Hotel Paradiso

Wir waren mit 2 Personen ~1Woche im Hotel Paradiso, Tremosine, Halbpension. Das Zimmer ist funktional, aber sehr spärlich möbliert, um nicht zu sagen kahl. Ein Bild an der Wand oder so wäre nicht schlecht gewesen. Wir mußten dauerbelüften, da sich sonst sehr schnell ein Geruch nach fauligem Wasser gebildet hat, auch auf dem Gang vor dem Zimmer. Die Raumpflegerinnen liessen die Balkontür offen, was aber auch nicht sinnvoll war, da tagsüber dadurch ohne Probleme Tagesgäste des Hotels ins Zimmer eindringen können hätten (das Hotel verfügt über eine ziemlich spektakuläre Aussichtsterasse 300m senkrecht über dem Gardasee, insofern ziemlich viel fluktuierende Gäste). Zudem sind die Insekten da schon recht groß, habe noch nie so einen großen Tausendfüßler aus einem Duschabfluß herauskriechen sehen, und noch selten so große Spinnen im Zimmer wie um das Hotel herum. Das Essen. Jeden Morgen gab es haarscharf dasselbe Frühstück. Weißmehlbrötchen in ausreichender Anzahl, daneben Weißbrot und einen Kuchen (der nicht oft genommen wurde und von Tag zu Tag älter wurde). Eine Sorte Müsli, einen synthetisch schmeckenden Fruchtjoghurt, einen Naturjoghurt, eine (!) Sorte Marmelade, Honig, Butter, Nußaufstrich, nur harte Eier, einen oder höchstens 2 Sorten Käse (immer den/dieselben), eine oder 2 Sorten Wurst (immer den/dieselben), einen leicht ominösen, wässrigen Fruchtsalat, viele Beutel derselben Schwarzteesorte, wenige (kaum!) Beutel aromatisierten Schwarztees, kein Früchtetee (auch nicht auf Nachfrage), Kaffee, Cappucino, .., eine Art Orangen- und Grapefruitsaft (beide sehr synthetisch schmeckend, aus Pulver hergestellt) aus einem Automaten. Es waren immer eher zuviele Ober anwesend, wobei diese nicht gerade überbeschäftigt waren. Am Freitagabend gab es einmal ein Büffet, von 19-20 Uhr. Exakt 20 Uhr ! Man hatte ab exakt 20 Uhr keine Chance mehr noch etwas zu bekommen. Das Büffet war das kulinarische Highlight der ganzen Woche. Es gab diverse frische Salate, in Käse flambierte Nudeln (lecker). Unsere Ankunft war an einem Samstag, also am Tag nach dem Büffet. Im Verlauf der Woche erschien es, daß die Qualität der Speisen mit jedem Tag Abstand vom Büffet schlechter wurde. Konkret äußerte sich das so, daß z.B. die Nachspeisen mit jedem Tag schlechter, älter wurden, und es gab zudem über die ganzen Tage immer dieselben 1-3 Desserts. Fisch war demzufolge mehrere Tage nach dem Freitags-Büffet anscheinend mehrfach gegrillt, demzufolge hart wie eine Schuhsohle. Die Menge der Speisen war teilweise beschämend, reicht vermutlich für Leute, die inaktiv am kleinen Hotel-Pool liegen, aber eher nicht für Leute, die tagsüber aktiv sind. Konkretes Beispiel waren Spaghetti Olio e Aglio, die Portion war in 4 Zügen gegessen. Nachschlag gab es bei anderen Gelegenheiten mehrfach nicht, stattdessen Auskünfte es sei nichts mehr da, oder die Nachfrage wurde schlicht ignoriert. Vor dieser Woche im Paradiso waren mehrere, 1-3 tägige Aufenthalte in anderen Hotels und Berghütten. Dort war die Verpflegung bei ungefähr gleich hohen Kosten durchwegs von besserer Qualität und wesentlich schmackhafter. Es entstand der Eindruck, daß die Hotelgäste im Paradiso gegenüber den Tagesgästen benachteiligt würden, z.B. was die Größe der Portionen angeht. Es entstand der Eindruck, daß bei den Hotelgästen im Vergleich zu den Tagesgästen gespart wurde. Wir fühlten uns als Gäste 2. Klasse. Zudem entstand der Eindruck, daß es sich teilweise um gar keine landestypischen Gerichte gehandelt hat. Das Verhalten der Ober, die servierten, war auch befremdlich. Teilweise zogen sie einem den Teller schon beinahe unterm Mund weg, ohne daß man den jeweiligen Gang komplett gegessen hatte. Man mußte sich gelegentlich schon beinahe wehren, damit dies nicht geschah. Es waren immer mindestens 3 Ober anwesend, was nicht unbedingt sinnvoll erschien, was sich wohl in einem ziemlich langen Tag der Ober äußern dürfte, und sich nicht unbedingt positiv auf die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit der Ober auswirkte. Der Hoteldirektor und seine Frau/Assistentin waren auch nicht gerade überfreundlich. Weder gab es zu Beginn, beim allerersten Einchecken ein "Herzlich willkommen" und/oder "wir wünschen schöne Tage in unserem Hotel", noch bemüßigte man sich einmal zu der Frage ob wir mit allem zufrieden wäre, was z.B. abends problemlos möglich gewesen wäre, und es kam auch keine abschliessende Frage wie denn der Aufenthalt gewesen wäre. Nichts von alledem. Der Direktor selbst hingegen telefonierte recht häufig, war insofern nicht leicht ansprechbar, und er machte auch nicht den Eindruck als ob ihn die Hotelgäste wirklich interessieren würden. Fazit: zweifelhafte Qualität, nicht wirklich zu empfehlen

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