- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel Quartier Bercy Square liegt im Innenhof einer relativ stark befahrenen Straße. Von dieser, wie von dem Markt, der fast täglich ab 5 Uhr stattfindet, bekommt man aber selbst im ersten Stock mit Zimmer zur Straße nichts mit. Das Hotel hat auf 4 Etagen ca. 25 kleine Doppelzimmer und ist in einem noch sehr guten und renovierten Zustand. Das Zimmer und das Bad waren sehr sauber. Vor allem im Bad habe ich sehr genau nachgesehen, aber nichts negatives feststellen können. Sogar der im ganzen Hotel verlegte Teppich weist in den Zimmern keine und in den Gängen wenn überhaupt nur geringe Flecken auf und wird sehr gut in Stand gehalten. Im Hotel wird nur ein kleines Frühstück, das irgendwo zwischen einem französischen und einem kontinentalen Frühstück liegt angeboten. Zusätzlich gibt es noch eine kleine Bar, die vom Rezeptionspersonal (24 Stunden am Tag besetzt) betrieben wird und täglich bis 2 Uhr geöffnet hat. Da wir mit einer relativ großen Reisegruppe in das Hotel gekommen sind und wir nur zum Frühstück Kontakt mit anderen Gästen hatten, lässt sich schwer etwas über die Gästestruktur sagen. Es waren allerdings meist jüngere Gäste bis Mitte 30, vor allem aus Spanien, Deutschland und Frankreich. Für einen kurzen Urlaub um die Stadt Paris kennen zu lernen, wenn man sich also nur wenig im Hotel selbst aufhält, ist das Quartier Bercy Square eine sehr zu empfehlende Adresse- Für längere Aufenthalte oder Geschäftsreisen ist der Platz in den Zimmern aber leider zu begrenzt, als dass man sich dort vernünftig aufhalten, oder arbeiten könnte. Zart besaitete Gemüter, die bei jedem Geräusch aus dem tiefsten Schlaf aufschrecken und diejenigen, die Probleme damit haben im Bad gehört und womöglich beobachtet zu werden, würde ich es auch nicht unbedingt weiterempfehlen, weil man innerhalb einer Etage wirklich fast alles hören kann. Da wir aber nur über Silvester in Paris waren und uns vor allem die Stadt angeschaut haben, war das Hotel eine nahezu perfekte Wahl.
Unser Zimmer war sehr klein. Im Vergleich zu anderen Pariser Hotels vielleicht nur ein wenig kleiner, aber da fehlen mich leider die Vergleichsmöglichkeiten. Das erste, das mir auffiel als ich in das Zimmer kam war, dass ich auf der linken Seite durch eine Glasscheibe direkt ins Bad bzw. durch die Dusche direkt auf die Toilette schauen konnte. Im Endeffekt ist das eine nette und effektvolle Sache, anfangs aber doch eher ungewöhnlich (vor allem für frisch Verliebte, die sich noch nicht dabei zusehen, wenn der Partner auf Toilette geht :D). Was mich aber wieder positiv überrascht hat war der an der Wand hängende LCD-Fernseher von Löwe. Das Bett war für mich als einem 1,90m großen Mann leider etwas zu klein, aber die Zimmergröße hat natürlich auch nicht mehr zugelassen. Zusätzlich gab es noch ein Telefon und einen Fön, was toll war, weil wir keinen dabei hatten. Einen Safe konnte man sich mieten, man hätte das kleine Ding aber ohne Probleme aus dem Regal holen und in einen Rucksack packen können ohne dass es jemand merkt (Problem siehe "Service"). Als Willkommensgruß haben wir zunächst jeweils einen grünen Apfel pro Bett auf unseren Kopfkissen vorgefunden und in dem kleinen "Schrankregal" standen Instant-Mischungen für Tee und verschiedene Kaffeevariationen (insgesamt 4 kleine Beutelchen) bereit. Mit dem Chlorwasser, das aus unserer Leitung kam, hat es aber nicht so sonderlich toll geschmeckt. Beheizt wurde das Zimmer über eine Klimaanlage, welche die Temperatur aber nicht richtig gemessen hat. Bei angeblich 24° Celsius im Zimmer haben wir immer noch gefroren, bei 30° konnte man es dann ganz gut aushalten. Der Schrank war für einen längeren Aufenthalt (also über einen Tag) nicht gemacht. Unsere Kleider für 3 Tage konnten wir nicht unterbringen, weshalb wir sie im Koffer gelassen haben und nur unsere Mäntel aufgehängt haben (irgendwo muss man natürlich Abstriche bei der "Größe" des Zimmers machen). Ein weiteres Manko ist die Hellhörigkeit der Räume. Da die Wände extrem dünn waren, haben wir bei jedem Öffnen und Schließen der Türen in der Nähe unseres Zimmers gedacht, dass unsere Tür geöffnet wird. Einen Unterschied konnte man wirklich kaum ausmachen. Gleiche Hellhörigkeit gilt für das Badezimmer. Die Schiebetür konnte nicht ganz geschlossen werden (man konnte also im Bad immer noch sehr gut sehen, wenn im Zimmer das Licht an war, im Bad selbst aber nicht) und durch die dünnen Wände konnte jedes noch so leise Geräusch, das auf der Toilette produziert wird, wunderbar mitverfolgt werden (also auch wieder nichts für diejenigen, die sich in dieser Beziehung noch nicht so nahe gekommen sind beziehungsweise noch nicht so nahe kommen wollen^^). An der Sauberkeit des Zimmers und des Bades gibt es allerdings nichts zu mäkeln. Das Zimmer wurde jeden Tag gesaugt, das Bad gewischt und die Handtücher jeden Tag gewechselt. Im Bad habe ich bei unserer Ankunft genau hingeschaut und auch in der Toilette keinen Schmutz finden können! Die Teppiche im Zimmer wiesen keine Flecken auf und die Laken waren alle sauber. Daran gibt es also, wie insgesamt am Erscheinungsbild des renovierten Zimmers, nichts auszusetzen.
Im Hotel gibt es für jeden Gast ein Frühstück, das zwischen französischem und kontinentalem Frühstück liegt. Es gib Mini-Baguettes, Croissant, Schokobrötchen, verschiedene Marmeladen, Honig und zwei Käsesorten, sowie Rühreier und Cornflakes zu essen. Zusätzlich kann man sich noch warme Milch und Kaffe für einen schönen Café au lait und frischen Orangensaft nehmen. Die Brotaufstriche sind nicht wie in einigen Hotels in Plastikschälchen, sondern in kleinen Einmachgläschen was ich wiederum sehr schön fand, weil es gleich besser und nicht so billig aussieht. Da das Gebäck den Tischen "zugeteilt" ist, muss man sich bei großem Hunger schon einmal beim Nachbartisch bedienen, generell sollte sich aber jeder gut gestärkt in die Stadt aufmachen können. An der Bar, die jeden Tag bis 2 Uhr geöffnet hat, gibt es ein paar Cocktails und andere schöne Sachen. In den meisten Fällen wird sie aber nicht genutzt, da es ausschließlich Frühstück im Hotel gibt und man sich zum Essen sowieso ein Restaurant oder Café suchen muss.
Das Personal im Hotel war relativ kurz angebunden, was aber vor allem an den Sprachschwierigkeiten liegen mag. Ich kann nur sehr wenig französisch und das Personal nur teilweise englisch, was die Verständigung auf ein Mindestmaß reduzierte. Allerdings waren alle angefangen von der Rezeption bis zum Reinigungsdienst sehr freundlich und zuvorkomment. Die Zimmerreinigung hat mich sehr überrascht. Zunächst einmal war unser Zimmer immer sehr sauber. Wir bekamen jeden Tag frische Handtücher, was mich doch sehr verwundert hat und die bereitgestellte Seife wurde auch während unseres Aufenthalts erneuert, obwohl die vorhandene noch nicht aufgebraucht war. Als wir an einem Tag ausschliefen, kam die Reinigungskraft 4 Mal in unsere Etage um die nach und nach frei werdenden Zimmer zu saugen (das habe ich auch schon durchaus anders erlebt), es wird also nicht nur einmal schnell durchgegangen und dann der Gast sich selbst überlassen, sondern das Hotelpersonal versucht seinen Gästen den Aufenthalt so angenehme wie möglich zu machen. Die zusätzlichen Angebote des Hotels waren sehr beschränkt. Es gibt einen Weckdienst und man kann sich einen Bademantel für 5€/Tag leihen. Da das Hotel aber sehr klein ist, kann man dort auch nicht allzuviel erwarten. Leider war ich von der Sicherheit im Hotel etwas enttäuscht. Wir wurden gebeten unsere Schlüsselkarten (es sind Lochkarten) bei Verlassen des Hotels an der Rezeption abzugeben. Wir erhielten bei unserer Rückkehr unseren Schlüssel allerdings ohne irgendeine Nachfrage nach unserer Identität zurück. So kam es auch, dass wir nicht in unser Zimmer kamen, weil wir erst nach ausprobieren der Schlüsselkarte gemerkt haben, dass man uns die falsche gegeben hatte. Theoretisch kann also jeder eine beliebige Karte an der Rezeption verlangen ohne nach einem Ausweis oder Sonstigem gefragt zu werden. Auch nachdem wir nachgefragt haben, ob unsere Karte nur ausgegeben wird, wenn wir uns ausweisen, hat später ein befreundeter Gast ohne Probleme unsere Karte bekommen. Wir mussten sie also mitnehmen um sicher zu gehen, dass niemand Unbefugtes unser Zimmer betritt.
Das Hotel liegt relativ im Osten der eigentlich Stadt Paris (also ohne die Vorstadt einzubeziehen). Da das Metronetz aber sehr gut ausgebaut ist, fällt das absolut nicht ins Gewicht. Innerhalb von 2 Minuten ist man zur nächsten und innerhalb von 3 Minuten zur etwas weiter entfernten Haltestelle gelaufen und kann so ohne Probleme in jeden Stadtteil gelangen. Wer den Pariser Alltag kennenlernen möchte ist hier genau richtig, da sich zum Beispiel ein Markt direkt vor dem Hotel befindet und man einen schönen Einblick in das Leben in Paris bekommen kann. Einen Supermarkt kann man ebenfalls in 2 Minuten erreichen. Außerdem gibt es in direkter Umgebung ein paar wenige, kleine Restaurants und einen Tabac-Laden. Das einzige kleine Manko ist, dass man nur wenig Auswahl an Restaurants in direkter Nähe hat, doch da der Bastille-Platz auch nur 2 km entfernt liegt und es dort sehr viele und gute Restaurants gibt, ist das durchaus zu verschmerzen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Manuel |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |