- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Lage, Anreise Das Hotel liegt in dritter-vierter Reihe vom Seeufer entfernt, weit genug von der dauerstaugeplagten Hauptstraße. Aber auch dicht genug, um den See noch sehen zu können, zumindest aus den oberen Etagen. Die Entfernung zum Zentrum beträgt ca. 1km. Für uns gestaltete sich die Anreise schwierig, weil wir auf unser Navigationssystem Garmin nüvi vertrauten, welches in diesem Fall kläglich versagte. Die Via Puri kennt es gar nicht und das Hotel verortet es in der Via Panoramica in der Nähe der Seilbahn-Mittelstation. So sind wir zunächst vom Zentrum aus bergauf in abenteuerliche Gassen geschickt worden, bis wir aufgaben. Für alle Garmin-Nutzer folgende Wegbeschreibung: Von Norden kommend den zentralen Kreisverkehr passieren und in die zweite Straße, die links den Berg hinaufführt, einfahren. Das ist die Via Panoramica, dort steht auch ein Hinweisschild zum Hotel. Der Straße folgen bis zum Abzweig der Via Puri, die bei Garmin Localitá Puri heißt. Dort steht ein weiterer Hinweis. Dann noch ca. 300m bergab. Das Hotel steht rechts. erster Eindruck Schönes ruhiges Haus, schöne Poollandschaft. Apfelsinen-und Zitronenbäumchen auf der Terrasse. Gepflegte Lobby. Bei der Außengestaltung darf die Natur mitwirken. Hier kann man Urlaub machen. Parken Wildes Parken auf dem großen Grundstück ist erlaubt, so findet jedes Auto sein Plätzchen unter Olivenbäumen. Pool Der Pool ist groß genug, das Wasser sauber. Einige Poolliegen, das offenbart der zweite Blick, könnten mal gekärchert werden oder gleich ausgesondert. Da möchte man sich nicht mehr drauflegen. Die Dusche am Pool ist nicht nutzbar. Zimmer Wir erhielten ein Zimmer im Seitenflügel, Fenster nach Süden. Der Flur vor den Zimmern hatte weniger Charme als der Flur vor den Umkleidekabinen einer Drittliga-Fußballmannschaft. Das Zimmer ist so groß, daß neben der Einrichtung noch etwas Bewegungsfläche bleibt. Es gibt einen großen Balkon, den wir uns aber mit dem Nachbarzimmer teilen mußten. Es gibt da keine Abtrennung. Das Hotel ist wohl über 30 Jahre alt, so alt sind auch die Möbel. Das ganze mutet recht primitiv an. Neben den Nachttischleuchten gibt es noch eine Allgemeinbeleuchtung mit nackten Leuchtstofflampen, die mit Brettern verblendet sind. Der Fernseher ist ein winziges Röhrengerät aus dem vergangenen Jahrtausend. Es sind aber fast alle deutschen Programme zu empfangen. WLAN ist kostenlos und funktioniert. Vor den Fenstern befinden sich schwere Vorhänge, die mindestens 30 cm zu lang sind. Da kann man leicht drauftreten und sie herunterreißen. Die ganze Vorhang-, Gardinenkonstruktion ist recht labil. Die Klimaanlage funktioniert nicht, aber die Funktion hat auch niemand versprochen. Die Sanitärzelle mit Toilette, Waschbecken und 80-cm-Dusche ist hinreichend groß. Handtücher sind genügend vorhanden und wurden innerhalb unserer Urlaubswoche auch mal gewechselt. Die Badlüftung war sehr gut zu hören, ohne nennenswerte Effekte. Sie wurde auch nach wenigen Tagen abgestellt. Die Toilettenpapierrolle war so unmöglich angebracht, daß Leute mit Rückenbeschwerden sie nicht erreichen können. Das Waschbecken war immer pieksauber, aber die Armatur hatte über Jahre großflächig Patina angesetzt. Das Zimmer hat keinesfalls Drei-Sterne-Niveau. Ich kenne Hotels ohne Stern mit weitaus besserer Ausstattung. Diese Unterbringung drückt auch das Niveau der Gäste. Da erscheinen Leute zum Frühstück in Bekleidung, die ich nicht mal im Bett anziehen würde… Übrigens, das berichteten unsere Tischnachbarn, die hier Stammgäste sind, gibt es im Haupthaus eine komplett renovierte Etage, die auch höheren Ansprüchen genügt. Man muß nur gezielt danach fragen. So gesehen hat das Haus noch enormes Potenzial. Sicherheit Mit Aushang werden die Gäste gebeten, beim Verlassen des Hauses die Schlüssel bei der Reception in ein Schlüsselfach zu legen. Das haben wir natürlich nicht getan, weil diese Fächer für jedermann zugänglich und nicht unter ständiger Aufsicht sind. Hausausweise gibt es nicht. Ich wurde Zeuge, wie sich ein deutschsprachiges Ehepaar darüber beschwerte, daß ihre Pässe im Schlüsselfach abgelegt wurden und dann noch im falschen. Die Dame in der Reception verstand offensichtlich den Grund der Aufregung nicht. Abgesehen von dem mitgenutzten Balkon ist auch die Balkonbrüstung von außen ohne kriminelle Energie zu überwinden. Zu meinem Leidwesen mußten wir deshalb nachts die Balkontür schließen und nur das Fenster ankippen. Das war schon Mitte September schlimm, im Hochsommer möchte ich mir das gar nicht vorstellen. Auffällig in den Fluren ist die Häufung übereinander liegender Teppiche. Die sind nicht mal schön, aber schön alt, deshalb wellig und teilweise an den Kanten hochgebogen. Ideale Stolperfallen. Die Zimmertüren in unserem Flur waren weder Brandschutztüren noch rauchdicht. Die Sanitärzelle hatte ein Fenster zum Flur, brandschutztechnisch völlig unmöglich. Die Zimmertüren im renovierten Teil hatten eine Gummidichtung, ob sie als rauchdicht gelten, konnte ich nicht feststellen. Brandabschnittsgrenzen konnte ich im gesamten Gebäude nicht finden. Es gibt eine einzelne Stahltür, aber schließen könnte sie im Bedarfsfall niemand, weil sie durch Teppiche blockiert ist. Selbstschließend ist sie sowieso nicht konzipiert. In unserem Flur waren zwei benachbarte Leuchten ausgefallen. Es war abends so dunkel, daß wir nicht einmal die Zimmernummer erkennen konnten. Mahlzeiten Wir hatten das Zimmer mit Halbpension gebucht. Das Frühstück war völlig in Ordnung. Kaffee, Tee, Säfte bis zum Abwinken. Weißes und dunkles Brot, weiße und Körnerbrötchen, verschiedene Wurst, Schinken, Käse aus dem Laib geschnitten, gekochte Eier, Rührei, verschiedene Körner, Cornflakes, Joghurt, Milch, da fehlte nichts. Sogar Sekt stand da und wurde immer wieder ergänzt. Kaffee wurde in Thermokannen am Tisch serviert, andere Getränke mußte man sich am Automaten holen, da konnte man schon mal anstehen. Trotz voller Belegung des Hauses war zwar immer Bewegung im Speiseraum, aber kein Gedränge am Buffet. Die Servicekräfte waren freundlich und aufmerksam und wir konnten uns mit ihnen verständigen. Das einzige, was man am Frühstück bemängeln könnte, war die Anrichtung des Buffets. Das war nichts fürs Auge, Massenabfertigung eben. Aber angesichts des Preises geht auch das in Ordnung. Wer mehr will, soll auch mehr bezahlen. Auf dem Frühstückstisch lag auch die Menükarte für das Abendessen. Es gab 3 Vorspeisen, 3 Haupt-gerichte und 3 Desserts zur Auswahl. Generell ist zu sagen, daß zu viel aufgetischt wird. Als Vorspeise wird oft eine Portion Nudeln serviert, die man sich zu Hause nicht als alleinige Abendmahlzeit zumuten würde. Dazu noch einen Salat vom Buffet und man ist voll. Natürlich kann man auch ein Süppchen als Vorspeise wählen. Dann paßt vielleicht noch was rein. Der Eindruck nach einer Woche Abendessen: es wurde sehr geschmacksneutral gekocht. Pfeffer und Salz stehen auf jedem Tisch, aber das war auch nötig. Der Koch hatte nicht den Ehrgeiz, durch geschmack-volle Speisen aufzufallen. Vieles vom Salatbuffet schmeckte nach…nichts. So, wie der Rot- oder Weißkohl aus der Schnipselmaschine fiel, wurde er aufs Buffet gebracht. Das mag sehr gesund sein, ist aber kein Ausdruck von angewandter Kochkunst. Nun, auf dem Buffet standen verschiedene Gewürze, Würzöle, Essig usw. Wenn aber jeder Gast davon Gebrauch machen muß, dann macht das keinen Spaß. Einmal hatten wir als Hauptgericht Tomate-Mozzarella gewählt. Es kamen Tomaten-und Mozzarella-scheiben, ungewürzt, mit ein paar Krümeln Trocken-Basilikum. Das ist einfach armselig im Land der Kräuter und Gewürze. Das tut richtig weh wegen der ungenutzten Möglichkeiten, die nicht einmal viel Geld kosten würden. Wenn man abends durch die Straßen von Malcesine läuft, wird man fast irre von den vielen verführerischen Düften. Das fehlt im Laura Christina völlig. Einen Trost hatten unsere Tischnachbarn, die Stammgäste, für uns und der soll auch für die nächsten Gäste gelten: Das Küchen- und Servicepersonal wechselt häufig, manchmal mehrmals pro Saison. Im nächsten Jahr sind vielleicht die Servicekräfte muffelig und die Küche top. Trotz alledem, wir würden wiederkommen, vor allem wegen der preisgünstigen Möglichkeit, hier den Urlaub zu verbringen. Dann vielleicht ohne Halbpension.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | schnurpel |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 1 |