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Oliver (51-55)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • August 2017 • 3-5 Tage • Stadt
Päpstliche Barockherberge
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Ob Johannes Paul II. im September 1996 im Rahmen seiner Ungarnreise tatsächlich im „Klastrom“ genächtigt hat, konnten wir nicht verifizieren; zumindest hat er hier damals zweifelsfrei (opulent) gespeist - was von zahlreichen, schon recht vergilbten Fotos entlang des Hotelflurs belegt wird. Leider existiert das Hotelrestaurant nicht mehr, obwohl es als eines der besten der Stadt gegolten hat; der Speisesaal mit heimeligem Kuppelgewölbe wird heutzutage nur mehr für das Frühstücksbuffet genutzt, welches in puncto Auswahl und Umfang in der Tat ziemlich klösterlich-karg ist. Noch gemütlicher frühstückt man im üppig begrünten Innenhof (dort darf man auch rauchen), wobei aber die Solarzellen auf dem Dach des Osttrakts das rein-barocke Gesamtbild erheblich beeinträchtigen, ja sogar beschädigen. Als HP-Gäste bekamen wir an der Rezeption täglich einen Voucher für das gegenüberliegende „John Bull Pub“ ausgestellt, wo 4 dreigängige Menüs zur Auswahl standen. Die Kombinationen der Vor- und Hauptspeisen waren schlecht zusammengestellt: zB Hühnersuppe (mit Fleisch) gefolgt von gegrillter Hühnerbrust; oder Knoblauchcremesuppe und anschließend Zigeunerschnitzel (messerrückendick mit Knoblauch bestrichen – Küssen des Partners/der Partnerin danach indiskutabel). Echte, gute ungarische Küche wurde – bis auf die Desserts – dort leider nicht geboten und kann von einem Pub auch nicht wirklich erwartet werden. Hätten wir von dieser externen Auslagerung des Abendessens vorher gewusst, hätten wir auf die Hinzubuchung von HP gerne verzichtet und wären zum Dinieren bevorzugt in eines der zahlreichen anderen hervorragenden Restaurants ins Stadtzentrum hinüberspaziert. Die Hotelbar vis-à-vis der Rezeption (siehe Foto von Herta aus Nov. 2013 unter „Gastro“) ist zwar hübsch, aber derart mickrig bestückt, dass man glauben könnte, das Klastrom wäre immer noch ein armseliges Karmeliterkloster: Gerade mal 2 Whiskysorten auf dem Glasboard, daneben ein winziger Kühlschrank mit Erfrischungsgetränken und Bier – sonst nichts! Die zu Gästezimmern umgestalteten früheren Mönchszellen sind sehr klein, wie von anderen Hotelbewertern bereits zutreffend festgestellt wurde. Wir hatten deshalb das „Carmel Royal Szoba“ gebucht – die einzige Suite des Hauses (Schlafzimmer 30,8 m², Wohn- samt Eingangsbereich 15,7 m², Bad mit Dusche 5,5 m² - gesamt somit behagliche 52 m²), welche aber nicht gerade ein Schnäppchen war (34.800 HUF = ca. 114 €/Zimmer/Nacht inkl. HP f. 2 Personen, exkl. Kurtaxe). Mit antiken Stilmöbeln ist die Suite sehr authentisch ausgestattet, wobei die immense Größe des Kleiderkastens sowie einer Kommode hervorgehoben sei, die ein Vielfaches unseres Urlaubsgepäcks „schlucken“ hätten können. Störend war bloß das schmale Doppelbett (Einzelmatratze zwar 2 m lang, aber nur je 75 cm breit) sowie ein hochmoderner und damit zur sonstigen Einrichtung völlig unpassender 3fach-Ventialtor, der nicht nur im Design, sondern auch in der Lärmentwicklung stark an Flugzeugturbinen erinnerte. Einschalten mussten wir diese Höllenmaschine dennoch immer wieder, weil es im Zimmer mangels Klimaanlage tagsüber trotz des dicken, alten Gemäuers ziemlich stickig und heiß war. - Kaum verschandelt wurde das historische Ambiente hingegen von den beiden Flat-TVs an der Wand (einer in der Nähe der Minibar im Schlafzimmer, der andere über der Empire-Sitzgarnitur im Wohnbereich). Fahrstuhl gibt es aus Denkmalschutzgründen keinen, und die vielen, knarrenden Holzstufen in den 1. Stock verlangen einiges an Kondition ab (besonders mit schweren Gepäckstücken in der Hand). Und ausgerechnet die Suite (Nr. 100) ist nicht beschildert - die Wegweiser am Gang beginnen mit Nr. 101 (sie befindet sich übrigens die 2. Tür links von der Treppe in Richtung „barokk terem“ = Barocksaal, nur damit Ihr nicht ebenso ratlos und suchend dasteht wie wir bei unserer Ankunft). Bedauerlicherweise beschränkte sich die Zimmerreinigung im Wesentlichen auf das (notabene verhältnismäßig kleine, aber moderne) Bad: Handtuchwechsel und WC-Papier-Nachschub waren okay, das Bett wurde allerdings kein einziges Mal gemacht und sah dieses nach 4 Nächten entsprechend zerknittert und ramponiert aus. Solche Nachlässigkeiten sind in Ungarn – egal, in welchem Teil des Landes – leider die Regel und nicht die Ausnahme (wie wir aus langjähriger, dutzendfacher Erfahrung berichten können) ..… Das sonstige Hotelpersonal konnte mit tadellosen Fremdsprachenkenntnissen (zum Großteil auch deutsch) aufwarten und war durch die Bank äußerst höflich und hilfsbereit. Die Mitgliedschaft des „Klastrom“ im Kreis der „Historic Hotels of Europe“ ist zweifellos berechtigt – geschichtsträchtige 300 Jahre des Hauses sprechen für sich und wurden Modernisierungen nur höchst behutsam und dem Altbestand angepasst vorgenommen. Die Lage direkt neben dem Raab-Fluss am Beginn der historischen Innenstadt mit vielen, zum Großteil zusammenhängenden Fußgängerzonen könnte für die Erkundung der sehenswerten Altstadt kaum besser sein. Begeistert hat uns das während unseres Aufenthaltes gerade zufällig stattfindende dreitägige Barock-Hochzeitsfestival mit zahllosen Massenaufmärschen in zeitgemäßen Kostümen sowie diversen musikalischen und sonstigen Veranstaltungen aus anno dazumal – einen prächtigeren Rahmen könnte die Győrer Altstadt hiefür kaum bieten. Gegen die Bezeichnung im Hotelprospekt „kastély a nagyváros szívében“ („Schloss im Herzen der Großstadt“) verwehren wir uns zwar, weil es sich beim Klastrom um kein Schloss, sondern eben „nur“ um ein aufgelassenes Kloster handelt – ganz ohne nostalgischen Prunk und Glamour aus der K&K-Zeit. Dennoch haben wir uns in diesem altehrwürdigen Ambiente durchaus sehr wohl gefühlt und können somit eine klare Weiterempfehlung abgeben! Exakte Gesamtnote: 5,2 Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet


Zimmer
  • Eher gut
  • Sauberkeit & Wäschewechsel: 3/6 Größe des Zimmers: 6/6 Größe des Badezimmers: 3/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 4/6 Zimmertyp: Suite Ausblick: in den Innenhof zur Karmeliterkirche


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Frühstück im Hotel: Vielfalt der Speisen & Getränke: 2/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 3/6 Atmosphäre & Einrichtung: 5/6 Sauberkeit im Frühstücksraum & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,0) Abendessen im (erzwungenen) Ausweichlokal „John Bull Pub“: Vielfalt der Speisen & Getränke: 3/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 4/6 Atmosphäre & Einrichtung: 6/6 (für ein Pub) (genauer Punktedurchschnitt: 4,3)


    Service
  • Sehr gut
  • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 6/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 6/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 6/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 6/6


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im August 2017
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:51-55
    Bewertungen:100