- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir hatten das Hotel über für einen spontanen Kurzurlaub gebucht, der Ort war schon relativ ausgebucht. Das Zimmer und Frühstück war in Ordnung, das Abendessen erfüllte nicht seinen Preis.
Großzügig bedeutet für mich was anderes als wie für Italiener, es war in Ordnung. Man konnte trotz allerlei Gepäck und Kinderwagen noch durchs Zimmer gehen. Wir hatten ein Dreibettzimmer mit Balkon und Dusche/WC. Die Bedienung der Klimaanlage erforderte ein Technologiestudium, so dass wir nachts die Balkontür aufgemacht haben, da das Gebläse zu stark war. Die Zimmer waren (abgesehen von Kalkflecken) sauber. Es gab die typischen dünnen Bettlaken zum Zudecken, im Schrank war noch eine Wolldecke. Wir vermissten einen Safe im Zimmer.
Klassisches Frühstück, eine steinharte Brötchensorte, Schinken, Käse, Frischkäse, Müsli, Obst, Säfte und noch bißchen was. Kaffee auf Bestellung war gut. Am zweiten Tag habe ich ein Rührei bestellt, wurde nach der Zimmernummer gefragt und durfte dann drei Euro extra zahlen. Am dritten Tag gab es Rührei am Buffet, das variiert anscheind auch. Es waren vier Damen für vielleicht acht belegte Frühstückstische da, fand ich etwas übertrieben und man weiß auch nicht, wer jetzt für Kaffee zuständig ist und wer nur abräumt. Auch hier wäre eine Servicekleidung - und wenn es nur eine einheitliche Bistroschürze ist - angemessen. Am zweiten Abend probierten wir die Halbpension, die vielleicht ein Drittel der Gäste bucht, also sehr familiär mit 10-15 Gästen. Uns wurden mehrere kalte sowie warme Vorspeisen genannt sowie Fleischgerichte, die es am Vortag gab. Der Preis war immerhin 19,50 Euro/Person inkl. einem halben Liter Wasser. Die Vorspeisen waren sehr gut, es gab ca. sieben verschiedene Produkte. Über den weiteren Ablauf waren wir nicht im Klaren, aber irgendwann standen dann Tagliatelle mit Hackfleischsauce am Buffet (große Platte auf Warmhalteplatte). Ich habe einen Teller gegessen und gewartet. Nach einiger Zeit des Wartens habe ich die Bedienung gefragt, ob eigentlich noch was kommt und ihre Antwort war, dass es das für heute gewesen sei. Na gut, noch einen Teller Tagliatelle gegessen und mit kleiner Käseauswahl und Kuchen war man dann auch satt. Für 19,50 Euro hätte ich aber anderswo zwei warme Gänge bekommen, wo ja eigentlich immer Nudelgerichte als erste Gänge in Italien verkauft werden?! Im Nachhinein war es dann doch nicht ganz enttäuschend, weil das Abendessen nicht berechnet wurde.
Dass man in Italien kein Deutsch spricht, erwarte ich nicht. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn ich jeden Urlaub ein paar Brocken Italienisch dazulerne oder mein altes Schulenglisch mal wieder verwenden darf. Mit Englisch lief eigentlich die gesamte Kommunikation im Hotel. Das Personal könnte sich bißchen besser kleiden, ein weißes T-Shirt, zwei Nummern zu groß und mit welligem Kragen macht nicht wirklich einen guten Ersteindruck in diesem Dienstleistungssektor. Großartige Probleme oder Wünsche gab es unsererseits nicht. Der Parkplatz ist knapp bemessen, wie oft in Italien üblich gibt man den Autoschlüssel beim Hotelier ab, der dann ggf. rangiert. Einen SB-Automaten gibt es im Keller, da kostet Mars, Bounty und Co. 1,50 Euro und das Beste: auch eine Packung Taschentücher (mit zehn einzelnen Tüchern) kostet 1,50 Euro. Mein Rat: besser im Supermarkt einkaufen. Es hängt jeden Tag ein Zettel aus "Heute keine Kreditkartenzahlung wegen Linien Route". Ich weiß nicht, was das bedeutet, konnte aber trotzdem mit Kreditkarte zahlen. Eine andere Familie hat bar bezahlt und 20 Euro Rabatt bekommen, vielleicht auch interessant?
Etwas außerhalb des Zentrums, zum Markt am Montag läuft man 500 m, ins Zentrum ein paar Meter weiter. Bahnstrecke, Autobahn und Umgehungsstraße alles sehr nah da, man bekommt aber eigentlich nix mit. Je nach Definition "nah" erreicht man Supermärkte in einigen Hundert Meter Entfernung. Schräg gegenüber des Hotels ist ein Restaurant, war abends immer gut besucht, sowie eine Bushaltestelle mit vier (!) Verbindungen täglich ins Zentrum. Außerdem muss man einen Euro Fahrtgeld passend haben, also keine wirkliche Alternative. Wenn kein Stau ist, kommt man überall schnell hin (Bardolino, Desenzano, Verona usw.). Im Sommer verdoppelt bis verdreifacht sich gerne mal die Fahrzeit. Vor allem rund um den Gardasee ist es sehr anstrengend zu fahren. Ausflugziele gibt es reichlich im Süden, Sportler werden eher im Norden des Sees sein, Familien sich wahrscheinlich eher im Süden einquartieren. Am bekanntesten ist das Gardaland, weiter gibt es den Caneva Aquapark, Sealife, Movieland Park und vieles mehr in 10-20 km Entfernung. Tipp: vorab nach günstigen Tickets im Internet suchen, Tageskasse immer teuer.
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Es gab einen Pool, geschätzt 8 x 3 Meter groß. Wenn man vor und zurück schwimmt, kommt man immer in seine eigene Strömung, im Kreis geschwommen aber ebenso. Zudem nerven drei Deckel, die Schmutz rausfiltern mit dem ewigen Geklapper. Ein Stückchen Schaumgummi würden Wunder wirken. Ich habe auch schon viele Pools auf der Welt gesehen und getestet, aber als Kinder hier sagten, dass der nach Zitrone schmeckt, dachte sie übertreiben mal wieder. Aber tatsächlich: das Poolwasser schmeckt nach Kloreiniger oder so (auch wenn ich den noch nie probiert habe). Ich weiß nicht, ob das irgendwas überdosiert wurde oder der immer "so schmeckt", war etwas seltsam. Sechs Liegen gibt es und der Poolstandort im Norden ist etwas unglücklich getroffen, was den Sonneneinfall betrifft. Es gibt einen Spielautomat im Keller, aber der ist vermutlich nicht der Rede wert. Ansonsten ist mir über das Hotel nichts bekannt, ist es natürlich kein Wellnesshotel oder kulinarisches Highlight, man kann übernachten und frühstücken und dafür erfüllt es seinen Zweck.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2016 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |