- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ich war jetzt schon 6 x in diesem Hotel. Es ist von seiner Anlage her wohl einmalig. Die Zimmer sind alle individuell, zum Teil mit Antiquitäten eingerichtet. Überall hängen Originalkunstwerke an den Wänden. Die Architektur ist einmalig, vieles restauriert, aber dem Stil des Jugendstil-Gebäudes angemessen. Ursprünglich ein Wohnhaus, das zu einem Hotel umgebaut wurde. Leider wurden dabei die sehr großen Zimmer mit Originalstuck zum Teil geteilt, was noch an den Decken sichtbar ist. Insgesamt liegen 3 Häuser nebeneinander, die durch einen Garten mit Palmen und tropischen Pflanzen verbunden sind. Das Gebäude selbst steht unter Denkmalschutz und manche der Lampen, Kronleuchter, Möbel etc. könnten durchaus in einem Museum stehen. Man fühlt sich in einer Zeitreise in eine vergange Epoche zurück versetzt. Die phantastische Bar, die für ein Hotel dieser Kategorie ihres gleichen sucht, lädt zum Verweilen ein, so dass auch Gäste anderer Hotels die Bar und den Garten aufsuchen. Gespielt wird klassische Musik, dezent und keine Discomusik, so dass man sich gerne in der Lobby im Barbereich aufhält. Man knüpft leicht Kontakt. Das Hotel ist gay-friendly, und das war es schon zu einer Zeit, als es noch nicht Mode war, sich den Schwulen und Lesben gegenüber tolerant zu erweisen. Das Publikum ist aber gemischt und alle internationalen Gäste kommen gut miteiander aus. Die Zahl der gay-Gäste dürfte aber höher als in Hotelketten sein, was aber in Sitges allgemein der Fall sein dürfte. Das Publikum ist eher international gemischt, Englisch ist ein absolutes Muss oder Spanisch, da dort wenig deutsche Touristen sind. Das ist aber gerade ein Vorteil dieses kleinen Hotels. Empfehlung für Gays und tolerante Heteros, die ein einmaliges Ambiente abseits der Reisekataloge suchen, die Indivitualität bevorzugen und bereit sind, sich auf eine "Zeitreise" abseits der modernen Unterhaltungsmedien - ohne Fernsehen, Radio, Spielekonsolen etc., zu begeben. Man erwartet eher, dass gleich ein reitender Bote eintrifft oder eine Kutsche vorfährt. Das Hotel ist in den Sommermonaten schnell ausgebucht, da es nicht so viele Zimmer gibt. Daher sollte man schon im Januar über Internet oder per Fax buchen.
Die Zimmer sind unterschiedlich von ihrer Qualität, manche mit Antiquitäten möbliert, aber auf jeden Fall ist kein Zimmer wie das andere! Man sollte sich nicht scheuen, die höchste Kategorie zu buchen, das sind Zimmer mit Balkon zum Garten und eigenem Bad. Es gibt auch Zimmer, deren Bad nur über den Flur erreichbar ist. Das liegt wohl daran, dass es eben kein als Hotel gebautes Gebäude ist. Zur Straße hin gelegene Zimmer können in der Altstadt gerade am Wochenende etwas lauter sein, wenn sich das Leben wie im Süden üblich auch auf den Straßen abspielt. Meine Empfehlung für die Zimmerwahl: Zimmer im ersten oder zweiten Stock, da dort die Balkone jeweils vom darüberliegenden überdacht sind. Das Hotel hat keine Klimaanlage, sondern nur Deckenventilatoren. Auch Radio und Fernsehen gibt es in den Zimmern nicht, im Kleiderschrank aber einen Zimmersafe. Die dicken Wände und die Holzläden lassen aber tagsüber die Wärme draußen und dank der mehr als 3,50 hohen Altbaudecken ist es in den Zimmer nie stickig, so dass man ohne Klimaanlage gut schlafen kann. Ehrlich gesagt, würde das Ambiente auch dadurch total zerstört.
Es wird nur ein üppiges Frühstücksbuffet unter Palmen angeboten, was aber reichlich ist und eine gute Grundlage für den Tag bietet. Natürlich kann man den ganzen Tag bis in die Nacht, Kaffee und Getränke an der Bar oder im Garten erhalten, aber außer Knabbersachen oder gelegentlich Sandwiches werden keine Speisen angeboten. Es gibt also nur Übernachtung und Frühstück. Ist nur der Hauch einer Regenwolke zu sehen, wird das Frühstück statt im Garten im Frühstückssalon unter Kronleuchtern in einer einmaligen Umgebung serviert! Man muss es einfach erlebt haben!
Das Personal, mir teilweise jetzt schon seit mehr als 6 Jahren bekannt, ist sehr freundlich und hilfsbereit. Man bekommt das Gefühl, willkommen zu sein und die Wiedersehensfreude ist groß. Englisch oder Spanisch sind aber ein absolutes MUSS für die Kommunikation.
Das Hotel liegt ideal in der Altstadt, in einer Seitenstraße, wenige Minuten vom Bahnhof entfernt, der Autoverkehr ist stark eingeschränkt, es gibt praktisch keine Parkmöglichkeiten für Gäste in der Nähe des Hotels, was ich sehr positiv finde. Am besten fliegt man nach Barcelona, fährt mit der S-Bahn bis Sitges und läuft die ca. 200 m zum Hotel zu Fuß. Das Hotel liegt quasi in der Altstadt mit ihren Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten. Für Gay-Gäste geradezu ideal, da die meisten Bars in fußläufiger Entfernung sind. Der Weg zum Strand ist 10 min durch die Altstadt zu Fuß, wobei das relativ ist, denn es gibt in Sitges viele Badestrände und es kommt darauf an, was man möchte. Zum FKK-Strand läuft man etwa 15 bis 20 Min. und zur Gay-Beach ca. 45 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Sauberkeit ist für ein Hotel dieser Kategorie gut. Im Garten gibt es Liegestühle, Tische etc. Einen Pool gibt es nicht. Für Kinder finde ich das Hotel eher ungeeignet. Erstens wissen diese das Ambiente möglicherweise gar nicht zu schätzen und haben zu wenig kindgerechte Unterhaltung. Intolerante Heteros könnten sich zudem durch die Schwulen und Lesben, die zu den Gästen zählen gestört fühlen und in Erklärungsnöte gegenüber ihren Kindern geraten. Im Erdgeschoss hat man - als Zugeständnis an die neue Technik - Internetzugang über ein WLAN, auf den Zimmern gibt es nur Telefon.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | qui-iter-facit |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |