Hotel Mignon Meran Park & Spa

Das Parkhotel Mignon in Meran ist eines dieser Hotels das man ruhigen Gewissens buchen kann, ohne als Gast unliebsame Überraschungen und Unannehmlichkeiten befürchten zu müssen. Das hat natürlich auch seinen Preis und das zieht naturgemäß auch ein anderes Klientel an, als ein 3 Stern-Hotel am Goldstrand in Bulgarien. Man begegnet eher betuchten Gästen älteren Semesters, Kinder gibt es weniger bis gar keine und generell wird man auf unangenehme lärmende Zeitgenossen kaum stoßen. Dem stillen Beobachter fällt u.a. auf, dass der prozentuelle Anteil der Stammgäste sehr hoch sein dürfte. Das Hotel sticht vor allem durch seine Serviceorientiertheit (z.B. kostenloser Shuttledienst zu diversen Ausflugszielen) hervor und zeichnete sich vor allem im Umgang mit Reklamationen aus. So wurde z.B. unsere tropfende Klimaanlage umgehend repariert. Ausgezeichnet auch das Frühstück, hierbei kann man wirklich keinen Kritikpunkt finden. Sehr löblich war es auch, dass man generell als „nur Frühstücksgast“ nicht schlechter behandelt wurde als die Voll-/bzw. Halbpension-Gäste. Den Wellnessbereich müsste man eigentlich gesondert bewerten, er ist alleine fast schon die Reise wert gewesen. Einfach a la bonheur! Zu den Kritikpunkten. Bei einem Hotel dieser Preisklasse sieht man als vielgereister zahlender Gast natürlich ein bisschen genauer hin und ist vielleicht mit dem ein oder anderen nicht ganz so einverstanden, was einen bei einem „billigeren“ Hotel gar nicht so auffallen bzw. stören würde. Die Zimmergröße ist da so ein Kritikpunkt. Unser Zimmer war einfach viel zu klein. Was nutzt einem schon ein riesen Bad und ein ebensolcher Balkon, wenn man im Zimmer selbst keine zwei Koffer unterbringt und das Bett fast an der Eingangstür ansteht?! Das ist leider kein 5-Sterne Niveau! Auch war uns die Reinigung für diese Preisklasse einfach zu oberflächlich, da muss man einfach mehr erwarten können. Am unangenehmsten empfanden wir die Überpräsenz zweier Frühstückskellner. Bei einem Hotel dieser Liga erwarte ich mir als Gast eine angenehme diskrete Zurückhaltung des Personals und keine sich profilierenden Alphakellner. Es ist dann schon sehr interessant zu beobachten, wie sich diese Kaffeebringer von einem goldenen Handshake zum nächsten bewegen und man als Gast, der es nicht einsieht einem Frühstückskellner dafür ein Trinkgeld zu geben, dass man sich den Tee und alles andere selber holen kann, mit Service- und Freundlichkeitsentzug „bestraft“ wird. Ehrlich dieser Trinkgeld-Nepotismus war so auffallend und störend, dass einem fast schon die Worte fehlen. Sehr professionell wäre es übrigens auch gewesen von der Junior-Chefin, der man jeden Morgen beim Frühstück begegnete, einmal in 14 Tagen gefragt zu werden wie es denn einem so gefällt oder dergleichen, aber offensichtlich war sie zu sehr mit ihrer Zeitung beschäftigt. Wie man es auch machen könnte, zeigte ausgerechnet die „Senior“-Chefin am Tag unserer Abreise. Freundliche Worte, eine professionelle unvoreingenommene Haltung an den Tag legend und es gab sogar noch ein Abschiedsgeschenk. Bravo! Wie gesagt dem Bullen von Tölz und vielen anderen Prominenten hat`s sehr gut gefallen im Hotel Mignon und uns, mit ein paar kleinen Abstrichen, natürlich auch.

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