Hotel Kempinski Soma Bay

Tolles Erholungshotel für reiche westeuropäische Badeurlauber! Ich bin auch einer davon! Ich will hier nicht nur die positiven Dinge herausstellen, das haben andere schon reichlich getan. Ist auch alles stimmig. Ich verändere jetzt ein wenig den sozialen Blickwinkel: Das Personal lebt in dieser von uns als paradiesisch empfundenen künstlichen Enklave größtenteils komplett von der Familie getrennt (außer dem Management). Aus Kostengründen können sich die Zimmerjungen etc. es sich meistens nicht leisten, Frau und Kind nachzuholen. Dienstzeiten sind 6 WOCHEN am STÜCK OHNE FREIEN TAG ! Jeden Tage mindestens 10 - 12 h harte Arbeit am Stück! Wenn sie Glück haben, kriegen sie alle 6 Wochen 8 Tage frei, um ihre Familien zu besuchen (meistens in Luxor oder Kairo). Sind sie krank und vom Art für 3 Tage krank geschrieben, kommt das Kommando vom Management: "In 24 Stunden bist Du wieder fit!" Grundlohn im Monat: ca. 300 bis 400 ägyptische Pfund plus Zuschläge. Großzügig gerechnet sind das 30 bis 40 Euro PRO MONAT für über 300 STUNDEN HARTE ARBEIT! Jeden Tag EINEN EURO für über 10 STUNDEN ARBEIT! Ich gehe davon aus, dass die Zahlen einigermaßen stimmen. Der Hoteldirektor darf mich gerne korrigieren. Ich will das Hotel und Management hier auch nicht schlecht machen, vielleicht einfach ein bißchen das SOZIALE GEWISSEN wachrütteln! Ich glaube zufällig sehr stark an den lieben Gott, und ich glaube nicht, dass ER es klasse findet, wenn wir unsere Mitmenschen ausbeuten, nur weil sie in einer Notlage sind! Mit Sicherheit ein Problem in vielen Hotels und Ländern dieser ERDE! Nicht nur in Ägypten und bei Kempinski! Mir wird nur einfach kotzschlecht, wenn die billigste Flasche Wein (ca. 35 Euro) im Restaurant im Hotel mehr kostet, als den armen Bediensteten für über 300 STUNDEN harte Arbeit im MONAT bezahlt wird! Ich habe meinem Zimmerjungen jeden Tag mindestens 5 Euro Trinkgeld gegeben, eher mehr. Er hat mir fast die Füße geküßt und nur gerufen: "Thank You God!" Da geht einem das Herz auf und man fängt fast an zu heulen. Die anderen Jungs (Beach, Pool, Bademeister etc.) gingen natürlich auch nicht leer aus und waren genauso dankbar. Fazit: Mensch, prüfe Dich selbst! Wer jeden Tag fast 100 Euro Nebenkosten verkraften kann, in diesem wunderschönen, allerdings recht teuren Hotel, der sollte KEINESFALLS an den armen Menschen sparen, die mit ihrem HERZBLUT von morgens bis abends, zum Teil äußerst erschöpft und verzweifelt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht versuchen, den ihnen anvertrauten Gästen das Leben noch ein bißchen luxuriöser zu gestalten!

Beliebte Aktivitäten

• Strand