Hotel Riu Karamboa

Gefallen hat uns die Großzügigkeit und Weitläufigkeit der Anlage. Natürlich nimmt man wahr, dass man in einem großen Hotel mit vielen Gästen ist, aber wir haben es in diesem Fall nicht als störend oder erholungsbeeinträchtigend empfunden. Was uns fehlte, war die lauschige Ecke in der Nähe einer Bar, wo wir nach dem Abendessen in Ruhe noch einen (oder zwei) Drink(s) zu uns nehmen konnten. Fast alle Bars (außer der Karaokebar) sind in geografischer oder akkustischer Nähe zur abendlichen Showbühne. Viele Gäste hielten sich deshalb in der Lobby mit begrenzten Sitzmöglichkeiten auf. Hotel und Wetter gehören bei uns gefühlsmäßig zusammen. Das Wetter war "ganz nach unserem Geschmack", mal Sonne, mal Wolken, fast immer Wind, Temperatur meistens um die 30° C tagsüber, abends sehr angenehm, geringe UV-Strahlung, aber Achtung! wahrscheinlich durch unterschätzte Wirkung der Sonne sehr viele Hautrötungen und Sonnenbrände, von denen wir weitestgehend verschont geblieben sind. So vielschichtig wie das Wetter war auch die Gästezusammensetzung: Engländer und Italiener in der Überzahl, Deutsche und Franzosen in der Minderheit, junge und ältere Paare mit und ohne Kindern bzw. Enkeln, wenig Singles. Die Ausgangssituation bezüglich der Telefonkosten: Mobil telefonieren ca. 3 € / min, telefonieren vom Zimmertelefon nach Deutschland preislich ähnlich, mobiles Internet unbezahlbar. Alternative: Telefonieren über Internettelefonie z.B. mit Skype. Im günstigsten Fall unter 5 Cent / min, wenn man ein Monatsabo mit Minutenkontingent für Deutschland erworben hat. Neben der Variante von Rechner zu Rechner können die Telefonate auch über Smartphone laufen, die für Internettelefonie seitens des Providers freigeschaltet sind. Voraussetzung dafür ist ein Internetzugang, für den es im Riu Karamboa zwei Möglichkeiten gibt. 1) Rechner im Cyber-Center mieten (15 min für 3 € / 30 min für 5 € / 1 Std. für 7 €) oder 2) WLAN-Zugang (2 Std. für 14€ nutzbar 48 Std. / 5 Std. für 30 € nutzbar 1 Woche oder 10 Std. für 50 € nutzbar 2 Wochen). WLAN mit 10 Std. war unsere Variante, die wir abwechselnd mit dem Smarthone und einem Netbook genutzt haben. Aufpassen mussten wir beim unerwünschten automatischen Einloggen des Rechners mit unnötigem Minutenverbrauch. Ansonsten endet der Minutenverbrauch automatisch mit dem Beenden der WLAN-Funktion nach einer Minute. Die Reichweite war beim Smartphone schon im Rezeptionsbereich beendet, beim Rechner reichte sie bis zum Zimmer.

Sauberkeit 1A. Offensichtlich werden auch Matrazen regelmäßig gereinigt und vor Neubelegung unter den Betten gewischt. Wir konnten öfter beobachten, dass Bettgestelle bei der Reinigung vor den Zimmern standen. Weiteres Plus, dass an der Rezeption Wünsche für Zeiten hinterlegt werden können, in der die Reinigung stattfinden soll. Hervorhebenswert die gut funktionierende Klimaanlage, die auch bei Verlassen des Zimmers weiterlaufen kann und mit der wir die Zimmertemperatur auf ca. 22,5 °C herunterkühlen konnten. Angenehm außerdem der im Preis enthaltene Safe. Kritischer Punkt die Hellhörigkeit der Zimmer. Die Türen sind selbstschließend und fallen laut krachend ins Schloss. Die Ruhe hängt ab vom Temperament und von der Laustärke der Nachbarn - und von einem selbst. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Rücksichtnahme gegenseitig honoriert wird.

Hauptrestaurant + 3 Themenrestaurants (kapverdische, afrikanische und asiatische Küche). Die Themenrestaurants müssen mit ca. dreitägigem Vorlauf reserviert werden. Kapverdisch und asiatisch für 19 oder 21 Uhr, afrikanisch für 19 Uhr 30. Alle drei auf Buffetbasis, was bei manchen Gästen offensichtlich Knappheitsängste auslöst. Das asiatische (unser Favorit) glücklicherweise kein klassischer "Chinese", sondern mit Lecker-Sushi, superleckeren Rippchen und anderen Hüft- und Rippenpolsterern. Im Hauptrestaurant haben wir die Qualität als wechselhaft bis gut wahrgenommen. Weniger gut fanden wir Rindfleisch, das selten zart war. Wechselhaft der gegrillte Fisch, manchmal zu trocken, manchmal gut. Das Obst war teilweise überreif. Später haben wir uns erst Proben zum Tisch mitgenommen, die bei Gutbefund zu Nachschlag geführt haben. Wurstfrühstücker kommen hier auf ihre Kosten: Herzhafte Salami, Mettwurst, Leberwurst, ab und zu Schinken.

Über alle Service-Kategorien (Personal, Sauberkeit, Ansprechbarkeit für Sonderwünsche etc.) betrachtet bisher mit das beste Urlaubshotel in dieser Kategorie, das wir kennengelernt haben. Grußmuffelgäste haben eine anstrengende Zeit vor sich.

Wenn man wie wir das erste Mal auf den Kapverden / Boa Vista Urlaub macht, sollte man gerade Lage und Umgebung des Hotels vor der Buchung mit den eigenen Erwartungen abgleichen. Wer großzügige, ausgedehnte, feinsandige und saubere Strände mag, der wird sich im Riu Karamboa wohlfühlen. Wer Wert auf echte Umgebung legt, schöne Landschaften, interessante Orte und Ausflugsziele, der könnte enttäuscht sein von Boa Vista. Wer bei einem organisierten Landrover-Ausflug zum ältesten Dorf der Insel auf der holprigen Buckelpistenfahrt das Gefühl von Freiheit und Abenteuer empfindet, der braucht das Highlight im ältesten Dorf nicht mehr, das wir bei unserem Tripp mit dem selbstgemieteten Suzuki Jimmy (60,- € pro Tag) vergeblich gesucht haben. Dafür haben wir einen lohnenden Abstecher auf der neu gebauten Straße zum gerade eröffneten Riu Touareg gemacht. Bisher macht sich das durch die Neueröffnung höhere Flugzeugaufkommen im flughafennahen Riu Karamboa unseres Empfindens nach nicht negativ bemerkbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand