- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel liegt in einer ruhigen Seitenstraße, die von der Place d’Italie abzweigt in einem Hinterhof, was nicht sehr schön war. Der Hof ist zwar gepflegt, aber Hinterhof bleibt Hinterhof. Der Eingang sieht eigentlich ganz repräsentativ aus, doch ist die Lobby winzig klein und eng. Man fühlt sich, ungeachtet der lästigen Kamera vor der Glasschiebetür, von der Rezeption beobachtet, wenn man das Haus betritt oder verläßt. Das Hotel macht insofern einen familiären Eindruck. Der achtstöckige Bau ist betagt aber renoviert. Gleichwohl dominiert ihn das Pariser Klein-Klein mit kleinen Räumen und engen Gängen. Vom Erdgeschoß aus, wo sich außer der Rezeption nur eine rote Sitzgarnitur befand, gelangt man mit zwei ebenfalls engen Aufzügen in die acht Stockwerke, deren Flure mit Teppichboden ausgelegt waren. Die Aufzüge waren nicht miteinander kombiniert, so daß man immer nur einen holen konnte oder aber beide drücken mußte. Im Erdgeschoß befand sich ein Außenbereich mit Terrasse, auf der man sitzen konnte und die sich noch in ein Tiefgeschoß fortsetzte. Auch hier gilt: Hinterhofatmosphäre. Die Häuser rundherum verhinderten jeglichen Lichteinfall, so daß auf die Terrasse keine Sonne gelangte. Auffällig war, daß dieses Hotel nahezu keinerlei Einrichtungen hatte, ob Freizeit, Fitness oder Restaurant. Statt der vorgeblichen vier Sterne wäre eher eine Zwei-Sterne-Klassifikation angebracht.
Mein Zimmer lag im sechsten Stock und war sehr klein. Man hatte kaum Platz für Bewegung darin. Nahezu das gesamte Zimmer wurde durch das breite Bett ausgefüllt. Auflage und Decke waren bequem, die Kissen zu hart. Die Decke war indes zu dünn und es gab keine Zusatzdecke. In den Morgenstunden fror ich in dem Zimmer, zumal es auch keine Heizung hatte. Ich habe mich sogar leicht darin erkältet. Das Zimmer war mit Teppichboden ausgestattet und in einem Mercure-Standarddesign gehalten. An der Wand stand ein schmaler Schreibtisch mit kunstlederbezogenem Stuhl davor. Zwischen Bett und Schreibtisch mit Stuhl blieb kein Raum mehr, so eng war alles gestellt. Es gab neben dem Bett je zwei schmale Schränke ohne Inhalt. Kein Bademantel, keine Hausschlappen. Immerhin gab es einen Wasserkocher mit Tee und Pulverkaffee. Das WLAN im Zimmer funktionierte gut, der Mobilfunkempfang war mitunter etwas schwach. Das Fenster bestand aus vier Teilen und reichte fast bis zum Boden. Der Blick über Paris war sicherlich das Beste, was das Zimmer zu bieten hatte. Er reichte von Sacré Coeur über das Panthéon und den Invalidendom bis zum Eiffelturm und zum Tour Montparnasse. Die oberen beiden Teile des Fensters ließen sich aufschieben. Es gab keine Jalousien oder Läden. Der Vorhang schloß nicht ganz dicht. Das Zimmer war nicht ganz sauber: es lagen beim Bezug Fussel am Boden herum. Das Zimmer war mitunter unruhig. Als ich kurz vor 11 Uhr ankam, waren lärmende Reinigungskräfte im Gang und den Zimmern drum herum. Im Zimmer gab es längere Zeit Knackgeräusche, die offenbar aus einem Stromkasten neben dem Zimmer herrührten. Unangenehm war auch, daß sich die Zimmertür nicht ohne die Zimmerkarte schließen ließ. Das Bad war ebenfalls sehr eng und klein. Die Tür füllte es beim Öffnen vollständig aus. Man konnte sich kaum darin bewegen. Die Tür versperrte beim Öffnen das WC. Es fehlte eine WC-Bürste. Am Waschtisch waren Pflegeprodukte in bescheidener Quantität vorhanden. Ansonsten war das Bad modern. Es hatte eine kleine Heizung. Trotz der Enge hatte das kleine Bad eine Badewanne, die allerdings schon einige Abnutzungsspuren aufwies.
Im Hotel gab es weder ein Restaurant noch eine Bar. Es gab nur einen Roomservice. Obgleich mein Welcome-Drink auch ein Glas Wein umfaßte, wurde mir dies verweigert, mit Verweis darauf, daß das Hotel keine Bar habe.
Der Empfang war sehr unfreundlich. Die Frau dort verlangte „zur Sicherheit“ eine Kreditkarte obwohl das Hotel vorbezahlt war. Dies verweigerte ich und kündigte eine Beschwerde an, woraufhin sie auf die Karte verzichtete. Nicht goutiert habe ich auch das Schlüsselsystem: es gab keine Access-Karten sondern Schlüsselanhänger mit eine Access-Button. Da ich einmal meinen Schlüssel auf dem Zimmer vergessen hatte, mußte ich umständlich und unangenehm mit der unfreundlichen Rezeptionistin hinauffahren, damit diese mir mein Zimmer öffnete. Einfacher wäre doch der bloße Austausch einer, bei Mercure üblichen, Access-Karte. Total daneben war mal wieder, daß am zweiten Tag nach meiner Rückkehr von einem Stadtbummel in dem ohnehin kalten Zimmer noch die „Klimaanlage“ lief, die augenscheinlich ohne meine Autorisation durch Personal eingeschaltet worden war. Der Roomservice räumte zudem nicht auf. Benutzte Gläser wurden nicht weggeräumt. Auch der Check-out war unfreundlich. Dort saß ein muffiger Herr, der mir zunächst nicht mal meine Rechnung geben wollte.
Das Hotel liegt im 13. Arrondissement in unmittelbarer Nähe der Place d’Italie und somit recht zentral. Nächste Métro-Station ist Place d’Italie, die von mehreren Métro-Linien bedient wird. Man gelangt von dort aus überall in der Stadt hin. Zudem kann man zu Fuß die Avenue de Gobelins hinunterlaufen und gelangt nach einem schönen Spaziergang in ca. 1,5 bis zwei Stunden bis zum Quartier Latin und zur île de la Cité. In der Umgebung des Hotels befinden sich zahlreiche Restaurants und Bars sowie Einkaufsmöglichkeiten. Ein um den Häuserblock an der Avenue des Gobelins gelegener kleiner Supermarkt hat bis 23 Uhr und sogar sonntagvormittags geöffnet.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
In dem Hotel gab es keinen Fitnessraum, keine Sauna, keine Schwimmöglichkeit.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |