- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel ist in einem siebenstöckigen Bau untergebracht, der bereits in die Tage gekommen ist. Es ist das alte „Mount Royal Hotel“. Man betritt das graue Gebäude durch einen Eingang im Erdgeschoß, wo man Treppenstufen überwinden muß; eine Rampe stand nur für Rollstuhlfahrer zur Verfügung, nicht für Leute mit Gepäck. Man gelangt dann in einen Bereich mit zwei Aufzügen, mit denen man in die Etagen fahren kann. Eine Lobby gab es nicht. Ebensowenig eine richtige Rezeption. Diese bestand vielmehr aus einem Schreibtisch im Eingangsbereich des Restaurants. Die Etagen waren auch über eine – mit Access-Card öffenbare – Treppe erreichbar, die allerdings recht weit von meinem Zimmer entfernt war. Zusätzliche Fluchttreppen gab es nicht. Die Flure waren mit Teppichboden ausgelegt. Jedes Stockwerk war anders gestaltet. Die Stockwerke machten teils einen sehr abgewohnten Eindruck. Das Haus war innen eng mit kleinen Türen und engen Gängen. Meine Statusvorteile wurden mißachtet. Insgesamt ein stark renovierungsbedürftiges abgewohntes Hotel ohne jeden Hotelstandard. Durch Bauarbeiten war es laut und ich konnte mich nicht erholen. Einziger Pluspunkt war die zentrale Lage. Diese allein rechtfertigte den Übernachtungspreis von EUR 200 jedoch nicht.
Mein Zimmer lag sehr niedrig im zweiten Stock, was ich nicht goutiert habe, da ich lieber höher wohne und diese Präferenz der Hotelkette auch bekannt ist. Es handelte sich um ein sehr kleines Zimmer. Schon beim Eintreten konnte ich mich in dem engen Eingang kaum wenden; mein Koffer passte nicht einmal zwischen Bett und Wand hindurch. Das breite Bett, das als „Doppelbett“ gebucht gewesen war, nahm fast den gesamten Raum ein. Zwar war das Zimmer renoviert und im Prinzip komfortabel mit Teppichboden und Couch ausgestattet, allerdings in sehr düsteren Farben gehalten. Zudem fehlten viele wesentliche Dinge eines Hotelzimmers. Es gab keine Schränke, nur eine Gardarobe in dem engen Eingang und ein kleines Regal neben der Couch. Es fehlte ein Schreibtisch, was mich besonders traf, da ich so nicht richtig in dem Zimmer arbeiten konnte. Vor der Couch stand lediglich ein kleines Rundtischchen, das viel zu niedrig war; ich konnte nicht mal richtig meine Füße darunterstrecken. Es fehlte jeglicher Stauraum für Unterlagen. Das Zimmer hatte britische Steckdosen. Das offene WLAN auf dem Zimmer funktionierte nicht. Es gab keine Minibar und keinen Kühlschrank im Zimmer. Das kleine Doppelfenster ließ sich auf beiden Seiten nur jeweils einen Spalt öffnen und war ansonsten durch eine Sperre blockiert, so daß ich nicht richtig lüften konnte. Der Blick war allerdings schön. Er fiel zunächst auf die Princess Street, die gegenüberliegende Altstadt und rechts auf das Schloß. Es gab keine Rolläden oder Jalousien; die Verdunkelungsvorhänge schlossen nicht komplett dicht. Die Tür schloß ebenfalls nicht dicht, so daß über der Schwelle nachts Licht vom Gang ins Zimmer fiel. Diese Lichtquelle habe ich mit Kissen abgedunkelt. Das Zimmer war sehr unruhig. Ab ca. 7 Uhr morgens erfolgte Gepolter und Türenschlagen von außerhalb. Man konnte dann nicht mehr richtig schlafen. Der Lärm dauerte den ganzen Tag über an. Ich fand heraus, daß auf der dritten Etage, direkt über mir, die gesamte Etage renoviert wurde und es daher dauerhaft Baulärm gab. Gleichwohl wurden astronomische Preise für das Zimmer genommen. Der Lärm endete auch nicht am Nachmittag wie von der Rezeption zugesagt. Im übrigen war natürlich die Straße eine Lärmquelle, die mich allerdings als Stadturlauber nicht störte. Das breite Bett war gleichwohl unbequem, da die Kissen viel zu hart waren. Ich konnte darin nicht gut schlafen und wachte verspannt und unausgeschlafen auf. Es gab einen Wasserkocher mit Tee und Kaffepulver. Es gab keine Klimaanlage. Die Heizung funktionierte aber. Für mich war dies gut. Das Bad war ebenfalls klein, in weiß gehalten, mit einem sehr hoch angebrachten Waschbecken, einem WC und einer Dusche auf engstem Raum. Die Duschkabine war offen und hatte nur ein schmale Glaswand. So spritzte beim Duschen Wasser in den kleinen Raum. Der Wasserdruck war unzureichend. Es fehlte eine WC-Bürste. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad. Der Fön war in der Gardarobe und ließ sich im Bad nicht einstecken. Ich mußte mich im Zimmer unter den Augen der Leute auf der Straße fönen. Es gab keine, sonst bei Accor übliche, persönliche Begrüßung, keine Amenities im Zimmer, kein Wasser. Es gab auch keinen Bademantel und keine Hausschlappen.
Im ersten Stock gab es einen großen Bereich mit Bar und Restaurant, in dem kleine Speisen wie Pizza und Burger sowie ein Frühstück angeboten wurden. Man hatte einen schönen Blick auf die Princess Street, die Altstadt und das Schloß.
Der Service war sehr bemüht. Ich wurde spätabends problemlos ohne Ausweis eingechecked. Am nächsten Tag beschwerte ich mich über den Handwerkerlärm; es wurde mir versichert, daß der Lärm am Nachmittag ende und man dem frühen Beginn nachgehe. Ich erhielt ein WLAN-Passwort für ein weiteres Netzwerk, das dann auch auf dem Zimmer funktionierte. Man bemühte sich um einen Adapter, hatte aber keinen.
Das Hotel liegt sehr zentral in der Princess Street. Schräg gegenüber liegt die National Galery. Links die Princes Street hoch erreicht man in ca. zehn Minuten zu Fuß den Bahnhof Waverley Station mit Verbindungen innerhalb Schottlands sowie nach London. Rechts die Princess Street hinunter liegt in ca. fünfminütiger fußläufiger Entfernung die Trambahn-Haltestelle Princess Street mit Verbindung nach Newhaven und zum Flughafen EDI. Eine weitere Möglichkeit zum Flughafen zu gelangen ist der Airlink-Bus 100, der in der South St. David Street (Haltestelle St. Andrew Square), gerade um die Häuserecke abfährt. Die Fahrt mit dem Bus zum Flughafen dauert ca. 30 Minuten. In die Alstadt hinauf läuft man vom Hotel ca. 15 Minuten, ebenso zum Schloß. Um das Hotel herum gibt es zahlreiche Geschäfte. Am St. Andrew Square gibt es einen Supermarkt, in dem man sich versorgen konnte.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Hotel hatte, ungeachtet des Preises, keinerlei Fitness- oder Wellnesseinrichtungen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2023 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |