- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel entführt einen in eine andere Welt. Schon die Lage - vier Kilometer vom nächsten Ort, Oker, entfernt - zeigt einem das Besondere. Und das Rauschen des Wasserfalls hat auch etwas Romantisches. "Kleinstes Königreich der Welt" hielt ich für einen Werbeslogan für die Touristen, sobald man die Atmosphäre des Hotels aufnimmt, weiß man aber, dass es - sogar historisch verbürgt - stimmt.
Schwester und Schwager haben im "Prinzesschenzimmer" logiert und ich habe mit einem kostenlosen Upgrade statt in einem Komfortzimmer direkt nebenan im "Cinderellazimmer" gewohnt (zum Glück musste ich das blaue Kleid nicht anziehen, das für weibliche Gäste, die sich einmal wie Cindy fühlen wollen, zur Verfügung steht). Beide Zimmer sind im Barockstil mit Himmelbett und Schnicki hier und Schnörkel da gehalten - muss man, kann amn aber auch gut mögen. Haben Gäste erlebt, die sich über die Gestaltung auch schon des als Jagtstube eingerichteten Restaurants mokiert haben. Aber wer sich den Sinn für das individuell Schöne abseits der 0815-Zimmer in Bettenburgen bewahrt hat, wird sich hier sehr wohl fühlen. Das Rauschen des Wasserfalls hat wohltuend die Geräusche überlagert, die von der Straße ausgingen.
Als wir in der Speisenkarte lasen, dass aufgrund der Baumaßnahmen gegenwärtig nur die "Imbissküche" zur Verfügung steht, war erst einmal Stirnrunzeln angesagt (Hotelessen Currywurst mit Pommes?). Aber die Zweifel waren schnell verflogen. Die Karte war zwar recht übersichtlich - zwei Suppen, je ein gutes halbes Dutzend kleine Gerichte und Hauptgerichte - aber es wurden z.B. Rinderrouladen angeboten, die sehr lecker waren. Wir haben an den vier Tagen das Essen geniessen können. Wenn die richtige Küche an den Start gegangen sein wird, wird sich das Angebot sicherlich nochmals erweitern (gut ist es jetzt schon). Auch das Frühstück war gut. Lecker warme Brötchen und von dem variantenreichen Belag wären bestimmt zehn Leute satt geworden (wir waren aber nur zu dritt).
Die persönlich in den Geschäftsablauf eingreifende Fürstin Susanne und ihr tatkräftig auch um das Wohl der Gäste bemühte Mitstreiter (dessen Namen wir leider nicht kennen, sorry) tun buchstäblich alles, um die Gäste zufrieden zu stellen. Weil sich das Haus noch in der Instandsetzung/Modernisierung befindet, wurde es uns ermöglicht, Fußball im sehr imposanten Königinnenzimmer zu schauen, weil unsere Zimmer noch nicht mit Fernsehern ausgestattet waren. Und wir bekamen unsere Getränke sogar auf Zimmer serviert. Eine ab und zu zur Unterstützung eingesetzte Servicekraft hat bezüglich der Aufmerksamkeit noch Luft nach oben.
Direkt an der Oker gelegen und weit entfernt vom nächten Ort hat das Hotel etwas Magisches. Sehr lohnenswert ist der Weg direkt an der Oker entlang, der gleich hinter dem Hotel beginnt. Dass der direkt gegenüber der Eingangstür hinabstürzende Wasserfall, den wir seit Jahrzehnten kannten, dort nicht zufällig ist, sondern künstlich angelegt , haben wir erst durch unseren Aufenthalt in Romkerhall erfahren. Sehr zu empfehlen ist der unmittelbar gegenüber dem Hotel beginnende Aufstieg zu den Kästeklippen. Von dort oben hat man bei gutem Wetter einen fantastischen Blick über den Harz und auch das Kästehaus ist nach dem z.T. anstrengenden Aufstieg (2,1 Km) eine lohnende Einkehr zum Verschnaufen. Immer wieder gern von uns besucht ist auch das nahe gelegene wunderschöne Goslar mit seiner schönen Altstadt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Harz im Allgemeinen und Romkerhall im Besonderen ist etwas für Menschen, die sich gern in der Natur aufhalten - Wanderer, Radfahrer etc.). Wer Animation ala RobinsonClub sucht, ist im Harz eh falsch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |