- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel liegt traumhaft auf einer Landzunge mitten im Atlantik! Wenn man selber dort ist, empfindet man es als noch grandioser, als jedes Bild es vermitteln könnte. Die 4 Zimmer liegen im 1. Stock, von dort aus geht eine Wendeltreppe in einen Aufenthaltsraum auf dem Dach mit 2 Dachterrassen. Bis auf die Meeresbrandung herrscht im Prinzip absolute Ruhe rund um die Uhr; durch die fast meterdicken Wände hört man auch nichts vom Bar- und Restaurantbetrieb im Erdgeschoß - wenn denn vorhanden. Wer "Action und Amusement" sucht, ist auf El Hierro falsch aufgehoben. Es ist eine sehr kleine Insel mit fast nur Steilküste und ca. 8000 Einwohnern (Luftlinie ca. L 25 x B 19 km). Selbst die Inselhauptstadt Valverde im Inselinnern ist nur ein "Dorf" mit nicht vielen Einwohnern. Die wenigen Meerwasserbäder im Nordwesten der Insel in Hotelnähe sind m. E. auch nicht so einladend, v. a. nicht für Familien mit Kindern. Ein Mietwagen ist unbedingt erforderlich, Busse immer in Richtung Valverde habe ich kaum gesehen. Es gibt auch nur 3 Tankstellen auf der gesamten Insel - dies sollte man wissen, wenn man am Flughafen ein Auto mit fast leerem Tank übernimmt (Tankstellen in Valverde, Tigaday, El Pinar). Vom Flughafen bis zum Hotel sind es ca. 25 km, gefühlt wesentlich mehr, eine halbe Stunde Fahrtzeit sollte auf jeden Fall einkalkuliert werden. Handy-Empfang ist nicht immer und überall gewährleistet. Für Taucher bietet sich der ganz im Süden gelegene und touristisch gut frequentierte Ort La Restinga an, hier soll es fantastische Tauchreviere geben. Ausländische Touristen gibt es kaum auf der Insel. Die meisten sind Festlandspanier oder Bewohner der anderen kanarischen Inseln. Es gibt keinerlei geführte Touristentouren wie auf den auch kleinen Inseln La Palma oder La Gomera - eine Insel m. E. nur empfehlenswert für Ruhesuchende und Leute, die sich selber zu beschäftigen wissen und akzeptieren, dass es dort in erster Linie nur einfachere Unterkünfte, deftigeres Essen und ein noch sehr traditionelles Leben gibt. Bargeldzahlung sollte überall einkalkuliert werden. EC- und Kreditkartengeräte sind zwar des öfteren vorhanden, aber das heißt nicht, dass sie auch tatsächlich funktionieren. Es muss auch eine Zwischenübernachtung auf Teneriffa einkalkuliert werden. Mein Charter-Hinflug nach Teneriffa Süd war um 5 Std. später verlegt worden, sodass ich den letzten Binter Canarias Flug nach El Hierro ab Flughafen Teneriffa Nord nicht mehr bekommen und am selben Tag noch im Hotel hätte sein können. So musste ich eine Übernachtung auf Teneriffa einschieben und im Prinzip ist mir dadurch ein ganzer Tag verloren gegangen.
Ich hatte das Zimmer 3 und war zufrieden. Das Hotel selber klassifiziert sich schon am Eingang mit nur mit 2 Sternen. Bei 2 Sternen kann ich keinen Luxusstandard erwarten. Die Zimmer 1, 3 und 4 haben einen etwas größeren französischen Balkon, das Zimmer 2 hat eine Terrasse. Es gibt kein TV auf den Zimmern, selbst im Aufenthaltsraum auf der Dachterrasse mit einem kleinen Fernsehgerät gibt es auch keinen TV- Empfang. Das Bad in Zimmer 3 ist mit einer Sitzbadewanne ausgestattet, die Wasserversorgung (heiß/kalt) funktionierte optimal und auch hier ein Fenster mit gigantischem Meerblick. Die Lavasteinwände und die warme Beleuchtung im Zimmer vermittelten mir v. a. abends einen lauschigen und wohligen Eindruck - so nach dem Motto: Hier willst du gar nicht mehr weg! - trotz wenig Komforts!
Das Frühstück war für deutsche Verhältnisse einfach mit Schinken/Salami, Käse, Marmelade und aufgeschnittenen Baguettescheiben - für die wenigen Gäste natürlich nicht als Buffet angerichtet - aber ich bin sowieso kein großartiger "Frühstücker"! Die Frühstückszeit von 8:00 - 10:00 Uhr konnte auch lange bis in den Mittag ausgedehnt werden. Ich habe mehrmals dort zu Abend gegessen. Es gab jeden Tag ein Fischgericht mit fangfrischem Fisch - gut, aber auch teuer. Wer typisch kanarische Küche und Fisch liebt, muss sich abends nicht noch auf langwierige Restaurantsuche begeben.
Das Personal - eigentlich nur der Wirt Don Miguel und zwei weitere Mitarbeiterinnen - war sehr freundlich und zuvorkommend. Die beiden Mitarbeiterinnen sprechen nur Spanisch, aber die Verständigung mit Händen und Füßen hat optimal geklappt. Don Miguel spricht etwas Deutsch. Ich hatte keine Probleme, mich verständlich machen zu können, obwohl ich kein Spanisch spreche.
Hier wird eine Klassifizierung für mich schwierig. Die Lage des Hotels ist einmalig, aber das angrenzende Dorf Las Puntas hat noch nicht einmal einen kleinen Minimarkt. Restaurants während meiner Anwesenheit habe ich nicht ausfindig machen können, der Kiosko war immer geschlossen. Man ist gezwungen nach Tigaday oder La Fronterra zu fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im April 2014 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Birgit |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 61 |