Hotel Marks Garni

Das Hotel Marks ist ein Urlauberhotel am Bodden. Wir haben zu Pfingsten vor allem Paare über 40 angetroffen, von denen einige offensichtlich der attraktiven Küche wegen gekommen waren - so konnte man dem ein oder anderen Tischgespräch entnehmen. Fast alle Autos waren aus dem Norden Deutschlands. Das Haus ist ein charmantes Gebäude mit Stil und Charakter. Zimmer sind auf 2 Etagen verteilt, wobei die untere barrierefrei ist (Rampen an den Treppen). An praktisch jeder Stelle merkt man, daß das Haus inhabergeführt ist. Die Bar vermittelt Gemütlichkeit, der Speisesaal ist mit seinen großen Fenstern zum Park eine Art Aussichtsplattform, an den Wänden finden sich Bilder, in den Fluren Pflanzen. Gebucht hatten wir das 3-Tage Pfingst-Arrangement Halbpension mit 3-Gang-Menü. Dazu hatten wir auch zwei Fahrräder mit 3-Gang Nabenschaltung (ca. 40 Stück gibt es). Wir bekamen sogar eine Einweisung und die Sättel wurden passend eingestellt. (In Zingst gibt es im O2-Netz nur Edge, aber wenigstens 2-3 Balken.) An Pfingsten findet im Museumshof Zingst immer ein kleines Jazz&Blues-Festival statt. ca. 150 (?) Menschen kommen an 2 Abenden und einem Morgen in einem netten Innenhof bei leckerem Schwarzbier und Stullen zusammen, um eingeladene Acts der Saxofonistin T. zu hören. Wir fanden es klasse. An der Rezeption gibt es einen Kunden-PC und es soll W-LAN geben. Beides habe ich nicht genutzt, war aber "Aussuchkriterium" wegen Backup aus beruflichen Gründen. Ich muß wirklich sagen: Tolles Preis-Leistungsverhältnis (258 € pro Person im Doppelzimmer). Wir waren sehr begeistert - wofür natürlich auch das gute Wetter beigetragen hat. Das ist übrigens meine erste Hotelbewertung und meine Begeisterung war der Grund für die Länge :)

Die Zimmer sind freundlich und farblich modern/attraktiv gestaltet. Platz war auch für einen kleinen Glastisch und zwei Stühle. Dusche in unserem Zimmer (#19) mit niedrigem Einstieg. Wir hatten einen Balkon mit 2 Stühlen und einem Tisch nach Osten. Das Bett ist angenehm groß und trotz Dachschräge kann man ohne Bücken einsteigen - für over50s ein Komfort-Argument ;) Allerdings sind die Lichtschalter der Nachttischlampen leider nur etwas knifflig zu erreichen. Es gab keine Minibar - das nur zur Vervollständigung. Aber eine Minibar nutzen wir auch nie. Dafür gibts einen kleinen Safe im Schrank. Der Fernseher war zwar ein Flachbild-TV aber zischte und pixelte doch arg. An der Sauberkeit gabs nichts zu kritisieren.

Faszinierend empfanden wir die Abend-Gastronomie. Im Arrangement waren 3-Gänge Menüs enthalten, jeweils Fisch und Fleisch zur Auswahl. Ein Beispiel Vorspeise: Zwei Muscheln in der Schale auf einem Spinatbett mit Käse überbacken, dazu Algensalat. Ein Beispiel Hauptspeise: Zwei Medallions vom Strauß, die so klasse waren, daß ich vergessen habe, was es als Beilagen gab. Das Frühstücksbuffet ist umfangreich und enthält Überraschungen wie Eier zum selberkochen samt Kochzeitentabelle. Da klingelt dann schon mal der Wecker beim Nachbarn was zu Erheiterung aller Beteiligten führen kann;) Es gab Vollkornbrot, Müsli und frisches Obst für meine Frau und Rührei mit Speck für mich. Dazu gedünstetes Gemüse! Landestypisches könnte die Attraktivität etwas erhöhen. (In Breslau beispielweise gab es in einem Hotel eben nicht nur die dünne europäische Wurst-Käse-Aufschnitt-Mischung sondern dazu auch die etwas deftigere polnische Landkost.) Vielleicht wäre auch am Sonntagmorgen ein kleines Stück Blechkuchen oder eine Brezel ganz nett.

In einem Hotel mit familiärem Umgang fühlt man sich schnell wohl, wenn man mit Namen begrüßt wird oder auch mal einen schweren Koffer getragen bekommt. Die Menschen dort sind aufmerksam! Die Bedienungen waren immer sehr freundlich und sind auch mal ansprechbar - hat man ja sonst nicht immer. Der Tischservice ist schnell und souverän und auch in unbeobachteten Momenten pflegt das Personal unter sich einen netten Ton.

Die Gebäude befinden sich direkt hinter dem Deich am Bodden in einem kleinen Park aus hohen Bäumen (in deren Schatten man parken darf). Auf der einen Seite findet sich ein kleiner Wald, auf der anderen Seite eine große Wiese. Die an sich bereits ruhige Nebenstrasse ist ein Stück weg und stört nicht. Auf der (Süd-)Terrasse sitzt man praktisch in einem Garten mit Blick auf die anderen Urlauber auf dem Deich. Die kommen nachmittags auch gerne runter für einen Kaffee. Wir hatten ein Arrangement mit Fahrrad gebucht. So haben wir tagsüber von Pramort bis Prerow den Darss abgefahren. Das Auto braucht man wirklich nicht. Da das Hotel am Hafen liegt, ist man schnell an Bord eines der vielen Ausflugsschiffe auf dem Bodden. So kommt man beispielsweise in einer kleinen Tour über das Wasser nach Barth und kann von dort mit dem Hotel-Fahrrad wieder zurück. Eine Viertelstunde Fußweg am Deich entlang über den kleinen Hafen zur Fußgängerzone mit allen Lokalitäten sind nach dem wunderbaren Abendessen immer ein willkommener Spaziergang.

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