- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Es handelt sich um einen echten Familienbetrieb. Monica, die Juniorchefin, managt den Laden, die Eltern helfen tatkräftig mit. Mama Rosa hauptsächlich in der Küche, Papa Battista sorgt für Stimmung und bewirtet die Gäste im Hotelbreich/Halbpension. Die Anlage ist übersichtlich, das Geschehen beschränkt sich auf zwei Stockwerke. Schätzungsweise sind zwischen 15 und 20 Zimmer verfügbar. Was sofort auffällt, ist die moderne Ausstattung der Anlage. Alles wirkt sehr neuwertig, sogar ein Aufzug ist vorhanden, obwohl die Anzahl der Etagen - wie beschrieben - begrenzt ist. Zudem glänzt der gesamte Komplex mit für italienische Verhältnisse überdurchschnittlicher Sauberkeit. Zusammenfassend ist das Gesamtpaket für den Preis (49 € HP p. P.) absolut herausragend und kann uneingeschränkt weiterempfohlen werden! Empfehlenswert ist ein Ausflug in das nahegelegene Bergamo. Die Alstadt auf dem Hügel (Bergamo alta) ist absolut sehenswert! Enge Gassen, wunderschöne Gebäude und tolle Läden (z. B. die Salumeria von Angelo Mangili Via Gombito, 8, in der man neben Salami tolle Weine aus der nahegelegenen Region Francacorta kaufen kann). Absolutes Muss ist natürlich auch die Monte Isola, die größte Binneninsel Europas. Wer nicht gerne wandert, kann den Linienbus in Anspruch nehmen, der alle Inselorte anfährt. Von Brescia waren wir etwas enttäuscht. Laut, hektisch und unübersichtlich. Neben ein paar schönen Altstadtgassen beeindruckt der barocke Dom mit seinen riesigen Dimensionen. Unbedingt dort gewesen sein muss man m. E. aber nicht. Dann doch lieber einen Abstecher an den Lago di Garda, dessen Orte am Westufer relativ schnell zu erreichen sind. Wir waren z. B. in Salo. Sehr schönes Städtchen, wenn auch von von vornehmlich deutschen Touristen bevölkert. Ganz interessant fanden wir unseren Abstecher nach San Pellegrino Terme, Heimat des weltberühmten Mineralwassers. Die alten Kureinrichtungen sowie das Grandhotel sind dem Zerfall preisgegeben, eine eigenartige Atmosphäre. Das wunderschöne ehemalige Casino (auf dem Flaschenetikett am Hals abgebildet), wird gerade saniert. Ein Abstecher von Bergamo aus (20min) bietet sich an. An den Ufern des Brembo gibt es hervorragendes Gelato und das Flair der Jahrhundertwende inclusive.
Die Zimmer sind modern eingerichtet, absolut sauber und gemütlich. Ich habe sie (im Gegensatz zu meinen Vorrednern) nicht als klein empfunden. An Ausstattung ist alles da, Fernseher (jedoch nur SAT1 und VOX), Föhn, Möblierung... Großes Highlight ist - wie bereits mehrfach erwähnt - der Balkon. Zum Thema Lärm noch eine Anmerkung: Wir haben auf dem Balkon konstant einen Piepston vernommen. Wir konnten uns nicht erklären, wo dieses Geräusch her kam. Kann natürlich auch nur ein temporäres Phänomen gewesen sein. @Nachmirschreiber: Bitte schreiben, wenn noch vorhanden. Dies hat ein wenig genervt. Wir haben dann halt den Radio eingeschalten, dann gings wieder. Es ist aber absolut auszuhalten und im Bereich des Erträglichen!
Bezüglich der Quantität gibt es nichts zu bemängeln. Sowohl das Frühstücksbuffet als auch das Abendessen sind mehr als ausreichend. Das Frühstücksbuffet bestand aus verschiedenen Müslisorten, Wurst (Salami, Mortadella), Käse, Schinken, Eiern, Konfitüre... Für italienische Verhältnisse absolut überdurchschnittliche Auswahl. Es gibt das übliche Weißbrot, sehr frisch, wenn auch in gewöhnungsbedürftigem Miniformat. Die Mortadella war bis auf ein mal immer frisch und hat sehr gut geschmeckt, genauso die Salami. Eine einzige Enttäuschung war jedoch der Kaffee! Aus einem Automaten, wie man ihn aus deutschen Großkantinen kennt, nur noch ungenießbarer. Für mich als Espresso-Fan und Verehrer der italienischen Kaffeekultur eine herbe Entäuschung, ein Affront, eine große Peinlichkeit. Natürlich verfügt das Panoramico über eine ordentliche Machina, den - wahrscheinlich - guten Mocca gibts jedoch nur gegen Aufpreis. Einfach Schade, dass das ansonsten gute Frühstück durch so eine undefinierbare Brühe versaut wird. Das Abendessen ist üppig. Klassisch italienisch mit primi und secondi. Wobei mir primi - hauptsächlich Pasta - besser geschmeckt hat als der 2. Gang. Der war zwar nicht schlecht, hat mich aber auch nicht vom Hocker gerissen. Man muss aber sagen, dass es für HP und für diesen Preis in Quantität und Qualität absolut überdurchschnittlich ist! Ich vermute - ohne es zu wissen - dass das Restaurant a al carte nochmals eine Klasse besser ist. Jedoch sind die Preise auch als gehoben zu bezeichnen.
Chefin Monica war uns von Beginn an sehr symphatisch. Eine sehr angenehme Erscheinung, immer um das Wohl der Gäste bemüht und absolut unkompliziert. Sie spricht zudem perfekt deutsch, was die ganze Kommunikation natürlich erleichtert. Battista, der Patriarch der Familie, hat einen ausgeprägten, wenn auch eigenwilligen Sinn für Humor. Wenn der Teller nicht aufgegessen wird, muss man sich schon mal die ein oder andere Bemerkung gefallen lassen oder bekommt noch mal einen extra Kelle Risotto zusätzlich...wir haben uns köstlich amüsiert, ein absolutes Original, dass man einfach gern haben muss. So konnten wir auch darüber hinwegsehen, dass er uns statt 5 Nächten zunächst 6 in Rechnung stellen wollte :-) Die Zimmer wurden immer sauber und ordentlich auf Vordermann gebracht, in puncto Sauberkeit gibt es wirklich gar nichts auszusetzen.
Die Lage des Panoramicos hält, was der Name verspricht! Kurz vor dem Ortseingang von Fonteno gelegen, besticht es mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Lago d'Iseo. Fast der komplette See liegt einem zu Füßen, der Blick reicht vom Monte Isola bis zu den schneebedeckten Bergen hinter dem Valcamonica. Ein Zimmer mit Balkon ist Pflicht und ist den geringen Aufpreis jeden Cent wert! Mit einem schönen Vino Rosso kann man dort den Tagesausklang genießen. Auf den Balkonen stehen Stühle und Liegen bereit. Das Hotel liegt eben weit vom Schuss, man ist unbedingt auf das Auto angewiesen. Fonteno ist zwar zu Fuß erreichbar, bietet aber außer einer schönen Aussicht nicht viel. Lovere, der größte Ort am See (absolut sehenswert, mit wunderschönem Flair speziell am Lungolago und dem Marktplatz) ist in etwas mehr als 10min zu erreichen. Dort findet man neben Supermärkten, die auch sonntags geöffnet haben, schöne Cafes und gute Restaurants (besonders empfehlenswert: Ristorante pizzeria Almici, direkt am Piazza 13 Martiri 5/6). Außerdem gibt es dort ein Freibad (sehr teuer, laut und mit Badekappenpflicht, zum Verstauen von Wertsachen muss man ein eigenes Vorhängeschloss mitbringen...) und eine bekannte Kunstgallerie (Galleria Tadini - u. a. Bilder von Tiepolo). Lovere war unser Liebling am See! Allein die Anfahrt am See entlang (es gibt auch eine alternative Route durchs Hinterland) der steilen, teils überhängenden Felsen ist ein Erlebnis für sich. Von dort aus ist es nicht mehr weit ins gegenüberliegende, bereits zur Provinz Brescia gehörende Pisogne. Neben einer wunderschönen Piazza zu Füßen einer für diesen kleinen Ort gigantische Kirche gibt es dort auch ein schönes, günstiges Strandbad. Die bessere Alternative zum Freibad in Lovere. Man darf im See baden, für die Kleinen gibt es einen Swimming Pool direkt am See. Außerdem sind Getränkestände und einigermaßen saubere Sanitäranlagen vorhanden. Würde die hässliche Industriehalbinsel von Castro nicht das Panorama stören, wäre es dort fast perfekt zum Baden. Ansonsten haben wir nur noch auf der Monte Isola sowas wie Badestrände entdeckt. Da Italiener bekanntlich keine Wasserratten sind und das ganze Gebiet touristisch kaum erschlossen ist (außer Iseo und Umgebung), ist der Sebino für einen Badeurlaub nicht zu empfehlen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Es gibt einen Fitnessraum und eine Sonneterasse, mehr nicht. Die Stärke des Panoramicos sind das überragende Preeis-Leistungs-Verhältnis, die überragende Aussicht und die Ruhe!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juli 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |