Hotel Mahdia Classic

Eigentlich sollte es ja ein 3-Sterne Hotel sein, mit ca. 350 Zimmern, aufgeteilt in Hauptgebäude und mehrere Nebengebäude. Soweit sogut. Im Katalog sah das Ganze ja noch einigermaßen ansprechend aus und wir erhofften uns einen schönen Erholungsurlaub. Bei näherer Betrachtung machte das Hotel allerdings einen sehr abgewohnten Eindruck, worauf wir aber im Einzelnen noch in den nächsten Punkten zu sprechen kommen. Die Empfangshalle bildet nicht nur den Mittelpunkt des Hotels, sondern ist auch schon das Größte "Highlight" an sich. Hier lässt es sich noch am ehesten aushalten und man findet hier auch die einzig freundliche Person im Hotel, nämlich den Wasserpfeifen-Mensch (einer von 2 Sternen für ihn). Wenn man ein bisschen Zeit mitbringt, kann man sich hier von den Strapazen des Hotel etwas erholen. Keine Tipps, nur Ernüchterung. Nach diesem Urlaub wird uns Magic Life sowie Tunesien sicherlich nie wieder sehen. Es gibt eigentlich nichts Empfehlenswertes, das einen Urlaub in diesem Hotel rechtfertigen würde. Tun Sie´s einfach nicht! Ihr Geldbeutel und Ihre Nerven werdens Ihnen danken!

Na ja, wo soll man hier am besten anfangen. Die Größe und die Lage der Zimmer ist ganz OK. Tierchen hatten wir auch keine (was uns verwundert hat). Die Einrichtung der Zimmer hat definitiv die besten Jahre schon lange hinter sich gelassen. Bei der Beziehung des Zimmers mussten wir noch zusätzlich einige Mängel feststellen. Zu nennen wären da ein blutbeflecktes Bettlaken (vielleicht war Jungfrau Maria da), Haarkneuel und eingetrocknete Kügelchen (wahrscheinlich aus der Nasengegend) auf der Bettdecke und Teppich, verdreckter Boden, verrosteter Wäscheständer, verschimmelter Duschvorhang, defekte Klospülung, angekohlte Lampenschirme, reichhaltig (mit Wasser) gefüllte Minibar, usw. Nach 2-maliger massiver Reklamation an der Rezeption konnten wir etliche Stunden später ein notdürftig gereinigtes Zimmer beziehen. Positiv hervorzuheben waren der Obstkorb, den wir nach der sogenannten Reinigung vorfanden. Das Reinigungspersonal erledigte auch zukünftig ihre Aufgaben eher schlecht als recht und war z. B. nur gegen Extra-Bezahlung bereit ein neues Betttuch springen zu lassen.

Wenn es ginge würden wir dafür bei der Sternenvergabe in den Minus-Bereich gehen. Der Sch...fraß, morgens wie abends, war eine Frechheit und suchte seinesgleichen. Abwechslung war anscheinend ein Fremdwort, die Speisen oft undefinierbar. Wenn man nicht schon um sieben Uhr zum Frühstück auf der Matte stand, hatte man kaum eine Möglichkeit, sich die eine Sorte Wurst (unappetitlich und auf einer verschmierten Glasplatte angerichtet), die zwei Sorten Käse einzuverleiben. Auch das restliche Angebot war nicht sonderlich appetitanregend. Kleiner Tipp am Rande: Machen Sie nie den Fehler und sehen sich eine der drei Saftpressen genauer an, tun Sie´s einfach nicht! Die schwärzliche Brühe entsprach nicht unseren Vorstellungen von Kaffee, von den Eiern bzw. Omelett ist ebenfalls abzuraten (Durchfallgefahr!). Das einzig Genießbare am Morgen blieben somit trockene Croissants. Das Ambiente am Frühstückstisch war abgesehen von den dreckigen, anscheinend nie gewechselten Tischdecken recht unterhaltsam, da sehr viele Fliegen um einen kreisten und man so zumindest einen Zeitvertreib (Fliegen erschlagen ist ein tolles Spiel) hatte. Hatte man dies überstanden konnte man sich auf den kulinarischen Höhepunkt, nämlich der Snack Bar am Pool, freuen. Das dort Feilgebotene war, wenn man 7 Tage die Woche Pizza mag, eigentlich einigermaßen genießbar. Auf die Baguettes, die man von "geschultem Fachpersonal" belegen lassen konnte, sollte man allerdings verzichten. Ein Blick in die Kühltheke am Baguette-Stand ließ einen erschaudern und man wandte sich, mit knurrendem Magen, angewidert von dem verfaulten Paprika ab. Auch hier gibt es wieder einen sehr schönen Zeitvertreib, man kann wieder Fliegen zählen. Wir haben so ein Baguette dennoch mal probiert (was tut man nicht alles wenn man Hunger hat und einem die Pizza zum Halse raushängt), wurden allerdings mit dem runter-sortieren nicht mehr fertig. Ab und zu hatte man die Möglichkeit, ein kulinarisches Schmankerl zu ergattern. Es wurde für die Massen (lange Wartezeiten) frisch zubereitetes Gebäck angeboten, das wirklich genießbar war. So ausgehungert machte man sich abends vom Pool aus auf den Weg (Vorsicht: den Hundehaufen ausweichen!) zum "göttlichen" Abendmahl. Das kaum genießbare und nicht sehr abwechslungsreiche Essen wurde von den Hotelgästen regelrecht zerfleddert (also rechtzeitig kommen). Mit einem in aller Öffentlichkeit gestreckten Getränk und einem Teller voll Undefinierbarem machte man sich auf die Suche nach einem sauberen Platz. Ein solcher war allerdings meistens nicht zu finden, da er auch nach mehrmaliger Benutzung nicht gereinigt wurde. Zu meiner Verwunderung konnte ich einmal den Chefkoch auf einem Rundgang antreffen, wobei mir beinahe das Essen im Hals stecken blieb. Es passierte etwas, das ich bis heute noch nicht verstehe: Er wagte sich an einen Tisch mit österreichischen Gästen (ich dachte/hoffte, er würde gemeuchelt) und wurde lautstark gelobt! Nichts gegen Ösis, aber die müssten wahrlich Besseres gewohnt sein! Wenn man einmal Glück hatte und einen Platz in einem der beiden Spezialitäten-Restaurants (Tage im Voraus ausgebucht) ergattern konnte, hatte man die Möglichkeit ohne Ekel zu speisen. Das hier vorgefundene Essen und Ambiente war einigermaßen das, was man sich erhoffte. Einziger Vorteil: Wir konnten etwas abnehmen. Deshalb für anspruchslose Weight Watchers empfehlenswert.

Das Personal ist größtenteils der deutschen Sprache mächtig, was allerdings zur Kommunikation nur geringfügig beiträgt, weil sie die Anliegen entweder nicht kapieren oder nicht kapieren wollen. Wartezeiten an der Rezeption sind normal und wenn man mal dran ist, wird man gelangweilt abgespeist. Zu dem "Service" Personal im Gastronomiebereich kommen wir noch. Der Reiseleiter war die meiste Zeit nicht anwesend und wenn er da war, vertrat er nur die Interessen des Hotels bzw. der Hotelleitung. Ein Beschwerdebrief für die TUI wurde von ihm nur zur Kenntnisnahme aber nicht zur Bestätigung unterschrieben.

Während dem Flughafentransfer durch eine nicht gerade sehr ansprechende Landschaft schickte sich unser Bus an, mitten in der Pampa anzuhalten. Bevor wir uns recht lange über diese sich vor uns befindende Absteige wundern konnten mussten wir und unser Gepäck den sicheren Bus verlassen. Das einzig Positive was uns auffiel, war die Entfernung zum nicht sehr gepflegten Strand (einen halben Stern hierfür). Vergnügungsmöglichkeiten sind außerhalb des Hotels nirgends zu finden, außer man hatte Lust auf einen ca. 2 km langen Fußmarsch, wo es einem ab und zu auch schon mal mulmig werden konnte. Das dort Vorgefundene war allerdings auch nicht so der Reisser, Bars oder Kneipen waren Fehlanzeige außer einem Geschäft wo man Postkarten o.ä. kaufen konnte, einen Quad-Verleih und einer Pizzeria (auch nicht sehr empfehlenswert) gabs nicht viel. Die nächstgrößere Stadt Mahdia ist ca. 7 km entfernt und kann mit einer Bimmelbahn oder einem Taxi erreicht werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sportmöglichkeiten und Animation am Pool wurden von uns wenig genutzt, bei der Animation handelte es sich meistens um Saufspiele, die aber nicht so unser Wetter sind. Hervorzuheben ist ein liebestolles Tauchlehrer-Gespann das sich fast ausschließlich für weibliche Rundungen interessieren zu schien. Der Pool war, abgesehen von der Rutschgefahr und den von den Kindern verschütteten Drinks der Poolbar, eigentlich ganz ok.