Hotel Oberwiesenhof

Wir waren überrascht, noch kurzfristig für ein verlängertes Wochenende eine Suite in diesem Hotel mit 4 * Superior buchen zu können. Zugegeben, wir waren etwas skeptisch, da andere Hotels dieser Kategorie um diese Zeit ausgebucht sind. Und so war es dann auch! Reservierter Empfang an einer dunklen, alten Rezeption. Fragen wurden von der Chefin nur zögerlich beantwortet, teils begleitet von einem genervten Augenrollen. Insgesamt müssen wir feststellen, dass diesem Hotel jeglicher Charme fehlt. Liebevolle Accessoires sucht man vergebens. Dafür gibt es ein buntes Sammelsurium an verschiedensten Bildern, die in großer Zahl an den Wänden ohne erkennbaren Stil angebracht sind. Die Gasträume reichen von modern bis rustikal; auf den Tischen fehlen frische Blumen. Der XXL-Pool ist sehr schön. Allerdings gibt es in den Duschen schwarzen Schimmel in den Ecken; ebenso am Abstreichgummi der Dusche in der Suite. Und die beschichteten Platten im Pool (keine Fliesen) sowie der Pooleinstieg fangen an zu rosten. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hinten und vorn nicht, die 4 Sterne passen nicht, sind eher Sternschnuppen...

Die Suite war geräumig und hell, Blick über Wirtschaftshof und Dächer in die Natur. Der textile Bodenbelag hat schon bessere Zeiten gesehen, er wirkte eher schmutzig. Zwischen Kofferablage und Schrank tummelten sich die Staubmäuse. Bettwäsche und Handtücher waren tadellos. Auf den Balkonen wuchs diverses Unkraut in den Fugen.

Arrangements, inklusive 3/4 Genießerpension kennen wir anders. Schon beim Frühstück musste man bereits vor 9 Uhr nach "dunklen" Brötchen fragen, da nur noch einfache Weizenbrötchen und eine(!) Laugenbrezel im Angebot waren. Auf Nachfrage wurde noch ein Körbchen mit einem(!) Roggenbrötchen gebracht. Wir waren aber nicht die einzigen Gäste... Es gab lediglich diese 2-3 Sorten Brötchen, keine Mohn- oder Rosinenbrötchen, keine Kuchenteilchen o.ä. Kulinarischer gag: Eine mobile Schinkenschneidemaschine, hat geschmeckt. Der Mittags-Snack war sehr spartanisch. Übliche Rohkost-, zwei Blatt- und einen Kartoffelsalat und an einem Tag eine Bratwurst. An den anderen Tagen gab es Fleisch. Keine Suppe, kein Obst. Die Krönung war jedoch das 4-Gang- bzw. Genießer- Abendmenue. Zum Vorspeisenbuffet wurden die sonst üblichen Rohkost- und Blattsalate durch einen Teller mit Räucherlachs und geräucherter Forelle sowie einer Schüssel voll Garnelensalat ergänzt. Ende! Garnierung Fehlanzeige. Das nennt man dann Buffet - lächerlich! Als Hauptgang gab es immer die Wahl zwischen lediglich zwei Gerichten. Ein Käsebrett ist in anderen Hotels täglicher Standard und wird nicht als 5. Gang gewertet. Eine separate Weinkarte gab es nicht. Die Auswahl auf der Getränkekarte war bescheiden. Etwa ein Dutzend Rotweine standen zur Auswahl. Als uns zur Probe ein Spätburgunder nicht schmeckte, bot uns die Chefin alternativ einen französischen Landwein (!) an. "...den trinkt mein Mann so gern..."- kein weiterer Kommentar. Auf unsere Bitte nach Beratung wurde uns letztlich empfohlen, beim nächsten Besuch (den es nicht geben wird) unseren eigenen Wein mitzubringen. Was gar nicht geht, ist z.B. Schweinefilet "vorzubraten" (auch in der Küche fehlte es offensichtlich an Personal)und gewärmt zu servieren. Es "quietschte" beim Schneiden, war trocken und fest. Hatten wir so auch noch nicht. Aber man wurde satt.

Die Damen haben sich fast alle Mühe gegeben. Man bemerkte aber auch hier, wie im gesamten Haus, dass Personalmangel herrscht. Wo sonst in dieser Hotel-Kategorie räumen die Geschäftsinhaber bei fast jeder Mahlzeit Tische ab, legen vor und bedienen?

Auf Grund der Plateaulage gute, ebene Wandermöglichkeiten. Nähe der stark befahrenen Bundesstraße störte uns erheblich.

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