Als regelmäßige Türkei-Urlauberin bin ich eigentlich von den Leuten und der Atmosphäre etwas anderes gewohnt. Nachdem ich den Entschluß gefasst habe, einmal Single-Urlaub zu machen, bin ich zum Flughafen gefahren und habe dieses recht günstige Hotel gebucht. Am Flughafen selbst wurde mir gesagt, dass sich im Marin-Hotel recht viele junge Leute aufhalten würden und es daher kein Problem sein dürfte, Anschluß zu finden. Das Hotel selbst besteht aus 4 verschiedenen Häusern (A-Block bis D-Block), die in der Ausstattung selbst auch noch große Unterschiede aufweisen. Nachdem ich vor Ort angekommen war, wurde mir mitgeteilt, dass man kein Zimmer für mich hätte und ich für die erste Nacht in einem anderen Hotel untergebracht sein würde. (Wie sich später rausstellte, haben fast alle Deutschen Gäste, die erste Nacht nicht im eigentlichen Zimmer verbracht.)Ich wurde dann in einem Privatwagen zum anderen Hotel gebracht, zum Abendessen abgeholt, später wieder weggebracht und ein Termin für morgens vereinbart, wo ich dann mein reguläres Zimmer beziehen sollte. Diese Terminplanung war nicht ganz problemlos, da die Leute von der Rezeption kein Deutsch und nur sehr gebrochen Englisch konnten. Glücklicherweise half mir ein Türkischer Gast, der dolmetschte. Dann hatte ich endlich mein Zimmer und das war soweit auch ganz ok. Das Zimmer lag im dritten Stock (von 4) vom D-Block, Aufzüge gibt es jedoch in der gesamten Anlage nicht. Das Zimmer hatte Balkon, Fliesenboden, zwei Einzelbetten (hatte ein Einzelzimmer gebucht), Fernseher, Minibar, Fön, Klimaanlage und Dusche (als Duschkabine). Im C-Block habe ich mir später Zimmer angeschaut, in denen man beim Duschen die ganze Toilette mitgeduscht hat... Es gab nur einen Duschvorhang, aber nichtmal eine Duschtasse. Wasser konnte man nicht richtig einstellen, es schwankte immer zwischen heiß und eiskalt. Das Hotel selbst liegt ca. 300 m von einer Hauptstraße entfernt an den Füßen des Taurosgebirges. Der Blick vom Balkon auf das Gebirge war schon recht beeindruckend. Allerdings stimmten die Angaben im Katalog, dass es bis zum Strand ca. 100 m sind, nicht. Zählt man noch den Weg über die Straße bis zum Strand, ergeben sich ca. 400 m. Im Hotel selbst gab es einen Fernsehraum. Damit hatte es sich dann aber mit der hoteleigenen Unterhaltung erledigt. Laut Katalog gibt es eine Disco, auf Nachfrage wird man an die drei Diskotheken im Ort selbst verwiesen. Der Pool sieht laut Katalog auch größer aus als er ist. Mehr als 4 Leute gleichzeitig im Pool treten sich schon gegenseitig auf die Füße. Im Ort Beldibi selbst gibt es nicht viel. Ein paar Läden für leder, Schmuck, Klamotten, ein paar kleine Supermärkte und ein paar Bars (bzw. die 3 Diskotheken). Nun zum Publikum: Ich habe mir sagen lassen, dass zur Zeit, wo ich dort war, 30 Deutsche im Hotel waren und 250!! Russen. Vor diesem Urlaub hatte ich diesem Volk gegenüber keine Vorurteile, was sich dann aber recht schnell geändert hat. Die Russen hatten alle All-Inclusive, die Deutschen Halb-Pension. Ich habe noch nie so rücksichtslose Menscher erlebt. Beim Buffet wird sich gnadenlos vorgedrängelt, reservierte Tische werden einfach nicht beachtet, Männliche Russen sitzen in Badehose und Schlappen beim Abendessen, wie solche Leute Spaghetti essen, möchte ich hier garnicht erwähnen und den Wodkakonsum auch nicht. Schlägerteien hat es auch gegeben. Am Strand piseln die Kinder einfach in den Sand. Als Deutscher wurde man beim Abendessen an die abgelegendsten Stellen gesetzt, weil alles andere schon für die Russen reserviert war und wenn man Glück hatte, dann war man auch noch nicht mit der Hälfte des Essens fertig, wenn man nach seinem Getränkewunsch gefragt wurde. Der komplette Ort scheint so auf Russen ausgelegt zu sein, dass die Türken dort kein Deutsch sprechen, sondern nur Russisch. Man fühlt sich als Deutscher in der Minderheit (so ist es schließlich auch) und kommt sich fast als Aussätziger vor... Eine deutsche Homepage des Hotels gibt es nicht, nur eine Katalogansicht auf der att-Seite (Tochterunternehmen von Ögertours). Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass es wohl eine sehr gute russische Homepage gibt. Für mich kommt Kemer allgemein nicht mehr in Frage und auf keinen Fall mehr das Hotel Marin. Habe dort ein paar sehr nette Leute kennengelernt, aber allgemein hatte ich mir das vorher anders vorgestellt. Die Abendunterhaltung bestand darin, entweder in einer Bar etwas zu trinken, oder eine private Balkonparty zu machen. Für einen 2 Wochen-Urlaub war das nicht wirklich abwechslungsreich. Ausflüge kann man über die örtlichen Anbieter, oder auch über Ögertours selbst buchen. Die Ögertours-Angebote waren jedoch auch überteuert und die Reiseleitung war nicht sehr kompetent.
Mein Zimmer war ok, Ausstattung hatte ich ja bereits oben beschrieben. Ganz gut fand ich die individuell einzustellende Klimaanlage. Der Balkon war auch sehr nett, weil ich Blick auf die Berge hatte. Allerdings gab es auch Zimmer mit Aussicht auf an Bäumen festgekettete Kühe. Das es bei irgendeinem Zimmer Meerblick gab, bezweifle ich. Der Fernseher hatte drei deutsche Programme, allerdings hatten die Leute aus dem C-Block dies auch nicht.
Die Qualität des Essens war soweit ok. Es gab abends 3 warme (lauwarm) Speisen, meist Reis, Kartoffeln und Fisch/Fleisch und ansonsten Salate. Gab es Pommes am Vortag, so gab es am nächsten Tag zweierlei Pommessalate. (Kannte ich vorher auch noch nicht, obs schmeckt weiss ich nicht). Um das Essen schwirrten immer endlos viele Fliegen, was auch nicht sehr appetitlich war. Manchmal wurden auch Haare in den Salaten gefunden. Normalerweise habe ich in der Türkei keine Magenprobleme, aber hier hatte ich in der ersten Woche dann doch welche. Ausserdem fand ich die Lage und Aufmachung des Buffets sehr schlecht. Es bildete sich immer eine viel zu lange Schlange, die auch viel zu lange unverändert blieb (lag an den Russen, die das Prinzip vom hinten anstellen anscheinend nicht kennen). Durch diese Schlange mussten sich dann ständig die Kellner quälen, um das dreckige Geschirr wegzubringen. Das Frühstück (Weißbrot, Marmelade, Käse, Wurst und Honig) habe ich nur die erste Woche mitgenommen. Danach war mir einfach die Zeit zu früh. Frühstückszeit war von 7 bis 9 Uhr.
An der Rezeption gab es keine Leute, die deutsch konnten. Man sah auch keine Bemühungen, den Problemen oder Wünschen der deutschen Gäste nachzugehen. Nach dem Abendessen gab es mehrmals in der Woche Musik über Stereoanlage und einmal Livemusik mit Bauchtänzer (umgezogener Kellner). Zu diesem Anlass wurde dann auch später ein Feuerwerk gezündet, wo man besser hätte in Deckung gehen müssen, da die Reste sich in den Getränken und auf den Köpfen der Leute verteilt hat. Ein Animationsprogramm gab es nicht. Im Hotel gab es ausserdem nur eine Bar (Poolbar), die ständig von Russen belagert war. Getränke wurden daher im Supermarkt besorgt. Die Putzfrauen kamen täglich und brachten neue Handtücher. Ich bezweifle, dass der Boden gefegt wurde....
Zum Strand sind es ca. 400 m, zur davorliegenden Hauptstraße etwa 300 m. Für das Hotel Marin ist ein kleiner Strandabschnitt reserviert, wo man kostenlos Liegen und Auflagen benutzen kann. Liegen und Auflagen sind unter aller Sau. Die Liegen sind Stahlkonstruktionen, die bereits halb verrostet sind, die Holzbalken zum Teil durchgebrochen und die Rückenlehne war nicht verstellbar. Da die Russen ja mittags zum Essen gegangen sind, war zu der Zeit dann viel Platz am Meer. Laut Katalog wußte ich, dass es sich um einen Steil abfallenden Kiesstrand handelte. So war es auch, aber ich hätte nicht gedacht, dass jeder Gang ins Meer mit einem Genickbruch hätte enden können. Ausser über den normalen Weg ins Meer, gab es keine Alternative (kein Steg oder dergleichen). Die Sauberkeit ließ auch zu wünschen übrig, überall lagen Zigarettenkippen im Sand. Zwischen Strand und Straße war eine Baustelle. Mittags kamen dann immer die Bauarbeiter und Bagger (Lärmbelästigung). Am Ende meines Urlaubes musste man sogar einen Umweg zum Strand in Kauf nehmen, da die Baustelle seit da mit Flatterband abgesperrt war. Aber immerhin gab es eine Dusche am Strand, die zwar durcghgängig tropfte, aber immerhin. Wassersport war möglich, jedoch auch nur einige 100 m entfernt. Dort konnte man Parasailing, Banana oder JetSki fahren. Kemer selbst ist von Beldibi 20 km entfernt, die Fahrt mit dem Dolmus kostet pro Person 1,50 Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unterhaltung am Pool gab es nicht, ausser, dass morgens und abends immer großartig zwischen Liegen und Tischen fürs Essen umgebaut wurde. Animation gab es wie gesagt auch nicht. Auflagen für die Liegen gab es sowohl am Pool als auch am Strand kostenlos.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martina |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |