Hotel Rasch

Als nur eines von wenigen Hotelangeboten in Bergen-an-Zee und einer optisch recht gefälligen Darstellung im Internet, sind wir auf das Hotel Rasch gekommen. Bei Einfahrt in den Ort fährt man direkt daran vorbei und der erste Eindruck ist gar nicht so schlecht. Doch dann... beim Check-in wurden wir als erstes zur Begleichung der Restzahlung aufgefordert, als zweites wurde uns gesagt, dass unser Auto vor dem Hotel nicht stehen bleiben könnte, wir sollten es unters Haus fahren, dort läge sowieso auch unser Zimmer. Unser Blick wurde immer skeptischer und das war wohl berechtigt: die "Zimmer" des Hotels Rasch sind amateuermässig ausgebaute Kellerräume mit teilweise offenliegenden Leitungen und Rohren an Decken und Wänden, Grösse ca. 8-10qm pro Raum. Der Zugang zu unserer "Kamer" war eine Kellertüre neben einer Garage, der Weg dorthin mit Gerümpel gepflastert. Die Ausstattung des Zimmers schien komplett aus dem Sperrmüll oder einer Restpostenbörse zu stammen und kann in fünf Worten wiedergegeben werden: Metallrahmenbett, 20cm-Minifernseher, Kleiderhaken, Tisch, Stuhl. Das Bad war ca. 1, 5qm groß, ebenso amateuerhaft gefliest und durch die Dusche führten einige Elektrokabel an der Wand entlang. Wir waren derart sprachlos, dass wir erst einmal einige Minuten staunend auf dem Bett gelegen haben. Da wir aber sehr spät angereist waren, mussten wir wohl oder übel eine Nacht in diesem "Hotel" verbringen. Am nächsten Morgen haben wir uns noch das inkludierte Frühstück gegönnt, welches im Wohnzimmer serviert wurde: überall lagen Sachen wie Zeitschriften, Schuhe, alte Socken, Schraubenschlüssel, alter Laptop usw. herum, eine Katze räkelte sich unter dem Nebentisch, das Frühstück war kontinentaler Standard, einzig der Kaffee war heiss und gut. Wir sind dann sofort nach dem Frühstück vorzeitig abgereist und haben nach einigem Drängen auch den vorab bezahlten Zimmerpreis zumindest teilweise erstattet bekommen. Für uns leider eine Enttäuschung auf der ganzen Linie: hier hatte man den Eindruck, als ob jemand versucht hat, die Gunst der Stunde und Lage zu nutzen, um in einem alten Privathaus durch billigsten Ausbau der Kellerräume durch Zimmervermietung noch ein wenig Geld zu machen. Gut das es HC gibt, um solche Situationen öffentlich zu machen.

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