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Hans Josef (66-70)
Verreist als Paar • Mai 2018 • 2 Wochen • StrandHohe Stammgäste-Gefahr
6,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das 4 ½-Sterne Hotel TUI SENSIMAR Calypso Resort und Spa hat neben dem XQ El Palacete, dem Riu Palace Jandia und dem Robinson Club Jandia Playa (zurzeit wegen Bauarbeiten geschlossen) eine der besten Lagen in einem der schönsten Orte Fuerteventuras, Morro Jable. Eigentlich ist Morro Jable der einzige Ort an der Südküste Fuerteventuras, der unserer Meinung nach den Namen "Ort" verdient, weil er sich im Ortskern den Charme eines alten Fischerdorfes bewahrt hat. Zudem startet direkt beim Hotel einer der schönsten Strände dieser Insel, wenn nicht sogar der schönste. Jandia, das mit Morro Jable verbunden ist, ist dagegen eine Touristen-Verarbeitungsanlage: hässliche Betonburgen und eine abschreckende Shopping-Meile. Das terrassenförmig gebaute Calypso ragt dagegen wegen seiner an ein Amphitheater erinnernde Bauweise architektonisch gegenüber seinen Konkurrenten heraus. Im Hotel selbst spürt man nichts von den 250 Zimmern, die sich über bis zu 12 Stockwerke den Hang hochziehen und die zumeist einen spektakulären Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang bieten. Aber auch von außen macht es nicht den Eindruck eines 12stöckigen Hochhauses. Nur die Gartenanlage mit dem Poolbereich bleibt hinter dem des Robinson Clubs zurück, der einen wirklich schönen Garten besitzt. Die Liegen sind beim Calypso schon dicht an dicht platziert. Dafür schwimmt im Pool kaum einer. Leider können sich die deutschen Zeitgenossen nicht abgewöhnen, schon vor dem Frühstück ihre Handtücher auszulegen. Auf dem Sonnendeck meinen einige sogar, den ausschließlichen Anspruch auf die Gazebos zu besitzen. Das Calypso ist zu 100% in der Hand von TUI, sehr begehrt und hat viele Stammgäste. Es ist nur für Gäste ab 18 Jahren zugelassen, was wir sehr begrüßt haben, haben doch heutzutage viele junge Paare ihre Kinder leider nicht mehr im Griff. Dafür mag das Hotel für jüngere Paare den Eindruck einer „Seniorenresidenz“ bieten. Den Nachteil der Beliebtheit dieses Hotels und dieses Konzepts haben wir im Vorfeld auf eine ganz bestimmte Art erfahren müssen. Das Hotelmanagement war nämlich zu Beginn meiner Versuche, einen bestimmten Zimmertyp zu buchen, ziemlich arrogant. Wir kannten dieses Hotel von unserem letzten Aufenthalt im Herbst 2017 in Morro Jable, damals in der Villa-Mar, einem sehr ansprechenden Appartment-Hotel für Selbstversorger gleich gegenüber dem Calyso; siehe meine recht positive Bewertung „Wiederholungsgefahr“ trotz einiger Nachteile vom Oktober 2017. Wir haben uns seinerzeit im Calypso einen Zimmertyp mit Meerblick und großer Dusche angesehen; einen solchen wollten wir – ab Stockwerk 7 - gerne buchen, und zwar bereits zu Ende Oktober 2017, also 5 Monate vor unserem letztendlichen Reisebeginn. Das Management wollte uns auf unsere Emails keine diesbezüglich Zusage geben, auch nicht auf die Gefahr hin, dass wir dann das Calypso nicht gebucht hätten. Erst über ein Reisebüro haben wir dann eine schriftliche Zusage für ein Wunschzimmer mit richtiger Dusche, das sind wohl die neu renovierten, bekommen. Bei den noch nicht (?) renovierten Zimmern muss man in die Badewanne steigen, um zu duschen. So sollte man mit Gästen, zumindest nicht mit so zeitig buchenden Gästen umgehen. Dass die Zimmerwahl kritisch ist, zeigten die vielen Umbuchungswünsche der Gäste beim Check-in. Dafür sollte man eigentlich eine Sonne in Abzug bringen. Das Konzept der TUI Sensimar-Hotels bringt es mit sich, dass die Gästestruktur eher der Generation 50++ angehört wie auch der Rezensent. Übrigens Spanisch ist hier wie auch in ganz Morro Jable eher hinderlich. Man spricht deutsch. Die englische Exklave befindet sich in Corralejo. Was macht man nun im Urlaub auf Fuerteventura? Sehen Sie dazu die Seite www.fuerteventuralive.de/morro-jable. Auf jeden Fall sollte man mit dem Mietwagen oder auf den von TUI angebotenen Fahrten mit achtsitzigen Fahrzeugen das Inselinnere ansehen. Uns haben bei unserem letzten Besuch (mit Mietwagen) die Landschaft, die Westküste und viele der kleinen Orte im Innern der Insel fasziniert. Jedoch ist Fuerteventura nicht für Kulturinteressierte geeignet, wohl aber für jene, die an zeitgenössischer bildender Kunst Gefallen finden. Viele der Gemeinden, insbesondere Puerto del Rosario, aber auch Morro Jable und Jandia, haben in dieser Hinsicht in bemerkenswerter Weise in Kunstmeilen oder in mit Statuen bewehrten Plätze investiert. So kann man seit diesem Jahr an der Promenade zwischen Morro Jable und Jandia eine Statue von Willy Bandt mit seinem Hund sehen, der hier mit seiner Frau Ruth, damals in den archaischen Zeiten des noch nicht vorhandenen Tourismus am Ende der Welt, den Winter 1972/73 verbrachte. Dazu gibt es noch einige Informationstafeln mit Fotos, Ansonsten sind Ruhe, lange Strandspaziergänge, Baden in Meer und Pool sowie die Teilnahme an den vielen Gymnastikkursen angesagt. Einen (von uns nicht genutzten) Spa-Bereich sowie eine umfangreiche Fitnessgeräte-Abteilung bieten die Gelegenheit, gegen Alter und Übergewicht anzukämpfen, - als Ausgleich zu den zweimal täglich angebotenen geradezu riesigen Buffets. Zudem gibt es viele Möglichkeiten für Spiele und eine kleine Bibliothek.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Die Zimmer sind sehr großzügig, ebenso die Balkone. Fast alle Zimmer haben Meerblick, der m. E. um so spektakulärer ist, je höher man wohnt. Dafür muss man dann auf die beiden einzigen Aufzüge länger warten, insbesondere, wenn einer von ihnen ausfällt, was des Öfteren vorgekommen ist. Alle Zimmer sind ansprechend eingerichtet und gepflegt. Allerdings gab es am ersten Tag unseres Aufenthaltes ein Geruchsproblem (Schädlingsbekämpfung?). Auf dem Balkon stehen zwei bequeme Liegen, deren Auflagen aber ziemlich speckig sind und ausgetauscht werden sollten. Übrigens bekommt jeder Gast neben einem Bademantel ein Badetuch, das man dann auch nutzen sollte und das bei Bedarf gegen ein frisches ausgetauscht wird, alles im Preis inbegriffen. Das Doppelbett ist sehr bequem, wir haben extrem gut geschlafen. Das Bad ist großzügig, bietet viel Ablagefläche und eine große, Spritzwasser geschützte, bodengleiche, gläserne Dusche. Warum nur verlangt man aber bei diesen Preisen eine Gebühr für den Safe? WLAN ist kostenlos und hat nahezu immer funktioniert.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Frühstück und Abendessen sind sehr gut und äußerst vielfältig. Die Vielfalt spiegelt sich auch darin, dass es von Tag zu Tag wechselnde Angebote gibt. Zentrum der Buffets ist eine Showküche, wo Speisen frisch zubereitet werden. Die beiden Buffets am Morgen und Abend muss man als geradezu riesig bezeichnen. Ich wüsste nicht, was man noch hinzufügen könnte; jede Aufzählung wäre sicherlich unvollständig. Wir haben jedenfalls für unseren Geschmack immer eine reiche Auswahl gehabt und mussten uns eher zurückhalten. Auch muss man nicht anstehen, obwohl sich jeder Gast seine Essenszeiten in einem großzügigen Zeitfenster individuell aussuchen kann. Ein Haar in der Suppe (Geschmack der Marmeladen und der Tomaten) lässt sich immer finden, aber zu diesem Preis kann man kein Mehr-Sterne-Restaurant erwarten. Zudem kann man auch separat in einem Wintergarten speisen, wo man bedient wird. Dies haben wir jedoch nicht wahrgenommen. Vorschlag: Man sollte auch Buchungen nur mit Frühstück zulassen, und evtl. das Abendessen auf Wunsch einige Tage im Voraus vor Ort buchbar machen. Dann kämen auch die Restaurants im Ort zu ihrem Recht.


    Service
  • Sehr gut
  • Check-in (mit einem Glas Sekt und Beförderung des Gepäcks auf die Zimmer) und Check-aus verliefen zügig und freundlich. Fragen wurden stets hilfsbereit beantwortet, was auch für den zu bestimmten Zeiten besetzten TUI-Service gilt. Die Zimmer wurden meist schon während des Frühstücks gereinigt und werden vor jeder Neubelegung gründlich gesäubert und wohl auch desinfiziert, was wohl zu dem am ersten Tag bemerkbaren stechenden Geruch geführt hat. Hervorzuheben ist der Service im Restaurant: Dieser ist perfekt. In dieser Hinsicht ist das Calypso sogar das beste unter meinen über 120 bewerteten Hotels. Kompliment und herzlichen Dank an das Servicepersonal!


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Wie schon gesagt, ich kenne keine bessere Strandlage, habe allerdings noch nicht den hohen Norden der Insel gesehen. Die Shopping-Meile in Jandia fanden meine Frau und ich bis auf ganz wenige Läden eher abstoßend. Der einmal wöchentlich stattfindende afrikanische Markt ist malerisch, aber sonst …? Na ja! Der Strand, die Playa Matorral, ist jedoch gigantisch; sie zieht sich über 20km bis Esquinzo hin. Ein Drittel des Weges habe ich wohl geschafft, hin und zurück. Am westlichen Ende der Strandpromenade gibt es einige nette Restaurants und Eiscafes. Geht man unterhalb des Villa-Mars, Eingang durch eine Tiefgarage, dann mit dem Aufzug in den zweiten Stock und zweimal links um die Ecke steht man vor dem Eingang eines großen, gut sortierten Supermarktes. Dort gibt es z.B. Wasser in 4 und 8 Liter Gebinden. Alles andere braucht man wohl kaum bei dem riesigen Speiseangebot im Calypso. Die Fahrt vom bzw. zum Flughafen kann je nach Zahl der angefahrenen Hotels bis zu zwei Stunden dauern. Wir empfanden sie als Sightseeing.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das reichhaltige Sportangebot und Spieleprogramm hat uns ebenfalls sehr gut gefallen. Dazu trug insbesondere Lisa durch ihr bemerkenswertes Engagement, ihr unglaubliches Temperament und ihren wunderbaren Charme bei. Abends treten dann Musiker auf, und man kann dazu das Tanzbein schwingen. Übrigens meinen wir, dass die Musik nicht störend nach außen schalt.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Mai 2018
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Hans Josef
    Alter:66-70
    Bewertungen:163