- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es war unser erster Aufenthalt in diesem Hotel. Und hoffentlich nicht unser letzter. Denn wir haben uns absolut wohl gefühlt. Vorher hatten wir zugegebenermaßen ein wenig Sorge davor, ob wir uns in einem Hotel mit ca. 1500 Gästen wirklich erholen können. Wir konnten problemlos! Neben dem schönen, geräumigen Zimmer trug auch das stets freundliche, hilfsbereite und unglaublich schnelle Personal dazu bei. Besonders gut fanden wir: - kostenloses Wasser jederzeit an der Rezeption erhältlich - kostenloser Handtuchservice - kostenloser Tiefgaragenparkplatz Abschließend mein Tipp, der gleichzeitig zum größten Kritikpunkt an diesem Hotel führt: Macht nicht wie ich den Fehler und bezahlt für das W-LAN für zwei Wochen im Voraus! Naiv, wie ich manchmal bin, ging ich davon aus, dass es sicher funktioniert, wenn man dafür bezahlt. Nachdem ich 30€ für 14 Tage bezahlt hatte, stellte ich zunächst erfreut fest: Ja, in der oberen Lobby und unten im Atrium hat man vollen WiFi-Empfang. Empfang gibt es hingegen weder an der Poolbar und erst recht nicht auf dem Zimmer. Aber das wäre ja eventuell noch zu verkraften gewesen. Doch hatte ich in den ganzen 14 Tagen nie einen höheren Datendurchsatz als 2kbit/s. Zum Vergleich: Der aus heutiger Sicht langsame Mobilfunkstandard GPRS kommt auf bis zu 115kbit/s. Das W-LAN im Hotel ist also zwar vorhanden, aber in der Praxis schlicht völlig unbrauchbar. Ich habe das Problem mit dem stellvertretenden Direktor des Hotels diskutiert, und er weiß sowohl um die zu geringe Reichweite im Haus selbst als auch um die langsame Geschwindigkeit. Er erklärt es damit, dass es angeblich auf der ganzen Insel Teneriffa keinen leistungsfähigen Internetanbieter gibt, der die für ein Hotel dieser Größenordnung erforderliche Bandbreite zur Verfügung stellen kann. Ich habe da so meine Zweifel. Die Reservierungsabteilung des Hotels könnte mit dieser Web-Geschwindigkeit ja überhaupt nicht arbeiten. Aber selbst wenn dem so ist: Bitte macht den unbrauchbaren Mist dann doch wenigstens kostenfrei für die Gäste! Also: Wer dieses Hotel besucht und nicht auf Online-Dienste verzichten möchte, sollte sich lieber eine mobile Datenkarte eines spanischen Anbieters kaufen: 1 GB Volumen mit 3G Geschwindigkeit / 30 Tage gültig, kostet keine 10€. Die Empfangsqualität z.B. von Orange ist im und am Hotel und auf der ganzen Insel hervorragend.
Einige Furniere sind abgeblättert? Ja! Na und? Alles auf dem Zimmer funktioniert, nichts hakt oder klemmt. Falls es doch hakt (Toilettenspülung), wird es sofort repariert. Unsere Behausung bot nicht weniger als: Zwei Zimmer (1x Schlafraum, 1x Wohnraum), ein großes Bad mit Dusche und Wanne, ein zweites WC mit Waschbecken, einen kleinen Kühlschrank, einen über zwei Schiebetüren betretbaren, riesigen Balkon, das ganze garniert mit einem phantastischen Ausblick auf das Meer bis hinüber nach La Gomera, den man auch vom Bett aus und aus der Dusche heraus (!) genießen konnte - was will man eigentlich noch mehr, um sich in seinem Zimmer, das eher einer kompletten Wohnung gleicht, wohl zu fühlen? Sicher, der Fernseher ist antiquiert, und wenn am Abend viele Menschen gleichzeitig duschen, bleibt die Wassertemperatur nicht konstant. Mehr Mecker habe ich zum Zimmer aber wirklich nicht. Es war toll!
In der aktuellen Nutzung der Räumlichkeiten verfügt das Hotel über zweieinhalb Restaurants: - das Hauptrestaurant - daran angegliedert eine Halbetage höher einen weiteren Bereich mit Buffets und Getränkeautomaten (ein "halbes" Restaurant) - das Themenrestaurant unten am Meer Wir haben keine unserer 42 Mahlzeiten im Hauptrestaurant eingenommen. Dort war es uns tatsächlich zu laut und zu wuselig. Gefrühstückt haben wir jeden Morgen draußen vor dem Hauptrestaurant. Fünf Mal haben wir für abends im Themenrestaurant reserviert. Für alle weiteren Mahlzeiten suchten wir uns einen Tisch in dem oberen Nebenteil des Hauptrestaurants. Dort ist die Decke zwar viel niedriger und es gibt weniger Tageslicht - aber angenehme Ruhe. Den Nachteil, für die komplette Speisenauswahl runter ins Hauptrestaurant gehen zu müssen, nahmen wir dafür gerne in Kauf. Meine persönliche Meinung zum Essen: Heiß genug, Auswahl genug, lecker genug. Weit, weit besser, als in dem Hotel, in welchem wir die letzten Jahre verbracht haben (Berichte auch hier zu finden), wo es uns aber auch immer geschmeckt hat. Wenn es einen Kritikpunkt in Sachen Essen gibt, dann den, dass es bei 28 warmen Mahlzeiten 22 oder 23 Mal gebratenen Seehecht als Haupt-Fischspeise gab. Die anderen Male gab es Tilapia. Da wünschte ich mir doch etwas mehr Abwechslung. Aber der Hecht hat mir auch am letzten Tag noch gut geschmeckt! Im Themenrestaurant, wo es 4x die Woche italienisch und 3x die Woche kanarische Küche gibt, hat uns das italienische Buffet mehr zugesagt (was nicht heißt, dass das kanarische nicht gut war). Dortiger Nachteil für Rotweinliebhaber: Er ist immer eisgekühlt. Hervorheben möchte ich noch die humorvolle Freundlichkeit der Live-Köche und Köchinnen sowie die unauffällig rasante Geschwindigkeit, in der leere Teller abgeräumt wurden. Gleiches gilt für die Tische an der Poolbar, die ebenfalls nach Verlassen sofort geräumt und gereinigt wurden (wobei wir unsere Gläser beim Verlassen des Poolbereiches immer selbst in die grauen Geschirrablagen gebracht haben, die alle paar Meter zu finden sind - eine einfache, tolle Sache, die aber leider viele Gäste vor allem tagsüber offenbar überhaupt nicht verstehen!).
Das Hotel hat bekanntermaßen 500 Zimmer, die wohl im Schnitt von drei Personen bewohnt werden. Dass es also an den Buffets, an den Bars, an der Rezeption oder an den insgesamt neun Aufzügen mal zu kürzeren Wartezeiten kommen kann, ist unvermeidlich. Doch das Hotelpersonal erkennt entstehende Warteschlangen und erhöht umgehend die Personalstärke. Wir haben dies sowohl an der Rezeption als auch an den Bars immer wieder positiv beobachtet. Bei den Aufzügen sind sie natürlich machtlos. Die immerwährende Freundlichkeit und gute Laune des Personals wurde hier schon oft gelobt, und auch das können wir nur bestätigen. Drei Mal waren wir auf Hilfe der Rezeption angewiesen: Ein Bett war defekt, eine Toilettenspülung setzte aus und wir benötigten einen Arzt. Die Reaktionszeiten lagen drei Mal zwischen 30 und 60 Minuten, und jedes Mal wurde alles zu unserer vollsten Zufriedenheit gelöst. Und am Abend wurde seitens der Rezeption telefonisch auf Deutsch nachgefragt, ob denn jetzt alles wieder Ordnung sei. Chapeau, bei einem Hotel dieser Größe eine wirklich klasse Leistung! Es kann hier - zumindest aus unserer Sicht - gar keine andere Wertung als sechs Sonnen geben.
Ist die Lage des Hotels gut oder nicht? Das ist eine Frage des Blickwinkels. Denn für die einen mag die Lage abseits von Diskotheken und Einkaufszentren ein großer Nachteil sein, während andere eben dies als sehr angenehm empfinden. Wer wie wir für den gesamten Zeitraum über einen Mietwagen verfügt (den man kostenlos (!) in der zweistöckigen Tiefgarage parken darf), wird kein Problem haben, Lebensmitteleinkäufe oder den Besuch eines größeren Strandes zu organisieren. Wer ohne Mietwagen darauf angewiesen ist, im/am Hotel zu bleiben, findet immer eine Poolliege (die drangvolle Enge muss man dann halt in Kauf nehmen) oder kann es sich in der Regel mit viel Platz zum nächsten Handtuch in der Naturbucht neben dem Hotel gemütlich machen. Uns hat gerade diese kleine Felsenbucht neben dem Hotel mit feinem Sand sehr gut gefallen: Kleine Palmen spenden natürlichen Schatten, ein wenig Wind sorgt für angenehme Kühlung, es waren nie mehr als 20 Menschen mit uns dort. Das Tragen von Badeschuhen ist wegen der Steine am und im Wasser zu empfehlen. Den Hotelshuttle zum Strand in Las Americas haben wir nicht genutzt, aber wir können bestätigen, dass er zuverlässig funktioniert. Zur Umgebung ist noch zu sagen, dass man ab Promenadentörchen am Hotel innerhalb von nur 5 Gehminuten Richtung Süden (zwischen dem Nachbar-Hochhaus und dem Roca Nivaria Gran Hotel hindurch) eine Straße mit Restaurants, Apotheken und einem Supermarkt erreicht. Der ist aufgrund seiner dortigen Monopolstellung sicher teurer, als der Mercadona oben an der TF-1 Autobahn - aber immer noch günstiger als der Kiosk im Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsprogramm fand ich soweit ganz ok. Das ist sicher kein Top-Punkt von RIU allgemein oder diesem Hotel im Speziellen. Darts, Shuffelboard, Soelbak und Luftgewehrschießen habe ich mitgemacht und meinen Spaß dabei gehabt, mit Menschen aus vielerlei Nationen zusammen zu "spielen". Aber das habe ich anderswo auch schon besser organisiert erlebt. Die abendlichen Shows haben wir uns bis auf zwei Ausnahmen nicht angeschaut und diese auch nach kurzer Zeit wieder verlassen - das war in unseren Augen und Ohren nichts, wofür sich das Bleiben gelohnt hätte. Zum Thema Liegen am Pool ist hier schon alles geschrieben worden, was man wissen muss. Ergänzend dazu wurde ich Augenzeuge einer morgendlichen fast handgreiflichen Auseinandersetzung zweier älterer Briten (Herr und Dame) um drei besonders begehrte Liegen in einer kleinen Nische, bei denen das Hotelpersonal tatsächlich wie angedroht vor 8 Uhr bereits platzierte Handtücher abgeräumt hatte und dessen Besitzer nicht mit der "Neuvergabe" einverstanden war. Gut, dass um diese Zeit ein uniformierter Sicherheitsservice vor Ort ist - mit seiner Autorität konnte er die Aschenbecher werfenden Streithähne trennen. Slapstick pur! Aber abgesehen davon fanden wir die Poolanlage mit dem "Infinity-View" sehr schön; an der Sauberkeit war nichts zu beanstanden, und den kostenfreien Handtuchservice fanden wir ebenfalls sehr praktisch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Carsten |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 41 |