Hotel Minos

Das mittelgroße Hotel Minos mit seinen 175 Betten liegt in der dritten Reihe zum Strand an einer stark befahrenen Hauptstrasse. Es besteht aus drei Gebäudeteilen, die um einen größeren Innenpool mit Liegewiese gelegen sind. Neben dem Hoteleingang befindet sich ein zweiter kleinerer Pool mit Sonnenliegen. Beide Pools sind für Nichtschwimmer bzw. Kleinkinder nicht geeignet, da die Mindesthöhen zwischen 1,10m und 1,40m variieren. Der Eingangsbereich mit Rezeption entspricht gutem 4-Sterne Standard. Die Poolbar ist mit einer separaten Küche für mittägliche Snacks ausgestattet. Die Restauration liegt im Innen- und (wenn man Glück hat) auch im Aussenbereich am Poolrand. Der Allgemeinbereich macht einen ordentlichen Eindruck, der durch den täglichen Einsatz der Reinigungskräfte erhalten bleibt. Die unrühmliche Ausnahme bildete die Liegewiese am Pool, bei der die Höhe der Sonnenliegen unter dem Niveau der Grashöhe geraten mussten, bevor man sich schließlich zu einem Radikalschnitt entscheiden konnte. Das Hotel ist auf internationale Gäste ausgelegt und war zum großen Teil mit Urlaubern aller Altersklassen aus Großbritanien vertreten. Die den verschiedenen Hotelzimmern/-gebäuden angebundenen Kanalanschlüsse machen teilweise den Gebrauch von Abfalleimern im WC notwendig, in denen ALLES benutzte Toilettenpapier geworfen werden soll. Eine ziemlich eklige Angelegenheit, aber wohl "landestypisch"(?) Zum Glück war Zimmer 356 von dieser Regelung nicht betroffen.

Das Standard Zimmer 356 zählt offenbar zu den besseren Unterkünften. Möblierung ansprechend, die Räumlichkeit ausreichend, Balkon groß genug für einen Tisch mit zwei Stühlen, sowie einem abklappbaren Gestell zum Wäsche trocknen. Zur Ausstattung gehören TV (ARD, ZDF, RTL, EuroSport), Klimaanlage, Mietsafe, Telefon, Wasserkocher. Der Teppich war ziemlich verschmutzt. Eine Erneuerung würde den Eindruck erheblich verbessern. Ein leichter bis starker Modergeruch war offensichtlich der Feuchtigkeit zuzuordnen. Das mit Naturstein geflieste Wannenbad mit WC und Bidet gehörte zu den positiven Überraschungen. Das gegenüber liegende Nachbargebäude störte nicht nur den Ausblick, sondern auch mit den geräuschvollen Generatoren/Klimaanlagen, die auf dem Dach installiert waren.

Im Restaurant wurde das Frühstück und Abendessen in Büffetform gereicht. Für den kleinen Hunger zwischendurch hielt die Poolbar einen separaten Küchenbereich bereit. Das kontinentale Frühstück war durchaus ausreichend, bei der Auswahl an Wurst und Käse besteht aber auf jeden Fall Verbesserungspotential. Die Kaffee-Selbstbedienung war lästig, da jede einzelne Tasse den Gang durch ein Labyrith eng zusammen stehender Tische erforderte. Die abwechslungsreiche Auswahl der Speisen zum Abendessen (Suppen, Salate, Hauptgerichte, Beilagen, Gemüse, Desserts, Brote, Früchte, Eis, etc.) reichte von internationaler, griechischer, bis zur speziellen kretischen Küche, die keine Wünsche offen lassen sollte. Etwas eigentümlich und nicht nachvollziehbar der Umgang mit Restwein, der für den nächsten Abend nicht wieder im Restaurant verzehrt werden durfte! Derartige Versuche wurden vom "Aufsichtspersonal" in derselben unfreundlichen Weise "diszipliniert", als hätte man das Restaurant ungeziemlich mit Muscle Shirt oder Badehose betreten wollen. Wäre Letzteres noch mehr als verständlich gewesen, bleibt die temporäre "Konfiszierung" der mitgebrachten Weinflasche ein Geheimnis.

Das familiengeführte Hotel beschäftigt Servicekräfte mit verschiedenen Nationalitäten und ist daher auf die sprachlichen Herausforderungen entsprechend der Gästestruktur ziemlich gut vorbereitet. Obwohl auch Deutsch und Russisch gesprochen wurde, scheint aber Englisch die "Amtssprache" zu sein. Das gilt vor Allem bei den all-abendlichen Gäste Animationen. Die Reinigung der Zimmer war gründlich. Es gab jeden Tag frische Hand-/und Badetücher; Bettwäsche nach 3 Tagen, oder früher.

Der Strand befand sich in Sichtweite (ca. 300m). Nach Überqueren der Hauptstrasse (Vorsicht auch am Zebrastreifen!!) und dem gelegentlichen Besuch des auf dem Weg liegenden Spar Supermarktes (gut sortiert und preiswert) kam man an die Strandstrasse mit seinen unzähligen Tavernen, Autovermietern, Reiseveranstaltern, Souveniershops, etc. Das Ganztagesticket für zwei Sonnenliegen, einem Tisch und Sonnenschirm kostete € 6,00. Ein Spaziergang zum Alten Hafen, der Altstadt von Rethymno mit ihrer Festung lohnt sich zu jeder Tageszeit.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die beiden Pools waren in gutem Zustand. Die Ausdehnung der Anlage war begrenzt durch die baulichen Gegebenheiten einerseits und der Lage zur Hauptstrasse andererseits. Etwaige Belästigungen durch den Straßenverkehr waren nicht vorhanden. Der Zustand der Grünanlage wurde bereits erwähnt, war aber auch der relativen Enge der Anlage zuzuschreiben. Tägliche Poolreinigung war schon deshalb erforderlich, da kaum einer der Gäste die versteckt liegende Dusche benutzte. Ausserdem gab es keine Fussbecken, so dass der zwischen den Liegen teilweise vermatschte Boden zur Verschmutzung des Wassers, sowie der Poolumrandungen im Restaurant- und Barbereich führte. Wer den Aufenthalt am Mittelmeer bevorzugt, findet in Rethymno tolle flach abfallende Strände, an denen Liegen und Schirme gemietet werden können. Animation wird im Hotel Minos wahrlich nicht groß geschrieben. Das Tagesprogramm sieht zwar einige Aktivitäten (Wasserpolo, Darts, Tischtennis, etc. vor; tatsächlich konnte davon nichts bemerkt werden. Die abendliche Unterhaltung an der Poolbar beschränkte sich im Wesentlichen auf die Auswahl von Musikthemen aus dem PC, der von einem immer müden und gelangweilt wirkenden "DJ" bedient wurde. Der Bingo Abend lief genauso monoton wie die Durchsage einer Telefonauskunft ab. Quizabende wurden ausnahmslos in englischer Sprache durchgeführt. Selbst die Fragen bezogen sich teilweise auf Gebiete, die hauptsächlich von englischen Gästen beantwortet werden konnten. Der Magic Man stammte wohl aus einem prä-historischem Panoptikum und hätte wohl selbst im Kindergarten ein gelangweiltes Publikum vorgefunden. Die Live Musik und die "sehenswerte" Bauchtanzshow konnte dagegen wieder etwas versöhnen, dennoch hätte man eher etwas Landestypisches (Sirtaki) erwarten können! Schade um die vielen Abendstunden, die man dadurch in der Altstadt versäumt hat. Der Fernsehraum ist mit einem großen LCD Bildschirm ausgestattet. Leider existiert kein SKY oder alternatives Pay-TV, so dass Sportveranstaltungen von allgemeinem Interesse ausschließlich in hiesigen Tavernen verfolgt werden konnten.