- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir haben in den renovierten Bungalows gewohnt. Da in den Bungalows überwiegend Familien wohnten, war es entsprechend ruhig (ab Mitternacht). Durch die Lage am Rand Albenas war auch die Musik der Discos und Hotels kaum zu hören. Durch die Bungalowanlage führen gut befestigte Wege, allerdings mit einigen Treppen, also für Gehbehinderte nicht unbedingt empfehlenswert. Die Belegung ist international, die größte Gruppe kommt aus Osteuropa - hier vor allem im Juli / August viele Rumänen, die in Bulgarien einen preiswerten All-Inclusive-Urlaub verbringen. In Albena selbst gibt es das übliche Angebot - vom „Rummelplatz“ bis zu den Buden, die Souvenirs, Kleidung, Kitsch und manchmal sogar Kunsthandwerk anboten. Einkäufe erledigt man überwiegend in einem der Kioske, neben dem Hotel Dobrudza und am Busbahnhof gibt es jeweils einen kleinen Supermarkt - letzterer ist deutlich billiger. Wir haben es nicht bereut, wie immer bei unseren Bulgarienreisen nur Frühstück zu buchen und ansonsten in einem der zahlreichen Restaurants zu essen. Das Preisniveau ist hierbei in Albena mindestens 50% höher als in anderen Badeorten. In den Restaurants der Strandhotels erreichen die Preise das Niveau einer deutschen Pizzeria. Hier werden auch überwiegend Gerichte angeboten, die dem Geschmack „westeuropäischer“ Touristen angepasst sind. Traditionelle, bulgarische Gerichte gibt es auch in einigen Restaurants, diesen setzt aber der All-Inclusive-Tourismus herb zu. Die Restaurants am nördlichen Rand Albenas haben z. T. nur noch wenige Gäste, im Ortskern fielen erste Leerstände auf. Auf dem Weg vom Magnolia zum Strand ist das Green Island schön gelegen, bei freundlicher Bedienung gibt es eine gute Küche. Die Fischerhütte am Nordstrand bietet leckere Grillgerichte. Das einfache Restaurant der Bungalowanlage Gorska Feya (neben dem Busbahnhof) hat eine gute bulgarische Küche und ist das einzige in Albena mit „normalen“ bulgarischen Preisen. Fahrten in die Umgebung sind auf jeden Fall zu empfehlen. Nach unseren Erfahrungen ist die Benutzung eines Busses oder eines Taxis zu empfehlen. Die organisierten Ausflüge sind ziemlich teuer, ab 2-3 Personen ist die Taxifahrt oft schon günstiger. Hierbei gilt aber nicht nur das immer wieder empfohlene Handeln, die Taxifahrer im Zentrum oder am Hotel verzichten lieber auf die Fahrt mit einem zu hohen Preisnachlass und fahren lieber den nächsten Gast, der nicht feilscht oder mit einem Leva Rabatt zufrieden ist - was bei einer Fahrt innerorts auch angemessen ist. Ansonsten machen die Taxifahrer am Busbahnhof deutlich bessere Preise, weil sie offenbar damit rechnen, dass ansonsten doch der nächste Bus genommen wird. Wer mit dem Bus nach Varna, Dobric etc. fährt, kann zurück auch ein Taxi nehmen; in den Orten außerhalb der Touristenzentren kostet dies nur 30-50% der Preise in Albena. Dies gilt für Essen, Einkäufe etc. natürlich auch. Wir haben folgende Ausflüge gemacht: Varna, eine Stadt mit fast schon mediterraner Atmosphäre. Wer das Leben in einer bulgarischen Großstadt sehen will, sollte hier unbedingt hinfahren. Dobric, eine Provinzstadt mit einer sehr grünen Innenstadt, die vom Tourismus an der Küste fast nichts mitbekommen hat. Neben Betonklötzen aus sozialistischen Tagen und oft noch renovierungsbedürftigen Klassizismusvillen findet sich auch ein Viertel im Stil der „Wiedergeburtszeit“ des 19ten Jahrhunderts mit Handwerkerläden und Restaurants. Balcik und Kap Kaliakra lassen sich in einer Tagestour gut miteinander verbinden, auch hier wieder ist das Taxis erste Wahl! Wer die „Ballermann-Atmosphäre“, die oft Bulgarien zugeschrieben wird, erleben will, kann die wenigen Kilometer zum Goldstand fahren. Die einzige gebuchte Tour führte uns ins Binnenland nach Veliki Tarnovo, sicherlich eine der schönsten Städte Bulgariens. Allerdings hat dieser Ausflug uns endgültig von den gebuchten Touren in Bulgarien „kuriert“. Wie schon bei anderen Fahrten wichen Ausschreibung und Programm erheblich voneinander ab. Aufenthaltszeiten wurden zusammengestrichen, ganze Programmpunkte fielen aus, weil die Reiseleitung sich plötzlich verabschieden musste und entgegen der Ausschreibung endete das Ganze schon um 19: 00 Uhr und nicht erst um 22: 00 Uhr - wie ursprünglich zugesagt. Dies war uns bei früheren Urlauben auch schon aufgefallen: Wenn die Tour eine Stunde später beginnt endet sie als Ausgleich auch wieder eine Stunde früher…. Insgesamt ist Albena ein Badeort mit viel Grün und schönen, immer gepflegten Stränden und lange nicht so überlaufen wie Goldstrand oder Sonnenstrand. Als Retortenort fehlt ihm aber ein gewachsener Ortskern wie es in Sozopol oder Primorsko der Fall ist. Vielen Anbietern außerhalb der Hotels setzen offenbar die All-Inklusive-Gäste arg zu. Masseure, Taxifahrer, Restaurants etc. klagen darüber, dass diese Gästegruppe nur die Hotelleistungen in Anspruch nimmt. Allerdings hat man sich anscheinend dafür entschieden, das fehlende Geld von denen zu holen, die diese Leistungen noch in Anspruch nehmen, die Preise waren in 2008 oft deutlich höher als im Vorjahr und auch in den umliegenden Orten. Für unseren Wunsch - nur Übernachtung mit Frühstück - gab es in Albena nur wenige Hotels, das Restaurantangebot ist auch nicht so vielfältig wie in anderen Orten, deshalb geht es das nächste mal nach Sozopol.
Wir hatten eine Bungalowwohnung mit zwei Schlafzimmern einer kleinen Küche und mehreren kleinen Balkonen in der ersten Etage. Im Erdgeschoss ist die Terrassenfläche größer und nicht „zerstückelt“. In der Küche gibt es eine Grundausstattung für kleine Mahlzeiten incl. Kaffeemaschine und einen Kühlschrank, also viel größer als eine Minibar. Ein Schlafraum war mit einer Klimaanlage ausgestattet. Insgesamt genug Platz und einfacher Komfort für 3-4 Personen. Die Bungalows befinden sich in einer Grünanlage, teilweise mit Meeresblick.
Im Restaurant, das wir nur zum Frühstück nutzten, gab es ein reichhaltiges Angebot. Verschiedene Obst- und Brotsorten waren ebenso selbstverständlich wie Salate. Frische Crepes wurden ebenso ständig produziert wie verschiedene Eiergerichte. Das blassweiße Rührei war hierbei nicht jedermanns Geschmack. Für die drei Sterne des Magnolia ein gutes Frühstück, wer mehr will, muss mehr Sterne buchen. Da wir nur Frühstück gebucht hatten, können wir über das All-Inclusive natürlich nichts sagen.
Die Zimmer wurden täglich gewischt / gefegt, ebenso wurden die Betten gemacht und die Laken zu liebevollen „Kunstwerken“ gefaltet. Die Handtücher wurden täglich gewechselt. Den Standard, den die Familie aus der deutschen „General“- oder „MeisterPropper“-Werbung erwartet, wird wohl nicht erreicht. Die Grünanlagen und Gehwege wurden ebenso wie die Umgebung des Pools täglich gereinigt. Ständig wurde im Restaurant drinnen und draußen gefegt und abgeräumt, Brotkrümmel etc. verblieben auf den Tischen und mussten von den Gästen selbst entsorgt werden. Von der lauten Musikbeschallung im Innenbereich, die in einigen Berichten bemängelt wird, haben wir nichts gemerkt. Um draußen zu sitzen, mussten wir in der zweiten Urlaubshälfte vor 9: 00 Uhr erscheinen - im August war das Magnolia ausgebucht und es bildeten sich auch mal Schlangen vor den Frühstücksbuffets. Geldtausch und Internet gibt es Bereich der Rezeption. An der Rezeption war eine Verständigung in Englisch oder Deutsch immer möglich. Dass auch Putzfrauen und Gärtner fließend Deutsch sprechen, haben wir nicht erwartet, wir haben ja keinen Urlaub in Oberammergau gemacht….Besonders das Personal an der Rezeption für die Bungalows war sehr engagiert. Beispiel: Für eine Familie, die schon im Bus zum Aiporttransfer saß und ihre Reisepässe im Safe liegen gelassen hatte, legte die Dame an der Rezeption einen gelungenen Sprint hin, um die vergessenen Papiere nachzureichen.
Knapp einen Kilometer vom Strand entfernt. Mit „Bimmelbahn“ (kostenpflichtig) und Pendelbus (kostenlos) gut erreichbar. Der Treppenweg ist schon oft beschrieben worden, diesen Sommer (2008) wurde kräftig renoviert, allerdings wurden keine defekten Gehwegplatten ausgetauscht, sondern lediglich mit Beton verfüllt. Dieser fiel nach wenigen Tagen schon wieder heraus, also Augen auf bei abendlichem Treppensteigen. Die direkt vom Magnolia herabführenden Wege sind aber ausreichend ausgeleuchtet. Taxis stehen ebenfalls - fast - rund um die Uhr vor dem Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sehr schöne Poolanlage, die aber auch mal eine Sanierung gebrauchen könnte. Wie in ganz Bulgarien gilt laute Musik als Zeichen guter Laune - und die gibt es reichlich. Das Animationsprogramm am Pool ist jeden Tag gleich und wird in bulgarisch, rumänisch, russisch, deutsch, englisch und französisch angeboten. Ab August war das Magnolia restlos ausgebucht und ab 8: 30 waren alle Liegen „reserviert“. Wer allerdings die Badelaken von offenbar nicht genutzten Liegen entfernte hatte hierbei die Unterstützung der Bademeister. Wie die All-Inclusive-Gäste ihre im Reiseprospekt versprochenen zwei Liegen erhalten haben, blieb uns rätselhaft. Weiter Animationsprogramme gab es abends in einem nahe gelegenen „Theater“ - einschließlich der obligatorischen „Kinderdisco“ für die „Kleinen“, hierbei wurden alle Nationen und Sprachen mit einbezogen. Auf der ganzen Anlage gab es Kinderspielgeräte, jedoch haben wir fast nie jemanden dort gesehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3 Wochen im August 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reinhard |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 2 |