- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel Tenz enttarnte sich als Gasthof laut Fassadenaufschrift. Als Hotel würde ich es auch nicht wirklich bezeichnen. Eher als Übernachtungsmöglichkeit an der Hauptstraße für Durchreisende. Alles in allem ist es komplett überholungsbedürftig! Es ist ein mittelgroße bis kleine Herberge, die mehr Schein als Sein vorgibt. Wir haben Halbpension gebucht, zu der ich unter "Gastronomie und Service" noch näher eingehen möchte. Der Parkplatz für die Hotelgäste befindet sich hinter dem Haus. Um von dort weg zu kommen, muss man das Anfahren am Berg sicher beherrschen. Sonst landet man in der Obstplantage. Auf dem Parkplatz angekommen, ist man sich mit seinem Gepäck selbst überlassen. Man schleppt sein Gepäck am Besten zum Hintereingang rein, an einer alten Werkbank vorbei, zum Aufzug. Es führt auch eine Treppe zu den Zimmern (Notausgang?) Diese war zeitweise durch riesige Getränkekisten verstellt. Die beste Reisezeit ist in auf jeden Fall nicht im Hochsommer, weil es im Etschtal stickig und heiß ist.
Das Zimmer war ausreichend groß. Die Möbilierung war nicht mehr zeitgemäß, aber in einem akzeptablen Zustand. Eine Klimaanlage hat das Hotel nicht. Dafür taten die Fensterläden an der Balkontür gute Dienste, die Hitze abzuwehren. Der große Balkon unseres Zimmers bot einen klasse Ausblick in das Etschtal und die Apfelplantage hinter'm Hotel. Leider luden die schönen Liegen auf dem Balkon nicht zum langen Verweilen ein, weil Straßenlärm und Abgase nervten.
Die Qualität des Essens war sehr durchwachsen. Die landestypischen Vorspeisen waren gut. Manchmal auch das Hauptgericht. Am Vorabend nicht aufgebrauchte Speisen und die Torten vom Nachmittag fristeten auf dem Frühstücksbuffet ein trauriges, ehrer unappetietliches Warten auf den Mülleimer. Sogar die restlichen Fische vom Abendessen schaute die Gäste wieder an. Die als abendlicher Nachtisch auf der Speisekarte angepriesene Pfirsichbowle entpuppte sich als einfaches alkoholfreies Nektarinenkompott. Dieses sollte uns in den nächsten drei Tagen zum Frühstück wiederbegegnen. Am dritten Tag hatte man es als kleines bräunliches Irgendwas unter den Obstsalat gemischt. Nicht aufgegessenes Brot vom Abendessen wurde wiederverwendet. Es landete alles in einer Schublade in der Küche. Um dann wieder neu in den Brotkörbchen zu landen und anderen Gästen vorgesetzt zu werden. Erst wenn es hart und gar nicht mehr genießbar ist, bekommen es die Tiere des Naturteichs. Da halfen selbst die guten Weine nicht mehr, um das schönzutrinken! Ich verstehe echt nicht die Leute, die das Essen hier als super bewerten. Seht mal genauer hin!
Service scheint in diesem Hotel ein Fremdwort zu sein. Als wir ankamen war die Rezeption nicht besetzt. Auch nach ewigem Warten kam niemand! Wir begaben uns daher selbst auf die Suche und irrten im Hotel herum. Zwischen Speiseraum und Küche trafen endlich eine anscheinend überlastete Kellnerin, die uns barsch an die Bar verwies. Dort trafen wir den Chef des Hotels an, so dass wir endlich an der Rezeption einchecken konnten. Natürlich durfen wir uns nach langer Reise frisch machen. Allerdings drängte der Chef telefonisch nach einer knappen halben Stunde zum Abendessen. Das wurde uns in einem Gastraum mit Jagdcharme und Ahnengalerie mürrisch serviert. Am nächsten Tag durften wir dann aber auch im eigentlichen Speisaal essen. Während unseres ganzen Aufenthalts kam uns das Servicepersonal mit der selben "Freundlichkeit" wie am Anreisetag entgegen. Nicht mal einen Gruß brachte man uns entgegen! Einzig der Chef, die Praktikantin und der pakistanische Multifunktionalangestellte waren freundlich und beherrschten das Grüßen. Auffällig war, dass die Rezeption fast nie besetzt war und sich auch niemand in der Nähe befand. Ansprechpartner - Fehlanzeige! Auch die Zimmerreinigung ließ zu wünschen übrig.
Das Hotel liegt direkt an der Dolomitenstraße in einer schlecht einsehbaren Kurve. Das Tenz liegt 600 m über dem Tal. Die nächsten Ortschaften sind sind in Richtung Tal und einige km entfernt. Ohne Fahrzeug ist man dort verloren! Es gibt aber gegenüber vom Hotel noch eine Bushaltestelle, welche man unter "Lebensgefahr" erreicht (im Sprint über die Straße zwischen ständig verkehrenden PKWs und LKWs). Die Dolomitenstraße ist Tag und Nacht sehr stark befahren. So dass man durch den Lärm selbst in den Zimmern zum Garten kaum Ruhe findet. Der viel gepriesene Naturteich des Hotels entpuppte sich als ein sich selbst überlassener Fischteich mit kaputter Brücke. Außerdem war er eingezäunt. Wahrscheinlich wegen den aggressiven Schwänen. Für Kinder absolut nicht empfehlenswert! Auch wenn das Hotel an sich den Eindruck macht, behindertengerecht zu sein, wird es für einen Rollstuhlfahrer schwierig sein, im steilen, teils unwegsamen Außengelände zurecht zu kommen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Am langen Weg zum Pool befindet sich ein baufälliger Tennisplatz mit Stolpergarantie. Einziger Pluspunkt: der wunderbare große Pool im Garten. Auf der Liegewiese sind reichlich Liegen und Auflagen vorhanden. Allerdings haben die Auflagen scheinbar noch nie eine Waschmaschine gesehen! Im Hotel befindet sich ein Hallenbad. Als man die Tür dorthin öffnete kam einem extrem starker Chlorgeruch entgegen, so dass wir angewidert wieder rausgingen. Wanderroutenbeschreibungen liegen an der Rezeption in Ordnern mit Hinweis, dass man sie nicht rausnehmen darf. Uns wurde zwar gesagt, dass bei Interesse die entsprechende Seite gerne kopiert wird. Leider war nur aufgrund der ständig nicht besetzten Rezeption niemand zum Kopieren in der Nähe! Vorschlag an das Hotel: Legt ausreichend Kopien zum Mitnehmen rein! Oder besetzt die Rezeption. Das dient auch der Sicherheit des Hotels!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im August 2009 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Lilly |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |