Hotel Ponte

Das einfache Stadthotel ist nicht mehr ganz neu und sieht von außen nicht gerade einladend und vertrauenerweckend aus. Vermutlich hat der Bau schon einige Jahrzehnte hinter sich und auch das Hotel hat schon bessere Zeiten gesehen. Verteilt auf 5 Stockwerke und sicher mehr als 80-100 Zimmer bietet das Hotel Platz für überwiegend internationales Publikum (Reisegruppen). Woher das Hotel 3 Sterne hat, konnte ich nicht erkennen. Wenn es aber für die Kriterien der zentralen Lage, des relativ günstigen Preises und der Sauberkeit je einen Stern erhalten hat, so ist es angemessen. Sehr nachteilig ist die Lärmbelästigung im und außerhalb des Hotels und die Mängel bei der technischen Ausstattung (siehe Zimmer). Das Hotel Ponte ist unter den im Internet angebotenen Häusern in Palermo eines der preisgünstigsten. Wir haben im Oktober 2005 für ÜF 67 EUR bezahlt, was unter dem Gesichtspunkt der zentralen Lage akzeptabel war. Für ein paar Euro mehr hätten wir - in einem anderen Hotel - aber vielleicht auch etwas länger schlafen können. Die Lage am Hafen ist für manche sicher etwas unheimlich, aber man gewöhnt sich daran. Meine minderjährige Tochter auf Schulausflug würde ich hierher eher nicht schicken. Das Hotel Jolly am botanischen Garten machte auf mich von außen einen besseren Eindruck. Wer vom Flughafen mit dem Airport-Bus kommt sollte schon eine Station vor dem Bahnhof aussteigen, das erspart 20 Minuten anstrengenden Fußmarsch durch die Via Roma. Empfehlenswert ist die im 30-Minuten-Takt verkehrende Stadtrundfahrt im roten Doppeldeckerbus (15 €), die an vielen Stationen unterbrochen werden kann. Eine Runde dauert ca. 45 Minuten. Das Ticket ist 24 Stunden gültig und man kann die Runde drehen sooft man will. Nächstgelegener Stop ist an der Kathedrale.

Das Beste am Hotel Ponte sind die Zimmer und das ist für ein Stadthotel doch eigentlich das Wichtigste. Sie waren sauber und wurden gut gereingt, auch wenn die Fenster wohl seit längerem nicht geputzt worden waren. Jedes Zimmer verfügt über TV, Klimaanlage (die teilweise sehr laut scheppert), einen (bei mir nicht funktionierenden) Radio, einige auch über einen Balkon. Eine Steckdose hing lose aus der Wand. Die Badezimmer (mit geräumiger Dusche und Bidet) sind in Ordnung, Duschgel und Seife sind vorhanden. Die Handtücher sind relatv dünn, werden aber täglich gewechselt. Nachteilig ist die Hellhörigkeit des Hotels durch dünne Türen und fehlende Teppichböden. Bereits ab 6 Uhr morgens wird man durch lautes Türenschlagen aus dem Schlaf gerissen und offenbar wird der ganze Besichtigungsplan des Tages bei einigen Reisegruppen über den Hotelflur verkündet. Noch eine allgemeine Anmerkung zu Hotelbadezimmern: Wie leider sehr häufig musste ich auch in diesem Hotel wieder feststellen, dass sich auf der ganzen Welt offenbar nur kleinwüchsige Leute beim Waschen und Rasieren sehen wollen. Der runde Badspiegel war auch hier so tief angebracht war, dass er für mich bestensfalls dazu geeignet war, den seit dem Trattoriabesuch am Vorabend deutlich gestiegenen Bauchumfang zu begutachten. Oder lag es in diesem Fall doch eher an der großen Zahl japanischer Reisegruppen ?

Drei Sonnen für das Frühstücksbuffet, das man als ausreichend bezeichnen kann. Es gibt eine Schinken-, Käse- und Mortadellaplatte, Semmeln (Brötchen) und diverse Müslisorten. Kaffee und Tee wird aus großen Behältern entnommen. Zusätzlich gibt es Fruchtsaft und Jogurt. Das Frühstück bekommt man im Hotel-Restaurant (auf den Bildern zu sehen rechts unten), welches während unseres Aufenthaltes am Abend stets gut besucht war. Über die Qualität der Speisen kann ich nichts sagen, da wir lieber in einer der umliegenden Trattorias gegessen haben.

Die Freundlichkeit des Portiers beschränkte sich während meines Aufenthaltes auf das nötigste Mindestmaß. Dies ist hier aber offensichtlich nicht notwendig, da das Hotel offenbar vorwiegend von fernöstlichen und osteuropäischen Reisegruppen belegt wird, die gegen Abend mit Bussen anreisen und unter lautem Getöse um 6.30 Uhr morgens das Haus wieder verlassen. Die Zimmer wurden stets gut gereinigt und machten einen ordentlichen Eindruck. Im Erdgeschoß befindet sich eine „Bar“, die bis Punkt 23 Uhr geöffnet ist. Diese besteht aus einem Regal mit etwa 15 Flaschen und einigen Stühlen und Sitzgruppen.

Das Hotel Ponte liegt direkt am Hafen an der Viale Francesco Crispi, einer Hauptverkehrsstraße, die vor dem Hotel abgesenkt in einem Graben verläuft und Tag und Nacht stark frequentiert ist. Hinter dem Hotel befinden sich dunkle Gassen, die für einen Abendspaziergang weniger geeignet erscheinen. Parkplätze gibt es nur wenige. Vorteilhaft ist anzumerken, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale oder der Palazzo Reale in 10-15 Minuten zu Fuß erreichbar sind. Nur 250 Meter entfernt in der Via Amari ist auch eine Haltestelle des Flughafen-Zubringerbusses (5 €). Dieser Bus benötigt etwa 45 Minuten bis zum Airport. In der näheren Umgebung befinden sich auch einige kleinere Trattorias und Pizzerias, die in 5 Minuten erreicht werden können.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Die einzige vom Hotel gebotene Unterhaltungsmöglichkeit ist die bereits oben erwähnte Bar mit dem Fernsehraum. Da es sich um ein reines Stadthotel handelt ist dies aber nicht als negativ zu bewerten. An der Rückseite des Hotels befindet sich ein kleiner Nachtclub für jugendliches Publikum.