Hotel Knechtstedener Hof

Das Hotel ist fußläufig vom Bahnhof erreichbar und dennoch ruhig gelegen. Nach Öffnen der Eingangstür kommt einem allerdings erstmal der Geruch von Urinalduftsteinen aus der Herrentoilette der Gaststätte entgegen. Auf dem Boden sind abgewetzte, verblichene Teppiche zu sehen, die ihre besten Jahre schon hinter sich haben. Spätestens jedoch nachdem man das klebende Treppengeländer berührt hat, ist man eher alarmiert. Wir wurden darüber unterrichtet, dass der Zimmerschlüssel auch unten auf die Eingangstür passen würde und wir wirklich nur in absoluten Notfällen in der Nacht klingeln sollten. Der Ton war höflich, aber von der auf der Webseite des Hotels beworbenen "Herzlichkeit" war Nichts vorhanden. Das Zimmer selbst war KEIN Doppelzimmer, sondern ein Zweibettzimmer mit getrennten, durchgelegenen und fest installierten Einzelbetten am jeweiligen Ende des Raumes. Die gesamte Einrichtung bestand aus dunklen 70-er-Jahre Spanplattenmöbeln, der Raum roch insgesamt sehr muffig. Es gab ein Telefon, keinen Safe, aber dafür funktionierendes W-LAN und einen Fön auf dem Zimmer. Die Deckenlampe verströmt ein kaltes Neonlicht und die Tapete an der Aufhängung des kleinen Fernsehers wies dunkle Flecken auf. Die hierzu gehörende Fernbedienung hatte keine Batterienklappe mehr und war klebrig und fleckig In den Betten fanden sich dunkle Haare, ebenso im Badezimmer auf dem Fußboden. Die weißen Handtücher waren nicht ganz sauber, die Armatur der Dusche war stockfleckig und in den Ecken ebendieser fand sich Rotschimmel. Man sagte uns bei der Ankunft, dass das Zimmer das letzte sei und wir gingen davon aus, dass es sich quasi um ein Notzimmer handelt. Aber als wir dann dennoch den vollen Preis von 75 € in der Nebensaison (und wir reden hier immer noch von Dormagen, nicht von Berlin, oder Frankfurt) zahlen sollten, merkten wir an, dass wir diesen Preis für diesen Standard nicht als angemessen empfanden. Der Angestellte hat schlussendlich vorgeschlagen, den Preis auf 50 € zu senken. Mein Fazit: Lieber ein bisschen fahren und in einem Vorort von Köln ein wirkliches 3-Sterne-Hotel suchen.

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