Hotel Landidyll Backenköhler

Das Hotel liegt mitten auf dem Land, schön für Ruhe-Liebhaber, schlecht für Geschäftsreisende. Es gibt sehr viele Seminarräume, an denen man auch komplett vorbeistiefeln muss, wenn man zur Rezeption möchte, die sich hinter einer kleinen Tür mitten in der Gaststube befindet. Das Zimmer ist dann wieder hinaus aus dem Hotel gegenüber auf der anderen Straßenseite, was nicht im Internet zu sehen ist. Bei Regen ganz schlecht, wenn man zum Frühstück schon die Jacke anziehen muss ... Weder im Hotel noch im Gästehaus gibt es ausreichenden Handy-Empfang; zum Telefonieren muss man nach draußen. WLAN ist kostenlos, aber extrem langsam. Zum Einkaufen muss man kilometerweit fahren. Eine Tankstelle oder einen einfachen Laden gibt es in angemessener Nähe nicht. Die "Zimmerbar" ist ein simpler Schrank, in dem zwei zimmerwarme Mineralwasser-Flaschen und zwei ebenso warme Säfte zusammen mit einer Haribo-Tüte für erstaunlich hohe Preise zu erwerben sind. Dafür eine glatte 6. Geht gar nicht. Das Badezimmer ist eher klein, besitzt nur eine schmale Dusche, liegt innen und hat trotzdem keine aktive Lüftung, das Mobiliar ist simpel und zweckmäßig. Am Schreibtisch fehlen Steckdosen in erreichbarer Höhe und größerer Anzahl. Alle drei von mir angesehenen Räume, auch das Raucherzimmer, verfügen nur über einen Lüftungsschlitz über dem Fenster, das nicht zu öffnen ist. Die Balkontür kann man nicht kippen, also muss man sie nachts schließen. Für gesunden Landluft-Genuss beim Schlafen ist also hier keine Möglichkeit gegeben. Lichtblick: Das Restaurant macht leckeres Essen, das Rumpsteak ist zum Beispiel auf den Punkt gebraten, echt klasse. Leider sind die Öffnungszeiten arg begrenzt - um 21:30 Uhr ist Schluss mit Essen. Das Personal ist super, Reklamationen (in meinem Fall Raucherzimmer vergessen) werden prompt und sehr freundlich erledigt. Auch das Frühstück ist reichhaltig und schmackhaft. Fazit: Wer Ruhe und Abgeschiedenheit mag, bekommt hier viel davon. Wer aber abends noch etwas erleben oder gar ernsthaft arbeiten möchte, stößt an viele Grenzen, die man in einem angeblichen "Top-250-Tagungshotel Deutschlands" wirklich nicht erwarten darf.

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