Hotel Podere Palazzolo

...eines sonst sehr schönen Toskana-Aufenthaltes. Bewertungen sind immer ein Maß für die Erfüllung der an die Anlage gestellten Erwartungen. Diese wurden hier auf ganzer Linie solide unterboten. Wir haben uns von der Hotelbeschreibung sowie den Bildern blenden lassen. Wobei schon der Begriff Hotel nicht zutrifft und mit Sicherheit auch die 3 Sterne unverdient sind. Hierbei handelt es sich schlicht um ein Bed & Breakfast. Die mittlerweile in die Jahre gekommene Anlage befindet sich in einem Zustand, der den Aufenthalt nicht wirklich genießen lässt. Das Gelände ist mit Gerümpel und Gerödel überzogen, die Liste der notwendigen Reparaturen ist ellenlang, der Außenanlagen sind ungepflegt. Und das wohl schon seit etlichen Jahren, wie andere Bewertungen bestätigen. Gefährlich ist es, abends zurückzukehren, da die Wege, Flure und Treppen wenig bis gar nicht, insbesondere letztere, beleuchtet sind. Die Gartenmöbel sind morsch oder verrostet, Zäune teilweise zusammengefallen, der Pavillon ist am Verrotten. Im Haus herrscht Unordnung. Die Rezeption ist unaufgeräumt, ein Blick im manche Ecken offenbart heilloses Durcheinander. Die vielleicht gutgemeinte Farbgestaltung ging gründlich daneben. Die Wände wurden eher lieblos getüncht, allenthalben Farbflecken, deren Herkunft sich auch auf den zweiten Blick nicht erschließt. Bunt zusammengewürfelte Möbel wie in einem Second-Hand-Möbelhaus (s. Bilder). Apropos Bilder: Die offiziellen kann man hier eigentlich löschen. Mit der Realität haben sie kaum noch etwas gemein. Ich lade frische hoch. Besonders unappetitlich ist der Frühstücksraum. Unter Borden und am Fenster Spinnenweben und Staubfäden, die Fliegen auf der Fensterbank feiern bald ihren zweiten Todestag. Zur Verpflegung: Wir können nur das Frühstück bewerten. Das Abendmahl haben wir vorgezogen, auswärts zu uns zu nehmen. Helles und nicht ganz so helles Brot, eine Käse-, eine Wurstsorte, zwei Marmeladen, Bruschette mit Eiersalat, Pizza, Kuchen. Herunter gespült wird mit einer dunklen Flüssigkeit, die mit Kaffee nur die Farbe gemein hat. Oder mit frisch angerührtem Saft. Das lauwarme Wasser für den Tee wird frisch aus dem Hahn gezapft. Die Zimmer: Über Geschmack lässt sich nicht streiten, man hat ihn - oder eben nicht. Lindgrüne Wände und pinkfarbene Vorhänge, Sessel mit ausgeblichenen Bezügen und Wasserflecken. Eine Kommode mit sage und schreibe NEUN (von zwölf) defekten Griffen, unbepflanzte Blumenkästen vor den Fenstern, dafür bestückt mit Zigarettenkippen, Pfirsichkernen und abgeschnittenen Fingernägeln. Im Bad undichtes Spülkastenventil, schwankender Wasserdruck und schwankende Wassertemperatur. Beleuchtung miserabel, interessant für die Damen – Schminken wird zur Glückssache. Das Personal ist nett aber nicht sehr bemüht. Das Zimmermädchen ist etwas schusselig. Eine Putzkraft gehört nicht dazu, ebenso wenig ein Hausmeister/Gärtner. Hier fehlt eindeutig eine handwerklich begabte Hand. Ohne einen Reiseführer gelingen hier keine Ausflüge, da entsprechende Tipps nicht ausliegen und das Personal nur bedingt zur Frühstückszeit oder/und nach 19 Uhr ansprechbar ist. Fazit: Als Zwischenstation für eine Übernachtung mag es angehen. Aber für einen mehrtägigen erholsamen Aufenthalt mit etwas Komfort gänzlich ungeeignet.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife