- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel macht auf den ersten Blick einen familiären Eindruck. Wir haben aber das Gefühl gehabt, man würde es nicht erst meinen. Man tut nur freundlich, gibt sich eine freundliche Fassade. Das ist u.a. zu sehen, wenn Einheimische (Jäger + Frauen) trotz Ruhetag am Abend einen Tisch bekommen, und a la carte bestellen können, während Hotelgäste das vorgegebene Menü essen müssen (z.B. Kalbsbutterschnittel mit Püree, wie in den 70er Jahren).
Die Zimmer sind - je nach Kategorie - ausreichend groß, sauber und hell & freundlich eingerichtet. Die Fenster blicken alle auf die Mühl und sind absolut ruhig. Die meisten Zimmer haben Balkon/ Veranda. Jedes Zimmer ist mit einem Flachbild-TV ausgestattet, der allerdings so winzig ist, dass man vom Bett aus kaum das Bild erkennen kann. Außerdem ist das Gerät offensichtlich ein so billiges Ding, dass einem bei dieser Ton- und Bildqualität das Fernsehen vergeht. Bei dieser Abgeschiedenheit des Hotel wäre ein brauchbarer Fernseher manchmal eine gute Idee. Zur Begrüßung sind 1 Flasche Leitungswasser und 2 schrumpelige Äpfel im Zimmer gelegen.
Das Restaurant hat zwar 2 Hauben, vor allem am Ruhetag (Di.) wird einem ein Essen vorgesetzt, wie man es in jedem Landgasthaus bekommt: z.B. Kalbsbutterschnitzel mit Püree, wie in den 70er Jahren. Angerichtet sind die Speisen aber 1A, die Teller sehen wunderschön aus! Es kommt auch vor, dass man an 2 Tagen hintereinander die gleiche Vorspeise bekommt: Rote Rüben Carpaccio. Für ein Hauben-Lokal ist das schon seltsam. Die Pause zwischen den Vorspeisen und dem Hauptgang dauern so lange, dass einem in der Zwischenzeit fast der Appetit vergeht: etwa 45 Minuten. Für unsere Kritik vor 1 Jahr an der Verwendung von Eiern aus Bodenhaltung (statt Freilandhaltung) hat man sich damals bedankt und versprochen, dass ab nun Eier aus Freilandhaltung verwendet werden - entsprechend den Ankündigungen auf der Homepage. 2010 ist nichts davon wahr: die Eier stammen noch immer nur aus Bodenhaltung. Das Frühstücksbüffet ist vielfältig, nett angerichtet und bietet, was man erwarten kann: Müsli, Obstsalat, Pikantes, Käse, Wurst usw. Das Frühstücksbüffet gibt es zwar bis 10 Uhr. Ab etwa 9:15 Uhr werden aber keine frischen Teller mehr bereitgestellt; ab 9:30 Uhr sind die vorhandenen Teller aufgebraucht und man muss die weiteren Speisen auf den gebrauchten eigenen Tellern vom Buffet holen.
Das Service ist ein weiterer Schwachpunkt: vor allem die Lehrmädchen, die am Abend mit gelangweiltem und desinteressiertem Gesicht die Teller auf den Tisch stellen (gerne auch von links, wenn das Service vergisst, wie´s gehört). In Ausnahmefällen sagen diese "Girlies" vom Land dann dazu, was man nun serviert bekommt. Das klingt dann etwa so: "Dawintasalat". Gemeint war an diesem Abend "Ein Wintersalat-Sushi mit Graupen, Ananas und Forellen-Sashimi am Salzstein mit Soja-Limettenvinaigrette". Man tut Freundlich in diesem Hotel/ Restaurant, meint es aber anscheinend nicht: als Hotelgast bekommt man auch am Ruhetag (Di.) ein Abendessen. Das Menü steht fest, eine andere Auswahl gibt es nicht. Wir haben uns mit einem "Kalbsbutterschnitzel mit Kartoffelpüree" anfreunden müssen, eine Speise, die ich zuletzt als Kind in den 70er-Jahren gegessen habe. So hat es auch 2010 geschmeckt. Wirklich seltsam war dann, dass eine Gruppe Jäger (von außerhalb) am Ruhetag von der Karte bestellen konnte und ein anderes Menü wählen konnte. Oder: meine Frau hat nach einem Pediküre-Termin gefragt. "Nein, leider ist alles ausgebucht". Die Kosmetikerin ist aber dann den ganzen Nachmittag herumgelaufen, hat Mistkübel entleert usw. - von "ausgebucht" also keine Spur. Am nächsten Tag hat sie dann sogar im Ruheraum Massagepatienten rekrutiert. Mit einer Massage ist eben mehr zu verdienen, als mit einer Pediküre. Aber warum muss man sich anlügen lassen? Noch dazu so offensichtlich um plump? Für unsere Kritik vor 1 Jahr an der Verwendung von Eiern aus Bodenhaltung (statt Freilandhaltung) hat man sich bedankt und versprochen, dass ab nun Eier aus Freilandhaltung verwendet werden - entsprechend den Ankündigungen auf der Homepage. 2010 ist nichts davon wahr: die Eier stammen noch immer nur aus Bodenhaltung.
Viel abgelegener und abgeschiedener kann ein Hotel kaum liegen. Das ist einerseits ein Vorteil, weil es absolut ruhig ist in den Zimmern. Andererseits ist es ein Nachteil, weil man in der Umgebung nichts unternehmen kann, absolut nichts. Man kann 1x nach Linz fahren (30 Min. Fahrzeit) und dort einen Stadtbummel machen - aber dann? Spazierengehen oder Wandern kann man vergessen. Im Winter kann man eventuell am zugefrorenen Mühlbach vor der Türe Eisstockschießen gehen. Ob einen die Einheimischen als Tourist (und als Fremder) "mitspielen" lassen, ist eine andere Frage. Ich habe nur Leute aus der Umgebung spielen gesehen. - Ein längerer Aufenthalt wird in dieser Gegend also recht eintönig ...
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Winter kann man vor dem Hotel Eisstockschießen gehen. Die Frage ist nur, ob einen die Einheimischen als Tourist mitspielen lassen. Im Haus gibt es eine Sauna und eine Dampfsauna. Um die Räume zu besuchen, muss man bei der Rezeption darum ersuchen, dass eingeschaltet wird. Bei unseren ersten beiden Besuchen ist das eher widerwillig geschehen, als würde das die Kosten sprengen. Bei unserem letzten Besuch waren schon andere Gäste anwesend; die Sauna war also in Betrieb. Es duftet gut, gibt kleine Snacks (Trockenfrüchte, Tees, Nüsse, Obst) und einige Liegen. Ein gemütlicher ruhiger Raum mit Blick auf den (zugefrorenen) Mühlbach. Pool fehlt leider, dafür gibt es Duschen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Nikolaus |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 6 |