Hotel Riu Calypso

Eine aufgehübschte Beton-Bettenburg aus dem vorigen Jahrhundert, deren beste Tage - genau wie bei der überwiegenden Gästeschar (Altersschnitt > 65) - lange vorüber sind. Das Design der öffentlichen Bereiche - zusammengewürfelt aus der ursprünglichen holzlastigen Ausstattung im unvermeidlichen 70er Jahre Rüster-Look, völlig überdimensionierten Leuchtkörpern im Holzfurnier-Lampion-Design und Möbeln verschiedener Stile und Farben der vergangenen Epochen lässt nicht nur jeden roten Faden vermissen, sondern ist für das Auge schlichtweg mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet, doch wurden die Hinterlassenschaften der ursprünglichen Innenarchitekten geschmack- und lieblos modernisiert, wobei auch hier nach dem Vorsatz "Preis muss, Funktion darf, Stil kann" vorgegangen wurde. Die drei gemächlichen Fahrstühle fallen gern wechselseitig am Tag mal aus, was das ohnehin der Altersgruppe angepasste schmalbandige Fitnessangebot schlagartig um Leistungssport-Aspekte erweitert, schließlich hat das Gebäude elf Stockwerke. Das überall verfügbare WLAN ist völlig unterdimensioniert und der Empfang rangiert teilweise auf Buschtrommel-Niveau, auch nur ansatzweise akzeptable Durchsatzraten sollte man in den Zimmern nicht erwarten, dafür aber häufige Abbrüche der schwachbrüstigen Verbindungen. Das Essen ist in seiner angebotenen Auswahl reichlich und vielseitig, jedoch lassen die Köche eine gewisse Professionalität in Präsentation und Zubereitung vermissen. Das angebotene Gemüse ist meist halb roh, während die Fleischzubereitung fast nur den Zustand durchgebraten kennt. Vielleicht sollte man den Gemüse- und Fleischkoch mal die Arbeitsplätze tauschen lassen. An gewisse Eigentümlichkeiten der Würzung (z. B. Rührei mit viel Zucker) kann, aber muss man sich nicht gewöhnen, während andererseits die Getränkepreise mehr als nur gepfeffert sind (Hefeweizen € 7,00). Das Personal ist überaus freundlich und sehr zuvorkommend. Die Abendunterhaltung ist auf die vorherrschende Altersgruppe zugeschnitten und ist daher nur als Bespaßung auf Seniorenheim-Niveau zu bezeichnen. Da wir unseren Urlaub über Silvester hier verbracht haben mussten wir leider feststellen, dass das Hotelmanagement Krampfadern im Portemonnaie hat. Zwar gab es mittags ein kleines Get-Together mit Sekt und Tapas, aber auf der abendlichen Silvesterfeier wurde zum Anstoßen weder ein Glas Sekt angeboten, noch hat das Hotel ein paar Euros für ein kleines Feuerwerk ausgegeben. Das ist mehr als nur ärmlich. Darüber hinaus wird auf den Zimmern darauf hingewiesen, dass das Leitungswasser nicht trinkbar ist, aber eine Flasche Wasser zum Zähneputzen oder zum Kaffeekochen mit dem bereitgestellten Wasserkocher, Pulverkaffee & Tee hat man sich ebenfalls gespart. Alles in Allem verdient das Hotel aus unserer Sicht weder seine 4,5 Sterne, noch ist das Preis/Leistungsverhältnis auch nur ansatzweise als angemessen zu bezeichnen. Unser Fazit: Nie wieder.

Schöne Lage, direkt oberhalb der Strandpromenade

Beliebte Aktivitäten

• Strand