Hotel Riu Jambo

Mein Aufenthalt im Riu Jambo war wie aus einem Traumbild entsprungen – ein Hotel, das mit seinem postkartenreifen Strand und der üppig grünen Anlage bezaubert. Die kulinarische Vielfalt war beeindruckend; von lokalen Delikatessen bis hin zu internationalen Spezialitäten wurde alles angeboten, was das Herz begehrt. Besonders hervorzuheben ist die Familienfreundlichkeit des Resorts: Mit einem vielfältigen Programmangebot für Jung und Alt gab es stets Unterhaltung, die keinen Wunsch offen ließ. Gäste aus aller Welt fanden hier zusammen, vereint durch den morgendlichen Wettlauf um die besten Plätze am Pool und Strand – eine humorvolle, wenn auch leicht peinliche Tradition, die trotz offizieller Regelungen lebendig blieb. Trotz der unbestreitbaren Schönheit und des Komforts des Hotels, konnte ich persönlich jedoch nicht vollständig entspannen. Der scharfe Kontrast zur umgebenden Armut, die das Leben außerhalb der Hotelmauern prägt, war stets gegenwärtig in meinen Gedanken. Während wir uns in der All-Inclusive-Anlage verwöhnen ließen, war mir bewusst, dass das übriggebliebene Essen entsorgt wird, obwohl nur wenige Schritte entfernt Menschen unter schwierigsten Bedingungen leben und kämpfen. Es ist mir wichtig zu betonen, dass dies kein Versäumnis des Hotels an sich ist, sondern vielmehr ein Appell an uns alle, über den Tellerrand hinauszuschauen. Es wäre wünschenswert, Möglichkeiten zu finden, unseren Luxus mit einem Bewusstsein für die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaft zu verbinden. Vielleicht könnten Initiativen oder Partnerschaften zwischen dem Hotel und der lokalen Bevölkerung einen Weg bieten, den Wohlstand gerechter zu verteilen und einen Urlaub zu ermöglichen, der nicht nur für uns, sondern auch für die Menschen um uns herum fair und bereichernd ist. Insgesamt bietet das Hotel einen unvergesslichen Rückzugsort mit makellosen Stränden und erstklassiger Gastfreundschaft, doch bleibt die Hoffnung, dass in Zukunft eine Brücke geschlagen werden kann zwischen dem Luxus, den wir genießen, und der Unterstützung, die die Gemeinschaft außerhalb der Hotelmauern so dringend benötigt.

Die Zimmer im Hotel boten zwar modernen Komfort, waren klimatisiert und großzügig gestaltet, jedoch fiel mir auf, dass es an bestimmten Annehmlichkeiten mangelte, die ich in dieser Hotelkategorie eigentlich erwartet hätte. Insbesondere im Badezimmer vermisste ich übliche Annehmlichkeiten wie zum Beispiel Wattestäbchen, Handcreme und Zahnstocher. Auch die Verfügbarkeit von Schreibmaterialien wie einem Block und Kugelschreiber – selbst auf Nachfrage an der Rezeption nicht erhältlich – war eine Überraschung und ein Aspekt, der meiner Meinung nach verbessert werden könnte. Diese kleinen Details tragen in der Regel dazu bei, den Aufenthalt für die Gäste noch angenehmer und bequemer zu gestalten. Abgesehen von diesen kleinen Mängeln in Bezug auf die Zimmerausstattung und die Verfügbarkeit bestimmter Annehmlichkeiten, war der Aufenthalt insgesamt sehr angenehm. Der tägliche, zuverlässige Zimmerservice sorgte für Sauberkeit und Ordnung, und die kostenfreie Auffüllung der Minibar alle zwei Tage mit Wasser und Softdrinks war ein willkommener Komfort. Zukünftige Gäste sollten sich jedoch bewusst sein, bei der Zimmerauswahl möglichen Lärm durch die Nähe zu Hauptverkehrswegen, dem Restaurant oder der Bühne zu vermeiden. Trotz des erwähnten kleinen Kritikpunktes bezüglich des Housekeepings und der fehlenden Annehmlichkeiten, trug das Zimmer maßgeblich zu einem rundum angenehmen und erholsamen Urlaub bei.

Die gastronomische Erfahrung im Hotel war insgesamt eine Freude, insbesondere dank der ausgezeichneten Küche im Hauptrestaurant, das täglich mit einem umfangreichen und wechselnden Buffet aufwartete. Die Bars, die den ganzen Tag über kostenfreie Snacks bereitstellten, sorgten dafür, dass kein Gast hungrig blieb und jederzeit etwas Leckeres zu genießen fand. Allerdings ließen die thematischen Restaurants, trotz der Inklusivität im Preis, etwas zu wünschen übrig. Ich hatte das Vergnügen, sowohl das italienische als auch das asiatische Restaurant zu besuchen. Die Qualität der Speisen reichte von okay bis gut, doch schienen sie eher eine vereinfachte Interpretation der jeweiligen Küchen zu bieten, anstatt eine authentische geschmackliche Erfahrung zu vermitteln. Es könnte sein, dass es den thematischen Restaurants an Köchen mangelt, die direkt aus den entsprechenden Ländern stammen, um jene echten Geschmäcker und Zubereitungsarten zu bieten. Ein weiterer Kritikpunkt war die Wiederholung bestimmter Speisen in den thematischen Restaurants und im Hauptbuffet. So waren zum Beispiel die Desserts enttäuschend ähnlich; im asiatischen Restaurant und im Hauptbuffet gab es Wackelpudding, der wenig mit der asiatischen Küche gemein hat. Eine solche Auswahl passt nicht zu der Erwartung an eine thematische Gastronomie, die normalerweise eine tiefere Eintauchung in die kulinarischen Traditionen verspricht. Für zukünftige Verbesserungen wäre es wünschenswert, wenn die thematischen Restaurants eine authentischere und differenziertere kulinarische Linie verfolgen würden, um den Gästen eine vielfältigere und kulturell reichere Essenserfahrung zu bieten. Ein Schritt in diese Richtung könnte sein, Köche einzuladen, die spezialisiert auf die jeweilige Küche sind, um die Authentizität und Qualität der Speisen zu erhöhen und damit das gastronomische Angebot des Hotels auf ein neues Niveau zu heben.

Der Service im Hotel war durchweg bemerkenswert, geprägt von Mitarbeitern, die stets ein Lächeln auf den Lippen trugen. Im Gegensatz zu manchen Erfahrungen in anderen Ländern wirkte die Freude und Zufriedenheit der Angestellten in Sansibar authentisch, was eine spürbar positive Atmosphäre für die Gäste schuf. Die herzliche Begrüßung mit einem freundlichen "Jambo" durch die zahlreichen Mitarbeiter, egal wo man sich auf der Anlage befand, war ein ständiger Beweis ihrer Gastfreundschaft. Es ist allerdings anzumerken, dass der Arbeits- und Ausbildungsstandard aus europäischer Perspektive bisweilen anders erscheinen kann, was gelegentlich zu kleinen Herausforderungen führt. Doch das Engagement und der Wille, diese zu überwinden, waren bei jedem Mitarbeiter offensichtlich. Ein kleines Trinkgeld von 1-2 Euro oder Dollar wird sehr geschätzt und ist eine schöne Geste, um die Wertschätzung für den Service zum Ausdruck zu bringen, insbesondere angesichts der geringen Löhne. Die Größe des Mitarbeiterstamms im Hotel führt dazu, dass der Service manchmal etwas unpersönlich wirkt. Die Rotation des Personals von Restaurant zu Restaurant und von Station zu Station bedeutet, dass man täglich neuen Gesichtern begegnet, was den Aufbau einer entspannten "Freundschaft", beispielsweise mit einem Barkeeper, erschwert. Verabschiedungen mit "bis morgen" werden oft mit einem Lächeln quittiert, obwohl beide Seiten wissen, dass ungewiss ist, wo der jeweilige Mitarbeiter am nächsten Tag arbeiten wird. Dies ist bedauerlich, da es die Schaffung einer persönlicheren Verbindung zu den Gästen behindert. Insgesamt spiegelt der Service des Hotels die warmherzige und einladende Kultur Sansibars wider, auch wenn die große Anzahl an Mitarbeitern und deren Rotation eine tiefere persönliche Bindung erschweren können. Dennoch bleibt der unermüdliche Einsatz des Personals, den Aufenthalt für jeden Gast so angenehm wie möglich zu gestalten, unvergessen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Freizeitangebot der Hotelanlage bot eine beeindruckende Vielfalt an Aktivitäten, die dafür sorgten, dass nie Langeweile aufkam. Von Aquagymnastik und Beachvolleyball über einen kostenlosen Einsteiger-Tauchkurs bis hin zu Poolpartys und Kinderanimation – für jeden Geschmack war etwas dabei. Besonders hervorzuheben sind auch der Spa und das Fitnessstudio, in denen man sich wunderbar entspannen und fit halten konnte; ein besonderer Dank gilt hier der Mitarbeiterin Helena für ihren exzellenten Service. Das kleine Reisebüro auf der Anlage bot zudem die Möglichkeit, die Insel zu erkunden oder sogar eine Safari inklusive Flug zu buchen, was für abenteuerlustige Gäste sicherlich ein Highlight darstellte. Trotz des umfangreichen Angebots auf der Anlage, und der Möglichkeit, in einer perfekten Urlaubsblase zu verweilen, möchte ich jedoch betonen, dass es sich lohnt, auch außerhalb der organisierten Touren die Insel zu entdecken. Anstatt sich für eine perfekt organisierte Tour zu entscheiden, empfehle ich, sich auf die Gespräche mit den einheimischen Verkäufern am Strand einzulassen. Zwar steht anfangs oft der Verkauf im Vordergrund, doch bei echtem Interesse für Land und Leute eröffnen sich Möglichkeiten, Sansibar auf eine ganz persönliche und exklusive Weise zu erleben. Durch solche Begegnungen, wie ich sie mit Juma und Zoro am Strand hatte, konnte ich tiefere Einblicke in das Leben der Einheimischen gewinnen. Nachdem ich sie zu einem Bier einlud, führten sie mich in ihre Dörfer und zu ihren Familien, boten mir Einblicke in das Hinterland von Sansibar und luden mich zu Abendessen ein. Diese Erfahrungen waren unvergleichlich und boten mir eine Perspektive auf die Insel, die weit über das hinausging, was in einem Reisekatalog zu finden ist. Persönliche Touren nach Stonetown, ein Besuch des ersten afrikanischen Fernsehsenders mit Studioführung, der bald sein hundertjähriges Bestehen feiert, sowie Einblicke in die Arbeit der Feuerwehr und Küstenwache waren nur einige der Erlebnisse, die meine Zeit auf Sansibar unvergesslich machten. Diese Begegnungen und Erlebnisse abseits der ausgetretenen Pfade bieten eine wertvolle und bereichernde Ergänzung zum Angebot der Hotelanlage und ermöglichen es, die wahre Schönheit und Vielfalt von Sansibar zu entdecken.