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Elke (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • August 2012 • 1-3 Tage • Stadt
Das haben wir noch nicht erlebt, völlig überteuert
2,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Wir kamen von Leipzig über Sassnitz nach Wismar und hier hatten wir für eine Nacht eine nette kleine Unterkunft gesucht, die möglichst in der Altstadt liegt. In der Ferienzeit ist das nicht immer so einfach. Dann fand ich ein Hotel, das preislich eigentlich weit über meinen Vorstellungen lag, aber es klang gut. Auf der Homepage las ich von drei Sternen, Biohotel mit Gourmetrestaurant. Nun gut, dann gönnen wir uns mal etwas Besonderes und buchen uns gleich ein Gourmetabendessen mit, für zwanzig Euro pro Person. Insgesamt 142 Euro mit Frühstück und Abendessen. Uns empfängt eine ältere Dame, die nur den Namen wissen will, wir hatten ja bereits vor einer Woche das Zimmer gebucht. "Sie haben das Fischereizimmer", sagt sie, "mit einem wunderbaren Blick zur Nikolaikirche." Das "Hotel", das sich im Internet als Dreisternehotel darstellt, entpuppt sich dann als altes Wohnhaus. Alles ist recht schmuddelig, wirkt abgewohnt. Die Blumen in Töpfen und auch der Obstgarten, der eine kleine Oase sein könnte, sind ungepflegt. Wir zählten später die Zimmer, es sind wohl insgesamt zwölf, im Haus bis zum Speicher und in mehreren Anbauten verteilt. Zwei Frauen müssen vom Garten aus über eine Eisentreppe in ihr Zimmer gehen. Aber auch die Treppe ist alt, beim Haus bröckelt der Putz. Irgendwann fällt mir ein, dass ich ja ein Abendessen für uns schon gebucht habe. Nun bereue ich das eigentlich. Na, mal sehen, was uns da erwartet. Ich gehe hinunter und frage, wann es denn das Abendessen gäbe. "Das habe ich eben erst gesehen", erfahre ich, "darauf bin ich nicht vorbereitet." Und: "Ich überlege gerade, was ich morgen kochen könnte." Etwas eigenartig kommt mir das schon vor, auf der Homepage steht etwas von Gourmetrestaurant, Catering usw. Wir aber sind froh darüber, vergessen worden zu sein. Dann werden wir noch darauf hingewiesen, dass es Punkt 20 Uhr ein Farbenspiel mit Musikuntermahlung (Parzival) gäbe. Darauf verzichten wir dann aber zugunsten eines guten Abendessens bei einem Italiener direkt am Hafen in Schwerin. Außer uns sehen wir Gäste aus Polen, aus Holland und aus Deutschland. Woher die Dame dort die Drei Sterne für ein Hotel nimmt, das bestenfalls eine Budget- Pension ist, weiß ich nicht. Es gibt dort kein Gourmetrestaurant, bestenfalls selbst gekochtes Essen für Gäste (wenn es nicht "übersehen" wird. Das angepriesene Knopf"museum" ist ebenfalls ein Witz. Schade, dass wir auf den Internetauftritt der Unterkunft hereingefallen sind, hoffentlich passiert das anderen nach uns nun nicht mehr so oft.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Das Fischereizimmer "mit einem wunderbaren Blick zur Nikolaikirche." Drei sehr steile Treppen führen nach oben zu dem uns zugewiesenen Zimmer. Wir sind geübte Bergwanderer, aber diese Stufen, die nur sehr schmal, dafür aber sehr steil nach oben führten, wollen wir nicht mit dem schweren Koffer gehen. Also mussten wir uns entscheiden, was wir oben im Zimmer brauchen würden. Wir hatten eben alles hochgeschafft, als uns die Dame noch einmal ansprach. "Damit Sie das Gefühl haben auswählen zu können", sagte sie, "zeige ich ihnen noch das Apartment." Dieses ist in einem Anbau, vom Garten aus zu betreten, untergebracht. Gleich beim Eintreten riecht alles sehr muffig. Im ersten Raum stand ein Sofa neben einem Kamin, im nächsten Raum der Schlafraum war auch nicht ansprechender. Weiter gingen wir nicht. Dann doch lieber den knarrenden Raum oben im Speicher. Bei jedem Schritt knarrt der Holzboden, aber auch die Schränke. Beim Eintreten in unser Zimmer sehen wir sofort links ein Doppelbett, mit einer Tagesdecke bedeckt. Am Kopfende ist die Wand abgeschrägt, was hier aber nicht so stark stört wie auf der anderen Seite der Kammer. Dort steht ein kleiner Tisch mit jeder Menge Infomaterial auf einer sehr unsauberen Tischdecke, daneben zwei Kunstledersessel. Allerdings ist das Sitzen im Sessel sehr unbequem, geschweige denn, als ich auch noch am Computer schreiben will. Ich rutsche immer wieder nach vorn. Hier befindet sich ein Fenster und ich versuche es zu öffnen. Erst einmal fällt mir das gesamte Fenster entgegen. Mithilfe meines Mannes schaffen wir es dann gemeinsam, das Fenster wieder festzuschrauben und anschließend zu öffnen. Ich will den schönen Blick sehen, von dem die Dame gesprochen hatte. Dazu muss der Tisch erst mal weggestellt werden. Ja, wenn ich mich hinauslehne, kann ich die Kirche sehen. Ohne Hinauslehnen gibt es nur den Notausstieg rechter Hand als Ausblick. Im Bad, das nachträglich in den Raum hineingebaut worden war und eigentlich recht hübsch aussieht, stellten wir dann fest, dass die Lampe am Spiegel abgebrochen war und herunterhing. Ja, wo sind wir denn hier gelandet??!! Der Fernseher steht gegenüber des Fußendes des Bettes, in dem engen Zimmer war es wohl nicht anders möglich, aber die Sitzecke ist auf der anderen Seite des Bades. Hier, an der Sitzecke, stört die schräge Wand allerdings schon sehr, sie macht alles noch enger. Ein Kleiderschrank gegenüber vom Badezimmer ist aus echtem Holz (abgebeizt), leider aber kaum zu öffnen, da er keinen Griff besitzt.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Angeblich gibt es hier ein Gourmetrestaurant, wir fanden es nicht. Das Hotel ist eigentlich kein Hotel, sondern eine Pension. Unser gebuchtes Abendessen wurde ja vergessen, aber hier hätten wir nicht essen wollen. Zu schmuddelig ist alles. Ich erwartete jeden Moment, dass fünf Katzen irgendwo her kamen....die gab es aber nicht. Die Küchentür wurde immer sehr schnell geschlossen, durchs Fenster sahen wir jedoch, dass es dort nicht so sauber war, wie wir es uns gewünscht hätten. Das Frühstück am nächsten Morgen ist ebenfalls etwas eigenartig. Am Tisch stehen (es ist Samstagmorgen) Körbchen mit Semmeln. Teilweise sind es frische Semmeln. Der Kaffee wird serviert. Auf einem kleinen Tisch stehen einige verschiedene Müslischalen, Joghurt, Biomilch aus dem Supermarkt, Apfelkompott und zwei Teller mit ein paar (3-4?) Scheiben Zungenwurst (?) und winzige Käsescheiben, die sich schon aufrollen. Ein weiterer Teller ist bereits leer. Während wir Semmeln mit Konfitüre essen (etwa 15 verschiedene Sorten, leider unbeschriftet, finden sich auf einem Servierwagen), kommen weitere Frühstücksgäste. Aufgefüllt wird (es ist 2 Std. vor Ende der offiziellen Frühstückszeit) Wurst/Käse jedoch nicht mehr. Äpfel und Apfelsaft ist das einzige Obst.


    Service
  • Schlecht
  • Alles macht den Eindruck, als sei man bei Bekannten überraschend privat zu Besuch gekommen, und es sei schnell improvisiert worden. Die ältere Dame (später sehe ich, dass sie in meinem Jahrgang ist, sie wirkt jedoch alt) tritt sehr selbstsicher auf, aber dass sie unser gebuchtes Abendessen vergessen hat, ist ihr nicht peinlich. Im Zimmer stand ein kleiner Tisch mit jeder Menge Infomaterial über Schwerin, daneben zwei Kunstledersessel. Ich nehme den Papierkram, um ihn beiseite zu legen. Die Tischdecke darunter ist sehr schmutzig, voller Krümel und Samen. Wer weiß, wie lange schon. Die Bettwäsche ist verschlissen, die Badlampe hängt defekt nach unten....


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Wir gingen nur wenige Minuten zu Fuß, um in die Altstadt zu kommen. Da das Hotel nahe der Innenstadt und nicht weit vom Hafen liegt, ist die Umgebung angenehm. Hinter dem Hotel ist ein Obstgarten. Einkaufsmöglichkeiten und Unterhaltung gibts in der Innenstadt und am Hafen, ist alles leicht erreichbar. Vom Hafen aus kann man Rundfahrten unternehmen.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    WLAN funktionierte sehr gut. Andere Freizeitangebote, Liegen o.ä. sah ich nicht.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im August 2012
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Elke
    Alter:56-60
    Bewertungen:31