- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das im typisch ägyptischen Stil angelegte Ferienhotel verfügt über ein Hauptgebäude, darin die Rezeption, ein größerer Tagungsraum, Café, Billardzimmer, Diskothek, Jazz-Club, Fitnessbereich (einschl. Sauna, Jacuzzi u. Massage), Speisesaal usw. Die Unterkünfte sind in vier dreigeschossigen Häusern untergebracht. So man kein Zimmer mit Meerblick hat, schaut man in eine gepflegte Gartenanlage, in deren Rasenflächen dicht bei dicht nicht nur Palmen, sondern auch wunderschöne Yukkas, Oliven-, Eukalyptus- und manch andere tropische Baumschönheit stehen. In diese opulente Gartenanlage sind die Poolbereiche eingefügt. Der hoteleigene, sehr feine und seicht ins Wasser laufende Sandstrand liegt gleich davor; das Wasser ist kristallklar (alles überaus ideal für Kinder). Korallenbänke sucht man jedoch hier vergebens; diese beginnen erst einige Kilometer weiter südlich. Das Publikum ist international und einheimisch, doch dominieren insbesondere an den Wochenenden (in Ägypten: Fr./Sa.) ägyptische Gäste, die aus der mittleren bis oberen Mittelschicht des nahen Kairo zu stammen scheinen. Auch fanden während unserer Zeit im Hotel mehrerer Tagungen oder Seminargruppen ägyptischer Ärzte, Reisemanager, Businessleute u. ä. statt, was die Atmosphäre sogar recht verbessert hat. Das mit behindertengerechten Zugängen versehene Hotel scheint schon einige Jahre hier zu stehen, doch macht es noch immer einen recht gepflegten Eindruck (und man sieht deutlich, dass man sich sehr müht, den Standard zu halten!!!). Insofern ist das Preis-Leistungsverhältnis (wir zahlten für 2 Wo. HP knapp 1.450,- € für 2 Personen) als überaus günstig zu bewerten. Frühstück und Abendessen werden in Buffetform gereicht. Es besteht die Möglichkeit, Zwischenmahlzeiten u. a. in der Pool-Bar La Laguna oder im Restaurant einzunehmen. Alles in allem: Wir suchten hier viel Ruhe und Entspannung und waren damit vollkommen gesegnet!!! Da es in Ain Soukhna keinen Zentralort gibt, der das Leben eines „typischen Badeortes“ ausmachen könnte, ist man hinsichtlich seine abendlichen Unternehmungen ausschließlich ans jeweilige Hotel gebunden – kurz gesagt: wer hier „Ballermann-Atmosphäre“ sucht, ist hier auf alle Fälle falsch; wer hingegen allein der Ruhe und der Entspannung frönen möchte, goldrichtig. Im Hotel gibt es zwar einen kleinen „Basar“, doch der ist etwas sehr dürftig eingerichtet und wohl mehr auf den Bedarf der einheimischen Touristen abgestimmt. So bleibt einem nur, zum Einkaufen oder auch Geldabheben ins nahen Suez zu fahren. Mit einer Taxe (ca. 10 – 15 € pro Fahrt) ist man in 30 Minuten im Zentrum, das man sich ebenso einmal ansehen könnte, wie die Mündung des Suezkanals oder die breite, vom Meer eingefasste Prachtallee zum Port Trafik. Freilich findet der Besucher in der nach dem Suezkrieg wieder aufgebauten Großstadt nichts wirklich Sehenswertes, aber dort gewesen sein sollte man schon einmal. Wegen seine vielen Grünanlagen weitaus sehenswerter ist da schon Ismailia, doch das liegt von Suez aus noch einmal 75 km entfernt. Ebenfalls mit einer Taxe erreicht man die wohl nie zur Ruhe kommende Hauptstadt Kairo (Fahrzeit über die Wüstenautobahn ca. 2 h; so auch die Transferzeit von/zum Flughafen). Auch bieten verschiedene Reiseveranstalter wie z. B. PHOENIX, eine überaus lohnenswerte zweitägige Fahrt dorthin mit Übernachtung und Vollverpflegung in Kairo, Besuch der Giseh-Pyramiden, des Ägypt. Museum, des Basars Khan el-Kahlili, von Memphis, Dashur und Sakkara an (Preis: 150 € p. Pers.). Überaus empfehlenswert ist zudem ein individueller (mit einer Taxe für 30 – 35 € pro Fahrt) oder ebenfalls organisierter Besuch der beiden, ca. 100 km südlich des Palmera Beach Resort inmitten der Ostwüste gelegenen koptischen Klöster St. Antonius und St. Paulus. Aber das war’s aber dann auch schon fast an Ausflugsmöglichkeiten – ansonsten muss man seine Zeit am Strand oder am Pool, am Abend bei einer Flasche Wein, einer Wasserpfeife, im Gespräch, bei einem guten Buch oder bei dem, was zwei Menschen am Abend halt noch so einfällt, zubringen. Ein Tipp noch: Wir waren im November/Dezember dort. Dann sind, zumal das Mittelmeer nur knapp 200 km entfernt ist und oft Nordwind weht, die Abende schon empfindlich kühl und es kann auch einmal einen Regentag geben. Doch war uns die überwiegende Zahl der Tage sonnig und um die 25° C warm; das Wasser hatte 21° C. Ideal scheint gerade deswegen die Stätte in der heißen Jahreszeit und als Abschluss einer Tour durchs Niltal. Leider bietet PHOENIX diese Zusammenstellung nur für Reisen an, die in Kairo enden. Im Vorfeld unserer Reise ins PALMERA BEACH RESORT hatte ich mich intensivst im Internet umgetan und leider (außer unter www.palmerabeachresort.com/hotel_german.html, eine Eigenwerbung des Hotels, auf deren Bildern aber alles noch sehr kahl ausschaut) nichts gefunden. Um anderen zu helfen, habe ich mich hier etwas verbreitert und hoffe, objektiv geblieben zu sein.
Die Zimmer sind recht großzügig beschaffen und vom üblichen Standard, doch etwas hellhörig. Die Möblierung befand sich recht ordentlich, wenngleich sie schon ein wenig Patina angesetzt hat. Unsere durchaus groß zu nennenden Betten waren allerdings ein wenig sehr hart und kreuzeserlahmend. Die Klimaanlage haben wir lediglich ein, zwei Mal zur Heizung am Abend gebraucht, doch schien sie uns auch hinsichtlich ihrer Kühlfunktion leistungsfähig zu sein. Klimaanlage wie übrigens auch der Kühlschrank machten hingegen einen rechten Lärm. Der Fernseher empfing neben anderen auch mehrere deutsche Programme, darunter ARD, ZDF, SAT1 und RTL. Die Zimmerbeleuchtung war großzügig. Der Raum ist mit Bildern ausgestattet. Wir sahen, dass die Möglichkeit besteht, Kinderbetten zuzustellen. Der WC-Bereich verfügte über eine Wanne, über einem massiven Waschtisch mit großzügigen Ablagemöglichkeiten fand sich ein breiter Spiegel; der Fön war leistungsstark und handhabbar. Warmes Wasser zum Duschen gab es ständig, wohingegen die Warmwasserversorgung des Handwaschbeckens aus uns unerfindlichen Gründen problematisch war (aber Zähne putzen sollte man ohnehin nicht mit dem ägyptischen Trinkwasser, das hier sehr stark gechlort ist). Die Stromversorgung entsprach – auch im WC – europäischem Standard und Anschlusswerten. Der Handtuchwechsel funktionierte reibungslos, wiewohl wir aus Umweltbewusstsein die Regelung begrüßten, dass der gewünschte Handtuchtausch anzuzeigen ist. Über die Lage und die Aussicht des Zimmers war oben schon berichtet worden. Der Weg von unserem Zimmer bis zur Liege am Strand betrug höchstens drei, vier Minuten; ebenso zu den Essens- und den anderen Räumen im Hauptgebäude.
Wie gesagt, gibt es neben dem Frühstücks- und Abendessens-Gelegenheiten in der Hotelanlage auch noch andere Möglichkeiten, sich zu verpflegen – nur waren diese, da wir zeitweise doch nur noch 20, 25 Hotelgäste waren, bis auf das kleine Poolrestaurant geschlossen. Doch war die Verpflegung, die zu den regulären Mahlzeiten dargeboten wurden, nicht nur mehr als ausreichend, sondern zudem auch sehr schmackhaft und attraktiv zubereitet. Der Vorteil der Anwesenheit vieler einheimischer Touristen enthob uns offenbar der oft in ägyptischen Hotels und auf den Nilschiffen leider immer häufiger geübten Praxis, die einheimische Küche auf Biegen und Brechen zu europäisieren. Freilich kann sich die ägyptische Küche nicht mit den Küchen Italiens oder Frankreichs messen – ich hatte scherzhaft angemerkt: Um je eine hochwertige ägyptische Cuisine entstehen zu lassen, haben die türkischen und britischen Besatzer wohl einst zu lange im Lande ihr kulinarisches Unwesen getrieben. Doch was uns hier allabendlich an täglich wechselnden Suppen, an der libanesischen Küche entlehnten Vorspeisenvielfalt und nicht zuletzt auf dem Süßspeisenbuffet geboten wurde, konnte sich durchaus sehen lassen. Auch waren die Essenszeiten sehr weit gespannt (6.00 – 11.00 Uhr bzw. 18.30 – 22.00 Uhr). Keinerlei Grund bot sich uns, etwa mangelnde Hygiene zu beanstanden!! An den Hochbetriebs-Wochenenden ging es jedoch in dem Speisesaal oft recht hektisch und laut zu – wogegen in den Tagen dazwischen eine recht gediegene Restaurantatmosphäre vorherrschte. Auch störte uns gerade in den Hochdruckzeiten sehr, das in dem Speiseräumlichkeiten geraucht werden durfte. Die in den Restaurants angebotenen Getränke waren zu unserer vollkommenen Überraschung recht preiswert (1/2-l-Flasche Bier = ca. 1,90 – 2,00 €; Kaffee = 0,75 €). Ähnliches ist für Extraleistungen zu (z. B. Saunabesuch: ca. 2,50 €, Ganzkörpermassage: ca. 5,- €) festzustellen.
Ich lese öfter, man müsse in südlichen Ländern halt „Abstriche“ machen, was Qualität, Sauberkeit, Komfort, Stil usw. angeht. In aller Regel wird dergleichen vorgeschützt, um Mittelmaß und Drittklassigkeit zu entschuldigen. Damit aber tut man solchen Hotels unrecht, die, wie das PALMERA BEACH RESORT, sich über diese pauschal-entschuldigende Einschätzung deutlich erheben. Freilich muss und will man in Ägypten (und auch anderswo) anderen Standard gewärtigen, als man ihn in Deutschland zu erwarten trachtet. Doch will ich auch erkennen, dass mancher Mangel, der einem bieder-deutschen Gemüt auf der Seele brennen mag (und den es unzweifelhaft auch gibt) durch die Freundlichkeit, die Hilfsbereitschaft, die familiäre, wo nicht gar freundschaftlich zu nennende Atmosphäre des hiesigen Hotelpersonals – vom Chef über die Leute an der Rezeption, die Kellner und Köche bis hin zum Gärtner und Putzmann – kaschiert wird. Und das nicht nur, um Bakschisch zu erheischen (den man aber gerne, oft und gerecht dosiert auch geben sollte). Jedenfalls waren unsere, übrigens recht stilvoll möblierten und geräumigen Zimmer stets tipptopp!!! Und kleinere Reparaturen, die notwendig waren, wurden spätestens am zweiten Tage auch ausgeführt. Ansonsten ging man sehr auf unsere Wünsche und Anliegen ein; allerdings muss man wenigstens etwas Englisch sprechen, denn Deutsch ist im Hotel nicht gebräuchlich.
Das am Nordwestufer des Golfes von Suez gelegene Gebiet, das den Ferienort Ain Soukhna (sprich: Suchnah) bezeichnet, beginnt schon ca. 25 km südlich von Suez und reicht fast bis zu der in vielen Karten zu findenden Ortschaft Za’farana hinab. Auf diesem etwa 40 bis 50 km langen Strandabschnitt haben die begüterten Kairoer in den letzten Jahrzehnten zum Teil malerisch anmutende Ferienanlagen (von der Feriensiedlung bis zur Strandvilla mit eigenem Yachthafen findet sich hier alles) gebaut und bauen sie noch. Zwischendrin finden sich mehrere, teils ältere, teils neue Hotels. Deren ist das Palmera Beach Resort eines der nördlichsten; es liegt ca. 30 km südlich von Suez. Die Hotel, deren meistgepriesenes das ca. 15 km südlicher gelegene SWISS INN STELLA DIE MARE ist, liegen sehr weit auseinander, so dass es kaum Austausch gibt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel gibt es einen Fitness-/Wellness-Bereich, eine Disko, ein Internet-Café, eine kleine Show-Bühne, einen Billardsaal. In Strandnähe findet sich eine kleine Tennisanlage, ein Volleyball- und ein Beach-Volleyballplatz, sowie inmitten der splendiden Gartenanlagen ein recht großzügiger Kinderspielplatz. Die Poolanlagen (hierbei auch einige Kinderbecken) waren ständig in Pflege und von bester Wasserqualität (leider nur war das Wasser recht kalt, so dass man viel lieber im Meer baden ging). Liegen waren sowohl am Pool als auch am Strand selbst in Zeiten, da an den Wochenenden offenbar Vollbelegung herrschte, in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Liegen, Auflagen und Handtücher sind kostenfrei. Wohltuend empfanden wir, dass wir von albernen und gezwungen wirkenden Animationsprogrammen, wie sie in anderen Ferienhotels oft gang und gäbe sind, verschont wurden. Hingegen waren die zumeist folkloristischen Programme, die am Abend auf der kleinen Showbühne geboten wurden, recht originell ansehenswert. Leider nur liefen diese Programme immer erst ab 22.00 Uhr und an den Tagen der starken Unterbelegung musste man ganz auf sie verzichten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 28 |