- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Schade, schade! Wir hatten das gerade eröffnete Hotel Norrtull zu einem Superpreis gebucht. Was wir nicht wussten (und was auch nirgends mitgeteilt wurde): Im Dachgeschoss und im großen Innenhof fanden lärmende Bauarbeiten statt. Von Montag bis Freitag war um 7: 15 Uhr die Nachtruhe zu Ende. Das hat den Gesamteindruck natürlich total getrübt. Die Preise sind gut, das Publikum international, viele Kinder während der Ferienzeit. Man sollte sich vor der Buchung aber explizit erkundigen, ob noch Bauarbeiten stattfinden. Wenn die vorbei sind, ist das Hotel Norrtull sicher keine schlechte Adresse (sofern man nicht allzu viel Komfort erwartet). Im Sommer (Juli bis Anfang August) haben viele Läden und einige Restaurants geschlossen - zumindest in den Stadtvierteln, die nicht direkt zum Zentrum gehören (dazu zählt die Umgebung des Hotels). Vorteil im Juli: Es ist bis 22 Uhr fast taghell.
Die Zimmer sind schön eingerichtet, die Möbel neu, die Stoffe sehr geschmackvoll, unser Zimmer hatte einen Holzfußboden. Was die Größe angeht, sollte man sich nicht auf die Beschreibung des Hotels verlassen. Dort heißt es immer, die Zimmer seien geräumig. Tatsächlich sind die Räume sehr unterschiedlich. Wir hatten erst ein winziges, dann ein etwas größeres. Fast alle Zimmer sind mit einem Queensize-Bett ausgestattet (d. h. 1, 40 breit, zwei Kopfkissen, aber leider nur eine Decke). Was den Geräuschpegel angeht: Die Zimmer zum Innenhof sind wegen der wohl noch Monate andauernden Baustelle nur für absolute Frühaufsteher geeignet. Die Zimmer zur Straße (Ausfallstraße) sind derzeit wohl eher zu empfehlen. Allerdings sagte uns die Dame an der Rezeption, es gebe auch Beschwerden, die Straße sei zu laut. Das liegt sicher an den Original-Fenstern, die wahrscheinlich aus Denkmalschutzgründen belassen wurden und die nicht perfekt schließen. Was es NICHT gibt: KLEIDERSCHRANK (nur eine Garderobe, allerdings ohne Kleiderbügel), Telefon (vielleicht kommt das ja noch), Minibar, Safe, Sat-TV (nur zwei schwedische Programme und BBC World). Im sehr kleinen Badezimmer gibt es keine Steckdose, keinen Fön, keine Toiletten-Utensilien, pro Gast nur ein (!) Handtuch und die Dusche hat keine Wanne, wird nur durch einen Vorhang vom Raum getrennt. Insgesamt hätte man bei der Ausstattung mehr auf Komfort achten können. Was nützt ein schönes Design, wenn absolut nötige Dinge wie ein Kleiderschrank oder ein Telefon fehlen! Unser Fazit: gemütlich, aber auch sehr spartanisch.
Der Frühstücksraum erinnert eher an eine Kantine. Man holt sich sein Frühstück vom Buffet auf einem Plastiktablett und sucht sich einen Tisch. Bei uns war das Hotel völlig ausgebucht, entsprechend hoch war der Lärmpegel und entsprechend knapp der Platz. Die Auswahl an Speisen und Getränken war sehr gut, man musste aber ziemlich lange Schlange stehen. Frühstück gibt es nur bis 9: 30 Uhr, dann wird alles für ein Mittagsbüffet (schwedisch-asiatisch) vorbereitet. Haben wir nicht probiert, weil man ab 10 Uhr ja eigentlich unterwegs ist. Das wenige Personal im Frühstücksraum ist nur damit beschäftigt, Geschirr abzuräumen und das Buffet aufzufüllen, Sonderwünsche sind offensichtlich nicht möglich.
Das Personal an der Rezeption spricht gut Englisch und ist sehr bemüht, wenn auch noch nicht alles reibungslos klappt. Wir haben wegen des Baulärms nach einem anderen Zimmer gefragt und auch gleich eines bekommen. Das war aber wegen seiner Lage zum Innenhof noch schlimmer. Hat uns aber niemand gesagt. Es kam auch nie ein Wort der Entschuldigung für die Belästigung. Und am Ende wurden wir auch nicht gefragt, ob es uns gefallen habe. Wahrscheinlich fällt die Antwort der abreisenden Gäste eh immer gleich aus: Nach dem Motto "Wir hätten uns ja wohlgefühlt, wenn der Baulärm nicht gewesen wäre."
Wir hatten das Hotel Norrtull auch deshalb gebucht, weil es eine sehr gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat. Direkt vor der Tür halten der Flughafenbus (35 Minuten Fahrt) und die Buslinie 65, die direkt ins Zentrum führt (10 Minuten Fahrt). Nach ca. 7 Minuten Fußweg erreicht man die U-Bahn-Haltestellen St. Eriksplan oder Odenplan und kommt damit überall schnell hin. In der Umgebung gibt es jede Menge Restaurants und Imbisse. Weil die Hotelzimmer über keine Minibar verfügen, ist das benachbarte Einkaufszentrum von Vorteil. Dort gibt es auch Snacks und leckeres Gebäck (beim Hotelausgang direkt nach rechts, 2 Minuten zu Fuß). Das Hotel liegt am Nordrand von Stockholm. Wer zentral wohnen möchte, sollte sich anderweitig umschauen. Uns hat die Lage etwas außerhalb nicht gestört, weil man mit öffentlichen Verkehrsmittel in 10-15 Minuten in der Stadt ist. Außerdem hat das Viertel mit seinen vielen kleinen Läden und Restaurants durchaus Charme.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Bis auf ein paar Prospekte über Sehenswürdigkeiten haben wir im Hotel nichts entdeckt. Der angebotene kostenlose Internet-Zugang war während unseres Aufenthalts nicht möglich. Man sagte uns, der Computer sei in der Werkstatt. Sauna, Fintness etc. gibt es nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2007 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ulla |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 17 |