Hotel Magnolia

Aufpassen!!! Hier gibt es aufdringliche, selbsternannte Gepäckträger, die sich nicht wegschicken lassen und einen übel beschimpfen, wenn man nicht bereit ist, für diesen "Service" (Einen Koffer mit Rollen 50m einen gut dafür geeigneten Weg zur Hotellobby entlang zu ziehen) einen 5 EUR-Schein springen zu lassen. Das Hotel selbst war das einzige, was mir diesen Urlaub gerettet hat. Der Zustand des Hotels war gut, es ist relativ frisch renoviert, der Pool optisch fantastisch (ich war wegen einer Chlorunverträglichkeit nicht drinnen), die Anlage selbst ist TOP-gepflegt. Es werden von den Reiseveranstaltern Bustouren angeboten. Ich schrieb schon, ich bin zum Fualenzen hierhergekommen. Einmal wurde ich in einen Bus verfrachtet und nach Varna (die nächste größere Stadt) gekarrt. Da wird man dann -schon im Bus mit ein paar Tips gegen die allgegenwärtige Kleinkriminalität ausgestattet- ausgeladen, hat zwei Stunden Zeit, sich die Einkaufsstrasse anzusehen und seine Sachen festzuhalten, um dann wieder eingesammelt zu werden. Die Leute sind echt arm hier, die Touristen sind deren fette Beute und werden entsprechend ausgenommen, wenn man nicht auf der Hut ist. Die Berichte im Fernsehen und die Warnungen des Reisebegleiters sollte man unbedingt ernst nehmen.

Für meinen Geschmack war das Zimmer zu klein. Ich bin kein Freund einer Sardinenbüchse. Das Bad ist ausreichend groß und gut in Schuss. Wie allerdings bei den Plattenbauten aus den 60ern üblich hört man die Nachbarn recht, links, oben und unten bei ALLEN Ihren Aktivitäten, cb das morgens das Geklapper der Holzpantinen oder nachts die Laute innigster Zuneigung sind. Der Personal ist auch hier freundlich, versteht aber oft nur die eigene Sprache oder russisch. Mein russisch war ziemlich eingetrocknet, mit englisch bin ich nicht weit gekommen. Ich hatte eine fantastische Aussicht auf einen großen Baum direkt vor dem Balkon. In der Zeit von 19:00 bis 23:00 Uhr sollte man Oropax dabei haben, wenn man auf der Rückseite sein Zimmer hat. Auf der Terasse des Restaurants spielt ein einsamer Gitarrist jeden Abend die gleichen Lieder nach Midi-Files im Ricky-King-Stil. Es mag am ersten Abend ja noch ganz romantisch sein, durch die Blätter des Baumes Musik zu hören, nach 4 Tagen ist die Leier dann aber echt nervtötend. Gott sei Dank nimmt das Hotel an einem Programm teil, das ab 23:00 Uhr über die gesamte Anlage Nachtruhe verhängt. Dann ist hier wirklich Ruhe. Es gibt hier keine nächtelangen und lautstarken Partys von irgendwelchen übermütigen Halbstarken. Es gibt zwei Fahrstühle, die auch funktionieren. Wer kann, sollte sich sein Zimmer in der oberen Etage ab Zimmer 400 reservieren lassen.

Das Restaurant wird von ener Organisation gegen Jugendarbeitslosigkeit geführt. Also bitte nicht wundern, wenn das Personal keine Oberkellner- oder Starkochfähigkeiten hat. Aber auch hier wird einem alles nach Möglichkeit recht gemacht. Das Essen ist (wie in Bulgarien Sitte) lauwarm bis kalt (die Bulgaren essen wirklich lauwarm. Wenn das Essen zu heiss ist, rauchen die erstmal eine Zigarette und essen dann!). Das ist bei Pommes nicht unbedigt angenehm, aber man kann es aushalten. Frisches Obst und Gemüse gibt es in Hülle und Fülle, nicht immer nach 4 Sterne-Manier zubereitet (siehe oben), aber durchaus schmackhaft. Es ist blitzsauber! Das habe ich noch nirgendwo erlebt. Wenn ein salatblättchen zu Boden fällt, ist innerhalb einer Minute ein guter Geist da und beseitigt es.

Man war stets bemüht, unsere Wünsche zu erfüllen. Da man uns direkt neben den Lieferanteneingang (alte russische Diesellaster holen den Müll mit laufendem Motor, der nächste bringt und holt Wäsche mit laufendem Motor, der nächste liefert Obst, der nächste Gemüse, der nächste Gartenerde, der nächste bringt Wasser, alle mit laufendem Motor) einquartiert hatte, war ich gleich bei der Rezeption und habe darauf bestanden, in ein anderes Zimmer umquartiert zu werden. Das hat ca. 2 Stunden gedauert und wir bekamen unser Zimmer mit Baumblick und Ricky-King-Verschnitt am Abend.

Die reine Katastrophe: wenn man zum "Strand" möchte, muss man Spiessrutenlaufen mögen. Es geht über baufällige Treppenkonstruktionen zwischen fliegenden Händlern hindurch. Einmal nicht aufgepasst und man liegt auf der Nase. Die Starndpromenade ist fest in der Hand von Aninationbetrieben jeglicher Art. Hier gibt es bis auf eine Achterbahn fast alles. Wenn man zur Mittagszeit über die Promenade läuft, wird an allen Ecken versucht, einen in das nächste Lokal zum Essen zu locken. Wer sowas mag und genug Geld dabei hat, ist hier richtig. Ich nicht! Der "Strand" selbst ist aufgeteilt in Zonen, die eifersüchtig von Geldeintreibern für die dort aufgestellten Schirme verteidigt werden. Bringt man seinen Schirm selbst mit, wird man lautstark von der Wasserlinie vertrieben und hinter die Schirmlinie geschickt. Fazit: einmal und nie wieder! Ich bin in der Anlage geblieben und habe aufs Baden verzichtet. Auch, weil man hier wie in der Sardinenbüchse nebeneinander liegt. NIE WIEDER!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Ich bin zum Faulenzen in Urlaub gefahren, kann hier nur sagen, das es Angebote gibt, wie die aussehen, weiss ich nicht.