Hotel Riu Monica - Adults only

Den Sachinformationen der Co-Autoren ist wenig Neues hinzuzufügen, deshalb hier nur die abweichende Bewertung: Das in den 80er Jahren erbaute Hotel ist in die Jahre gekommen, ohne dass etwas für Erhalt oder Modernisierung getan wurde. Das klotzige Äußere ist typisch für die Bauzeit, heute würde man anders bauen. Die Gemeinschaftseinrichtungen sind sauber, atmen aber allenfalls den Charme vergangener polierter Steinböden und Messingsbeschläge, das Interieur entspricht nicht mehr aktuellen oder gar modernen Standards. Die Außenanlagen sind okay, Garten- und Rasenbereich könnten besser gepflegt sein. Liegebereich um den Pool bei voller Belegung eng. Kinder/Jugendliche Fehlanzeige (entsprechend gab es für diese Altersgruppe auch keine Freizeitangebote), wenig junge Leute, vorwiegend ältere Semester ab 60. Hauptsächlich Engländer und Deutsche, wenige Niederländer. Im Angebot F, HP, kein Mittagessen. Will man stillere und naturnähere Buchten, so ist ein kleiner Prospekt des örtlichen Touristenbüros (Delegacion de Turismo de Nerja, am Platz des Balcon de Europa, Puerta del Mar) interessant, auch für Leute, die das Hinterland erwandern wollen: "Die Berge von Nerja und die Steilküste von Maro" (und schon sind die Buchten nicht mehr still...). Manchmal kommt man um ein Leihauto,- velo oder -bike nicht herum. Zwei Mini-Supermercados vor dem Hotel (wenn man rauskommt, links); wichtig u.a. für Trinkwasser, das Kranwasser ist nämlich stark gechlort.

Wie das ganze Haus waren auch die Zimmer ziemlich in die Jahre gekommen: konnte man das ältliche Design noch übersehen, so waren der abgelaufene und müffelnde Teppichboden, die vergammelten Silikonfugen im Bad schon unangenehm. Die Klimaanlage war ziemlich verrottet. (Aber: Es gibt einige renovierte Räume im Haus) Alle Zimmer mit ungerader Zimmernummer haben einen Ostbalkon mit tollem Ausblick (Pool, Palmen, Strand, Meer), Morgensonne und angenehmer Tagestemperatur, aber auch direkten Zugang zum Abluftkamin der Küche: allmorgendlich ab 7:45 Uhr wurde man noch vor der Sonne von penetranten Küchengerüchen geweckt. Das fanden wir nicht so prickelnd, weil wir um die Zeit noch nicht auf bakend beans und fettigem bacon stehen. (Je weiter oben man wohnt, um so geringer wird diese Belästigung, wenn man englisch is(s)t, ist es vielleicht sogar paradiesisch..) Sind eigentlich alle Hotelmatrazen mit einem Plastiklaken abgedeckt? Fühlte sich nicht angenehm an, knisterte eigenartig und ließ einen zusätzlich schwitzen. Dabei waren die Matrazen selber prima. Ansonsten entsprachen Ausstattung und Möblierung durchaus mittlerem Standard (Schreibtisch, Schränke, Stühle, Sessel, Kabel-TV, Minibar, Safe, Telefon (günstiger Tarif), Dusch-Badewanne, Fön, Steckdosen, Licht...).

Anzahl der Restaurants, Bars usw. und die freundliche Bedienung haben andere ausführlich und passend beschrieben, deshalb auch hier nur unsere Kritik: Das Speisenbuffet war voll, aber nicht vielfältig: alle Speisen wiederholten sich mehrfach. Innerhalb der Woche gab es wenig Abwechslung im Speiseplan. Aufgeschnittene Früchte und Gemüse waren nicht immer frisch, der Mozarella schmeckte schon mal ranzig (wurden am Folgetag erneut aufgetischt). Landestypische Angebote fehlten fast völlig. Die Weinkarte hatte interessante Angebote (hier natürlich auch regionale Weine). Die Essenszeiten waren sehr reglementiert (z.B. musste man sich zu Beginn des Aufenthalts auf einen Turnus festlegen, ein spontaner Wechsel schwierig) und kurz bemessen (erst recht, wenn man nicht pünktlich war). Zur Hygiene: vordergründig schien alles in Ordnung, aber eine Kakerlake im Brotkorb ist nicht akzeptabel und gibt zu weitergehenden Fragen Anlass.

Personal war wirklich sehr nett, aufmerksam und kooperativ, keine Verständigungsschwierigkeiten. Der Umgang mit Beschwerden ist so eine Sache: zwar ging ein Direktions-Assistent während der Abendessenzeiten durch die Reihen und fragte nach Stimmung und möglichen Problemen, einmal wurde ein Fragebogen der RIU-Kette ausgegeben, jedoch schienen das lediglich vordergründige Image-Aktionen zu sein. Das Gespräch mit dem eher unprofessionellen Assistenten war schlecht getimed (mit einem Fleischbissen im Mund lässt sich schlecht reden) und im wahrsten Sinne von oben herab (es redet sich schwierig sitzend, den Kopf im Nacken mit jemandem, der aufrecht neben einem steht). Sobald die vorsichtige Kritik etwas substantieller wurde, überwogen Abwehr und Rechtfertigung: so wurde die krabbelnde Kakerlake im Brotkorb, die ich ihm vorführte, als normal und hinnehmbar eingestuft, oder das Fehlen regionaler Speisen im Buffet (immerhin ein 4-Sterne-Haus!) - es gab als Brotbelag aldiartige Dauerwurst, Formschinken und drei geschmacklose Käsesorten dünnst geschnitten, ewig das Gleiche, auf die Dauer äußerst langweilig, kaum Saisonfrüchte - als üblich bezeichnet (sowohl in kleineren Häusern als auch beim Konkurrenten Iberostar haben wir da anderes erlebt...). Kundenfreundlich und dienstleistungsbewußt kann man das nicht nennen. Der "Fleiß" der Kellner erzeugte eine gewisse Hektik - kaum war der letzte Bissen auf der Gabel, war der Teller auch schon weg -, Teile des Buffets waren nach dem ersten Ansturm ausgeräumt und wurden nicht wieder ersetzt, die ohnehin knapp bemessene Essenszeit (morgens bis 10:15 Uhr) wurde durch ostentatives, lautes Aufräumen, Putzen und Eindecken für die Folgemahlzeit noch verkürzt. Für Ausschläfer problematisch. Zimmerservice außerordentlich freundlich und bemüht, aber zu wenig Personal: hier wird am falschen Ende gespart.

Lage zum Strand und Ort fast optimal, Ausflugsmöglichkeiten im Nahbereich (Küste, Bergregionen) und Region (Andalusien, Städte) i.d.R. über die Reisegesellschaften. Günstige Nahverkehrsmöglichkeiten. In Eigenregie Stadt Nerja erkunden oder Wanderungen in die nahen Berge (Infos im örtliche Touribüro). Wr nicht so gut zu Fuß ist, muss mit dem überschaubaren und deshalb gut besuchten Strand "Playa La Torrecilla" (ca. 200 m) direkt vor dem Hotel Vorlieb nehmen. Grauer, grobkörniger Sand. Ganz nette Fußgängerpromenade zwischen Hotel und Strand. Sehr unangenehm der Kloakengeruch, der je nach Windrichtung von einem Kanalisationssammler am westlichen Rand des Strandes ausging (da, wo die kleine Turmruine steht - wir fragten uns dauernd, wo die Abwässer nach dem Stinken wohl blieben..).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gab ein schmales Animationsprogramm am Pool, an 4 Abenden in der Woche Life-Musik im Gästesaal, aber sehr schlicht (viel Play-Back und Weichgespültes). Pool hatte eine akzeptable Größe, Wasser okay, drumherum war's etwas eng. Keine Probleme mit der Liegenbelegung.