Hotel La Prairie

Älteres Hotel mit 36 Zimmern, Das Erdgeschoss mit Rezeption und Restaurant sieht sehr geflegt aus. Der Zustand des einzigen Lifts (veraltet und sehr klein) lässt jedoch berechtigte Zweifel aufkommen, ob die Zimmer den Erwartungen beim Betreten des Hauses gerecht werden. Das Haus ist für sein Restaurant bekannt und wird auch von Einheimischen für Anlässe gerne benutzt. An Sonntagen findet um die Mittagszeit ein Brunch statt, der sehr gut besucht wird. Der Zustand des Zimmers rechtfertigte den Preis nicht. Wohl nur wegen der guten Küche ist das Hotel bekannt.

Wir hatten ein Standardzimmer im 3. Stock. Es verfügte über bequeme Betten mit guten Decken und Kissen. Jedoch wirkte das Zimmer recht düster und langweilig. Ein Bild an der Wand und etwas mehr Farbe würden da sicher Abhilfe schaffen. Der Kleiderschrank war zu klein. Auch störte die Milchglasscheibe in der schlecht schliessenden Türe zum Badezimmer. Nachts, wenn das Badezimmer benutzt wurde, war der Schlafraum mit beleuchtet. Das Bad war abgesehen von der neueren Duschkabine ältlich und mit mangelhafter Beleuchtung.

Abendessen: Die Qualität der Speisen und die Leistung der Küche war tadellos, der Restaurantservice leider eine Reihe von Pannen. Meine Frau und ich entschieden uns für das 5 Gang-Menü mit den dazu passenden Weinen zu je 155 CHF. Unsere 3 Begleiter wählten à la carte aus. Nach längerer Wartezeit erhielt nur meine Frau den ersten Gang, ebenso 2 unserer Begleiter. Es dauerte 7 Minuten bis endlich alles geliefert war. Darauf mussten wir dem Service mitteilen, dass wir beide inklusiv Wein bestellt haben. Unsere 2 Gläser mit Chasselas wurden dann nachgereicht. Zum zweiten Gang servierten sie uns den Petite Arvine von Philippe Guignard (Besitzer des Hotels). Schon vor dem ersten Schluck war zu riechen, dass der Wein einen markanten Fehler aufwies. Wir riefen den Chef de Service und gaben dem ungläubigen Mann die beiden vollen Gläser zurück. Darauf erhielten wir einen völlig anderen Wein mit der Bemerkung, dass kein Petite Arvine mehr vorhanden sei und die Lehrtochter einen Fehler gemacht habe. Beide Aussagen waren für uns sehr befremdend. Zu den nachfolgenden 3 Gängen mussten wir jedes Mal unseren Wein verlangen, da das Servicepersonal nie daran dachte. Wir erhielten zu diesen drei Gängen jeweils gefüllte Gläser serviert, ohne dass wir die Flaschen sahen. Der müde Diolionar zum Käse trug nicht zu unserer Begeisterung bei, noch viel weniger der Wein zum Dessert, der für uns in die Kategorie "Moussierender Traubensaft" gehört. Wir hatten das Gefühl, dass wir angebrochene, abgestandene Flaschenweine zum Leertrinken erhielten. Morgenessen: Als Tee-Trinker waren wir nicht zufrieden. Nur eine einsame Thermoskanne stand bereit, die aber leer war. Wir mussten zuerst das Servicepersonal bitten, die Kanne wieder zu füllen. Das Teewasser war nicht richtig heiss und die einsamen 4 Teebeutel auf dem Buffettisch trugen auch nicht zur Begeisterung bei. Sonst war das Frühstück soweit okay, die gekochten Eier kamen offenbar aus dem Kühlschrank. Es wurden aber auf unseren Wunsch auch Spiegeleier serviert. Sonntagsbrunch: Empfehlenswert und reichhaltig, rechtzeitige Reservierung ist daher nötig. Für Teetrinker standen wieder nur 4 Teebeutel mit lauwarmem Wasser in einer Thermoskanne in einer Ecke bereit. Die Qualität der Speisen, der Service sowie der Saal überzeugten. Die Speisen auf dem langen Buffet wurden rechtzeitig nachgefüllt.

Das Personal war sehr freundlich: Die Kenntnisse einer anderen Landessprache fehlten leider. Die Zimmerreinigung erledigte ihre Arbeit gut, was die Sauberkeit betraff. Jedoch war bei unserer Ankunft der Zimmersafe verschlossen, ebenso wurden im Bad die Papiertücher nie nachgefüllt. Für die Minibar erhielten wir zum Zimmerschlüssel einen weiteren kleinen Schlüssel, der jedoch beschädigt aussah. Gleich beim ersten Versuch brach der Schlüssel in 2 Teile. Die Rezeption nahm das mit Schulterzucken zur Kenntnis und konnte den defekten Schlüssel nicht austauschen.

Das Hotel liegt wenige Gehminuten ausserhalb des historischen Kerns von Yverdon in einem Park mit grossem Gratisparkplatz. Ab Bahnhof Yverdon dauert die Busfahrt nur eine Haltstelle. Der See ist in Laufdistanz.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel verfügt über einen Wellnessbereich, der in der Beschreibung mehr verspricht, als er hält. Die Vorschriften führen auf, dass man die Wellnessanlagen nur in angemessener Kleidung benützen darf. Da davon nicht alle Gäste Kenntnis haben, führt das zu Unstimmigkeiten. Das Sprudelbad, die Saunakabine und das Dampfbad sind für je 6 Personen ausgelegt. Das Dampfbad ist nur teilweise brauchbar, da der kondensierte Dampf als Heisswasser über den Boden zum Abfluss rinnt. Ein Drittel der Bodenfläche kann darum nicht betreten werden, ohne sich die Füsse zu verbrennen.