- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das RIU Buena Vista ist eine direkt am Meer gelegene, größere Anlage mit 500 Zimmern. Trotz der Größe ist das Hotel kein hässlicher Klotz, sondern insgesamt, auch wegen der Türme und den schönen, mit Palmen bepflanzten Innenhöfen, passabel gestaltet. Die Anlage war Anfang März geschätzt zu 70% ausgelastet, davon etwa die Hälfte Deutsche, die andere Hälfte aus allen möglichen Ländern Mittel- und Nordeuropas. Auffallend war, dass Gäste ihre Stühle nach dem Aufstehen zurück an den Tisch rückten, oft freundlich den Vortritt anboten und keine riesigen Privatbüffets auf ihren Tischen veranstalteten, die nachher im Müll landen. Das sind angenehme Verhaltensweisen, die manchen Urlaubern aus anderen Ecken Europas nicht unbedingt eingefallen wären. Schade nur, dass es auch hier Vereinzelte gab, die auch zum Abendessen ihre Shorts nicht gegen eine lange Hose tauschen wollten. Das Durchschnittsalter war eher erhöht, was in den Ferien anders sein könnte. Zu unserer Zeit waren auch Familien mit Vorschulkindern da. In Anbetracht des moderaten Preises und zum Buchungszeitpunkt „nur“ 82% Weiterempfehlung hatten wir kein Über-Hotel erwartet. Unsere Erwartungen wurden dann aber deutlich übertroffen – wer in diesem Hotel nörgelt, tut dies vermutlich überall. Wer einen ruhigen Urlaub in einem sauberen und gut geführten Hotel erleben möchte und einen Badestrand nicht vor der Haustüre braucht, dem kann man dieses Hotel absolut empfehlen. Wer Nachtleben und Action sucht, sollte sich aber besser im benachbarten Playa des las Americas niederlassen. Die Reisezeit Anfang März war gut, tagsüber im Schatten etwa 22°, durch die hoch stehende Sonne war´s aber richtig gut warm. Abends und nachts geht´s etwas unter 20°, man sollte also auch was zum Drüberziehen dabei haben. Das Meer hatte offiziell 18°, kam mir aber ein ganzes Stück wärmer vor (evtl. ist´s ja in Strandnähe auch so). Richtig hell wird´s erst gegen 8 Uhr, insoweit war´s auch o.k., dass das Frühstück erst ab dieser Uhrzeit angeboten wird. Sonnenuntergang findet um diese Jahreszeit um ca. 19 Uhr und vom Hotel aus gesehen genau hinter La Gomera statt. Ansonsten: Unbedingt einen Mietwagen nehmen, die Insel ist viel zu schön, um nur im Hotel zu bleiben! Buchung bereits von Deutschland aus ist zu empfehlen. Wir haben gute Erfahrungen mit Cicar gemacht. Alles im (guten) Preis mit drin, Kreditkarte nicht nötig, das Auto wird ins Hotel gebracht und wieder geholt. Ausflugtipps: Natürlich der Teide – für eine Wanderung ganz auf den Gipfel benötigt man eine Genehmigung. Diese kann einfach und kostenlos auf der Webseite der Naturparkbehörde beantragt werden. Das Anaga-Gebirge ist toll für jeden Naturfreund und ein interessanter Kontrast zum trockenen Süden. Ist zwar am anderen Ende der Insel, aber dank der Autobahn in weniger als 1 Stunde erreichbar. Ansonsten ist natürlich das Bergdorf Masca toll, leider hatten wir nicht mehr die Zeit, die Schlucht zu erwandern. Vorsicht: Parkraum ist rar, und täglich kommt die Polizei, um jedem ein Knöllchen zu verpassen, der nicht auf einem regulären Parkplatz steht.
Durch die zum Meer ausgerichtete U-Form haben die meisten Zimmer Meerblick, unsere Suite in Block C (Nr. 220) gehörte aber leider zu den Ausnahmen. War aber nicht ganz so tragisch, da wir kaum im Zimmer waren und das Meer von anderswo ständig vor Augen hatten. Die Suite bestand aus einem Wohn- und einem separaten Schlafraum, beide Zimmer sehr groß. Neben dem Bad mit WC, Dusche und Badewanne gab´s noch ein weiteres WC mit großem Waschtisch. Dies kam uns sehr entgegen, da wir zu dritt waren und es so zu keinem Stau im Bad kam. Der Wohnraum war ausgestattet mit Telefon, TV, Sideboard mit Schubladen, Couch mit Tisch und einer Klima-Anlage (die man im März nicht braucht). Der Schlafraum hatte ein Doppelbett und einen großen Kleiderschrank mit kostenfreiem Safe darin. Die sehr große Terrasse war mit 2 Sitzen, einem Tisch und einer Liege ausgestattet. Der TV bot nur wenige deutsche Programme, WLAN gibt´s nicht auf den Zimmern. Dies war uns wurscht, beides brauchen wir im Urlaub nicht. Ein echtes Manko war dagegen das Beistellbett im Wohnraum, dieses war in Breite und Länge evtl. für Kinder, aber kaum für Erwachsene geeignet.
Das Hauptrestaurant ist zu den Stoßzeiten recht überlaufen. Man hat aber Möglichkeiten dem Trubel auszuweichen, z.B. war der obere Restaurantteil (Richtung Block C) stets deutlich leerer, außerdem konnte man auch im Strandrestaurant essen (Anmeldung am Vortag an der Rezeption). Natürlich kann man auch vor und nach den Stoßzeiten essen gehen, dann ist sowieso überall Platz. Das Essen war hervorragend. Auch wenn dieses Urteil natürlich subjektiv ist, sollte bei dem vorhandenen Angebot für jeden Geschmack was dabei sein. Wenn in Bewertungen schon Negatives geschrieben wurde, sollte man sich bewusst sein: In einem solchen Hotel ist AI = Großküche. Wer als Maßstab das A-la-Carte-Essen gehobener Restaurants nimmt, wird etwas zu meckern finden. Dann sollte man aber statt AI ein anderes Verpflegungsangebot in Anspruch nehmen. Wir jedenfalls hatten - für unseren Geschmack - bislang selten ein so gutes AI-Essen. Barbetriebe gab es draußen und drinnen, das AI-Angebot ging bis 24 Uhr. Mancher könnte sich daran stören, dass dort überwiegend Selbstbedienung läuft - das Perso-nal räumt nur ab bzw. bedient an der Bar. Uns hat das aber gefallen: Bier, Wein und Softdrinks gibt´s an Hähnen zum Selberzapfen, ohne Wartezeiten und stets kühl und frisch. Man muss nicht laufend Kellnern hinterherwinken und läuft auch nicht in Gefahr, vorgezapfte und schon abgestandene Biergläser auf den Tisch zu kriegen, wie schon anderswo erlebt. Dass nicht bedient und somit etwas am Personal gespart wird, ist evtl. auch einer der Gründe, dass das Hotel ein passables Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Das Personal war immer superfreundlich, viele der Beschäftigten hatten immer mal wieder einen Spaß auf Lager, besonders Kindern gegenüber. Sowohl unser Zimmer wie auch alle öffentlichen Hotelbereiche wurden absolut sauber gehalten. Die Rezeption hat wiederholt einfach mal angerufen, ob alles in Ordnung ist oder es an irgendwas fehlt. Die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des Hotelpersonals ist neben dem angenehmen Publikum ein weiterer Grund, dass in diesem Hotel eine sehr gute Atmosphäre herrscht.
Das Hotel liegt in der für Touristen angelegten, eher unspektakulären Siedlung Playa Paraiso. Diese ist größenmäßig überschaubar und besteht im Wesentlichen aus Hotels und Ferienwohnungen. Im Bereich der beiden Hochhäuser (auch diese sind Hotels) befindet sich ein kleines Zentrum mit Bars und Geschäften. Direkt am Meer gibt es ein öffentliches Schwimmbad mit Barbetrieb. Umgeben ist die Siedlung vor allem von großen Bananenplantagen. Einen richtigen Badestrand gibt es nicht, aber das weiß man vorher. Mit Ausnahme einer bescheidenen, schwarzsandigen Badebucht (immerhin mit ein paar Palmen geschmückt) ist die Küste felsig und damit zwar nichts zum Baden, aber immerhin was fürs Auge. Wir sind gerne ans Meer und haben das Schauspiel der teils hohen Wellen beobachtet. Wer im Meer baden möchte, was auch im März gut möglich war, kann sich per Bus kostenlos nach Playa de Las Americas und die dortigen Strände bringen lassen (Anmeldung am Vortag an der Rezeption). Als Jogger hatten wir es eher schwer. Längere Strecken am Meer entlang gab es nicht, da wegen der Barrancos fast alle Straßen vom Meer weg und damit bergauf laufen. Zudem sind sämtliche Wege asphaltiert und so für den Sport nicht optimal.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die 2 Pools (Süßwasser) kamen uns für das große Hotel erst etwas klein vor, zumal ja auch kein richtiger Strand vorhanden ist. Zumindest im März haben diese aber gut ausgereicht. Am unteren Pool ist etwas mehr los, da dieser beheizt ist. Im oberen Pool ist mehr Platz, da größer und unbeheizt (aber auch nicht wesentlich kälter), manchmal war ich sogar alleine drin :-) . Liegen haben wir immer gefunden, allerdings sind diese recht eng gestellt. Die Pools und der Liegebereich werden top sauber gehalten. Ein Fitness-Raum ist vorhanden und recht gut ausgestattet. Das abendliche Unterhaltungsprogramm haben wir zweimal angesehen, jeweils recht gut gemachte Musik-Shows, auch mit Live-Gesang. Die Animation tagsüber ist angenehm dezent, wer nicht teilnehmen will, wird auch nicht genervt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im März 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jürgen |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 29 |