personal entstammt ebenfalls diesem Kulturkreis. Das Hotel ist ganzheitlich in dem Stil dieses Landes eingerichtet, viel Bambus und Holz, schönes Flair. Das Hotel hat im Hinterhof rund 10 Parkplätze, effektiv zu wenig für ein Hotel dieser Größe. Der Hauptzugang zum Hotel erfolgt von der Hauptstraße aus. Es gibt aber auch drei Hintereingänge vom Hof, zwei zu völlig unbeaufsichtigten Treppenhäusern, durch die man in alle Etagen gelangt, ohne das eine Zugangskontrolle durch das Personal erfolgen könnte. Der Fahrstuhl hat auch einen Ausgang zum Hof, dadurch zieht es im Rezeptionsbereich. Auch mit dem Fahrstuhl kann man ungesehen zu den Zimmer gelangen - alles andere als sicher. Die Heizung ist bisweilen defekt, bei -15 Grad hatte ich nachts zweimal das Vergnügen, frierend im Zimmer zu liegen, ganz offensichtlich fehlt entweder das Geld oder der Wille zur Instandsetzung. Gleiches gilt für das Internet, funktioniert im Restaurant oft aber nicht immer, dto. 1. Etage, 2. und 3. Etage kein wlan. Am Abreisetag war ein Monteur der Telekom vor Ort, ob das wlan nun überall funktioniert weiß ich nicht. Auf jeden Fall fehlten bei meinem Aufenthalt die Router in der zweiten und dritten Etage, daher dort kein wlan. Die betriebsinterne Kommunikation funktioniert nicht, das führt dann dazu, daß man sich von der Hotelchefin als Lügnerin bezeichnen lassen muß, weil diese die Vereinbarungen mit der Rezeption nicht bekannt sind. In den Rechnungen tauchen oft Buchungspositionen auf, die NICHT vom Gast verursacht worden sind, die Zimmerpreise verändern sind plötzlich nach oben, usw. Typisches Hotel für Monteuere, Preise sind in Relation zu dem gebotenen Ganzen völlig überhöht.

Die meisten Zimmer sind eher klein, Bett, offener Pseudoschrank, Tisch, Stuhl, Zimmer ist dann voll, man hat im Zimmer also keine langen Wege, nur schmale Trampelpfade zwischen den Möbel. Die Möbel sind scheinbar aus Bambus gefertigt und asiatisch angehaucht. Als Kleiderschrank dient ein offener Kasten mit einer Kleiderstange (längs und nicht quer eingebaut, also sehr kurz) und einem Ablagebrett für den Koffer, Regalböden gibt es keine. Schreibtisch ohne Schubladen, in der Regel nur max. zwei Steckdosen im Zimmer, die Deckenlampen verstrahlen sehr trübes Licht, das Zimmner ist nachts also schummrig dunkel, auch bei eingeschalteter Deckenlampe. Die Zimmertüren sind allesamt undicht, weil unten jeweils ein etwa drei cm hoher Spalt klafft, für Frischluftzuvor in den kleinen Zimmern ist also gesorgt, zumal auch die Fenster undicht sind. Es zieht, quer über die Betten. Die Bettwäsche wird selbständig max. 1x Woche gewechselt, auch wenn diese erkennbar verschmutzt ist. Frische Handtücher sind oft löchrig, ausgefasert und eingerissen.

Nur vietnamesische Küche, am Wochenende gibt es Buffet und Brunch, ist mal ganz nett, aber auf Dauer recht eintönig, da es kaum Variation in der Auswahl der angebotenen Speisen gibt. Das Essen ist fast immer lauwarm, das Restaurant ist zugig, weil Fenster undicht sind. Bauartbedingt muß jeder Hotelgast, auch die Handwerker, die frisch von der Baustelle kommen, mitten durchs Restaurant, um den Hoteltrakt zu betreten. Beim Betreten des Hotels prallt man zunächst frontal auf den Bartresen, folgt diesem nach rechts, trifft auf das Restaurant, durchquert dieses zur Hälfte, um die dahinter befindliche Rezeption zu erreichen. Beim Einchecken von Reisegruppen stauen sich die neuen Gäste bis ins Restaurant, nicht sehr angenehm, wenn Gäste mit Koffern neben dem Tisch stehen, an dem man gerade sein Essen zu sich nehmen möchte. Die Küche befindet sich unweit zu einem der Treppenhäuser, die Küche ist offen, also alles andere als hygienisch. Das Essen nimmt von der Küche den Weg durch einen Korridor, vorbei an einem Treppenhaus, am zugigen Fahrstuhl, quer durch die Lobby um schließlich im Restaurant anzukommen. Auf dem Weg dahin wird das Essen in der Regel nicht angedeckt (Hygiene und Temperatur der Speisen!).

Bemühtes aber sehr oft überfordertes Personal, weil auch die beste asiatische Freundlichkeit die Unzulänglichkeiten der Bausubstanz des Hotel und der Hotelführung nicht ausgleichen kann. Die Rezeption teilen sich vier Angestellte, einer spricht fließend deutsch (ist aber leider nur selten da), eine spricht gutes Deutsch, zwei weitere nur gebrochenes Deutsch, Englisch Fehlanzeige. Während des Aufenthalts wurde das Zimmer nur oberflächlich gereinigt, Duschkabine nur naß ausgespritzt, Armaturen und Wände der Dusche nicht gereinigt, verkalkt, Duschkabine ist undicht, Wasser läuft ins Zimmer, mehrfache Reklamation, keine Abhilfe. Die ersten beiden Etagen sind unrenoviert, die dritte Etage ist renoviert, muß aber auch schon wieder länger her sein. In der ersten und zweiten Etage stammen die Gäste häufig aus Osteuropa (Handwerker aus Rumänien und Bulgarien), da kommt es schon einmal vor, daß man über leere Flaschen und Betrunkene stolpert. In den ersten beiden Etagen wird geraucht, ist deutlich in den Fluren zu bemerken.

SEHR verkehrsgünstig, fast alle Zimmer liegen zur Hauptverkehrsstraße, mit Lkw Durchgangsverkehr, Straßenbahn, Bus und Berufsverkehr. Straßenbahn- und Bushaltestelle ca. 250 m vom Hotel, S-Bahnhof Karlshorst etwa 750 m vom Hotel entfernt. Karlshorst ist alles andere zentral gelegen, hinzu kommt, daß bei Benutzung der S-Bahn in Richtung Innenstadt am Ostkreuz auf jeden Fall umgestiegen werden muß (längerfristige Bauarbeiten). Zum Wechsel des Bahnsteigs gibt es dort nur Treppen, KEINEN Fahrstuhl.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise