- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das RJ Brown ist ein Hotel in gepflegtem Zustand im südlichen Teil der Innenstadt. Es ist Teil eines großen Wohngebäudes, das um einen Innenhof mit Garten herum angelegt ist. Es hat 65 Zimmer, eine Lobby-Bar, einen Biergarten, kostenlosen Internetzugang auf dem Zimmer, Wäscheservice. Ausflüge, Fahrräder, PKW oder Mini-Vans mit Fahrer können über das Hotel gemietet werden. Ich war eine Woche im Januar im Hotel. Da dies nicht die Hauptreisezeit für Peking ist, war das Hotel eher leer. Außer mir habe ich noch ein deutsches Ehepaar mittleren Alters, zwei junge deutsche Frauen, eine Französin und einen Vater mit seinem Sohn gesehen; ich empfand die wenigen Gäste als gemischte Gästestruktur. Das Hotel machte auf mich einen sauberen, gepflegten Eindruck. Das Hotel verfügt über einen Fahrstuhl und die Zimmer sind recht groß. Das Hotel ist behindertengerecht. Selbst am Eingang befindet sich eine Rampe, die mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahren werden kann. Geld lässt sich überall in der Stadt mit der EC-Karte am Geldautomaten besorgen. Bei der Nutzung eines Taxis immer darauf achten, dass der Taxameter eingeschaltet wird (ist daran zu erkennen, dass die Taxameterzahlen im Display leuchten). Außerhalb des Taxameters ausgehandelte Preise gehen grundsätzlich zu Lasten des Touristen, denn der Fahrer kennt die Entfernungen und Preise und wird sich nicht auf einen Preis einlassen, der für ihn einen Verlust bedeutet. Morgens in den 3-Minuten entfernten Park des Himmelstempels gehen und am chinesischen Lebensgefühl teilnehmen. Die Menschen treffen sich in den Parks, bringen sich ihre Stereoanlage mit Boxen mit und treiben Sport zur Musik: Tai Chi, Jazzdance, Schwerttanz, Wasserkaligrafie mit einem Pinsel auf die Bodenplatten des Parks, Standardtanz-Gruppe. Kauft euch für einen Euro den im Hotel erhältlichen Stadtplan von Peking. In diesem Plan sind die Straßenangaben auf Englisch und Chinesisch. Der Plan hilft bei der Orientierung und dabei, dem Taxifahrer zu erklären, wohin er fahren soll. Meine Erfahrung: Die Stadtpläne in meinen beiden Reiseführern für Beijing (Lonely Planet und Marco Polo) waren nicht ausführlich genug (nicht jede Straße war mit Straßennamen beschriftet) und nicht mit ausreichend chinesischen Zeichen versehen. Sehr wichtig: Sich selbst Orientierung verschaffen und nie ohne Hotelkarte aus dem Haus gehen, solange ihr euch nicht auskennt. Die Taxifahrer finden das Hotel meistens nicht auf Anhieb und sprechen ganz sicher kein Englisch oder irgendeine andere Fremdsprache. Hilfreich ist der im Hotel erhältliche Stadtplan, denn den kann man dem Taxifahrer zeigen. Dort habe ich mir an die Stelle, an der sich das Hotel befindet, ein Kreuzchen durch die Hotelangestellten eintragen lassen. Damit geht alles viel leichter. Die U-Bahn-Linien und Haltestellen sind in diesem Plan auch zu finden. Handy-Erreichbarkeit ist überall vorhanden. Ich war im Januar in Peking (4. bis 11. Januar) und hatte fast jeden Tag einen strahlend blauen Himmel. Es war kalt ( -10°C bis -15°C) und es lag Schnee. In einer englischsprachigen Zeitung las ich, dass es sich um den härtesten Winter in Peking seit 59 Jahren handelte. Bei web.de war während meines Urlaubs von einem Schneechaos in Peking zu lesen. So schlimm wie beschrieben war es aber nicht. Ich hatte Spaß und wenn die Sonne herausgekommen war, waren die Temperaturen auch erträglich. Man sollte zu einer solchen Jahreszeit an festes, warmes Schuhwerk, Handschuhe, Ski-Unterwäsche und eine warme Jacke denken. U-Bahn-Fahren ist im Zentrum eine echte Alternative zum Taxi. An den elektronischen Fahrkartenautomaten kann man sich den U-Bahn-Plan in Englisch anschauen und es ist nicht schwer, ein Ticket zu kaufen. Die Ticketpreise belaufen sich je nach Streckenlänge (man tippt auf dem Display des Automaten einfach auf die gewünschte Station und die Kosten werden angegeben) zwischen einem und drei RMB (=0,10 Euro bis 0,30 Euro). In einigen Sehenswürdigkeiten kann man einen elektronischen Reiseführer mieten. Man erhält ein kleines Gerät um den Hals und einen Ohrhörer. Dann erzählt einem „ein kleiner Mann im Ohr“ das Wissenswerte zu der jeweiligen Sehenswürdigkeit in Deutsch. Die Mietet kostete jeweils ca. 4 Euro und ich habe das Gerät in der Verbotenen Stadt genutzt, im Park des Himmelstempels und im Sommerpalast. Hutongs (Viertel mit kleinen alten Häusern) ohne Führer und zu Fuß oder per Fahrrad besichtigen. Einfach irgendwo die Hutongs betreten und ein wenig herumlaufen. Öffentliche Toiletten sind überall in Peking zu finden. Sie riechen nicht immer gut und es ist nicht immer Toilettenpapier vorhanden (wenn vorhanden, ist es nicht in der Kabine zu finden, sondern im Eingangsbereich bei den Waschbecken). Also besser immer Taschentücher dabei haben. Peking ist eine für Touristen sichere Stadt. Ich bin alleine dorthin gereist und habe mich immer sicher gefühlt. Überall patroulliert Polizei und Militär, jeder Platz, jede Straßenkreuzung, jeder Wohnhauskomplex, fast jedes Gebäude ist mit Kameras und Wachpersonal ausgestattet. Als Einwohnerin von Peking würde ich mich überwacht und beobachtet fühlen (so ist das sicher auch gedacht), als Touristin habe ich mich sicher gefühlt.
Mein Zimmer war sehr groß, gut geheizt und bestand aus zwei Räumen. Eine Klimaanlage ist vorhanden. Das Zimmer hatte einen Schlafbereich, in dem sich das Bett befand und einen Aufenthaltsbereich mit zwei Sesseln, Kleiderschrank mit kostenlosem Safe, großem Erkerfenster, Fernseher, Schreibtisch, Wasserkocher, Teetassen und Teebeutel und kostenlosem Internetzugang. Ich hatte ein Subnotebook dabei. Das Internet war langsam, konnte aber ohne großen Aufwand genutzt werden. Einfach den auf dem Schreibtisch liegenden Stecker in das Notebook stecken und schon ist man online. Das Bad war ausreichend groß, sehr sauber und roch gut. Die Dusche hat eine gute Duschabtrennung und das Wasser bleibt in der Dusche. Duschgel, Shampoo und Seife sind auf dem Zimmer vorhanden. Handtücher wurden täglich gewechselt. Ein Fön ist in der Schublade des Schreibtischs zu finden und Hotelpantoffeln liegen auf dem Zimmer. Das Notebook, die Kamera und das Handy ließen sich über die im Hotelzimmer vorhandenen Steckdosen ohne Adapter aufladen.
Das Frühstück war gut und es war von allem etwas vorhanden. Da das Hotel im Januar nur schwach ausgelastet war, war es sicher nur ein eingeschränktes Buffet, aber ich kam damit gut zurecht. Es gab Kaffe, Cappuccino etc. aus einem großen Kaffeevollautomaten, Tee in einer Glaskanne, Milch, Orangensaft, Birnensaft, Wasser, zwei bis drei warme chinesische Gerichte (z.B. Gemüsereis, frittierte Hackfleischtaschen, warme Würstchen, gebratener Speck, gebratene Nudeln), verschiedene frische Eierspeisen nach Wunsch: der Koch stand hinter dem Herd und man konnte sich die Zubereitung und die Zutaten (Zwiebeln, Lauch, Schinken etc.) aussuchen. Zusätzlich gab es Toastbrot (hell und dunkel) und einen Toaster, eingeschweißte Croissants, deutsche Butter, Marmelade, Bananen, Mandarinen, verschiedene Arten Kekse, Käse, Joghurt, zwei verschiedene Arten von Frühstücksflocken und drei verschiedene Arten Wurst.
Den Hotelservice habe ich während meines Aufenthalts als sehr gut empfunden. Kam ich von meinen Besichtigungen ins Hotel zurück, wurde mir, bevor ich selbst die Türklinke ergreifen konnte, sofort die Tür durch einen Hotelangestellten geöffnet. Der Hotelier ist sehr auskunftsfreudig und erklärte mir schon bei der Ankunft die Umgebung und vieles Wissenswertes. Er holte mich auch am Taxi ab und brachte meinen Koffer zuerst zur Rezeption und dann aufs Zimmer. Die beiden Damen an der Rezeption zeigten sich immer sehr freundlich und hilfsbereit. Alle drei sprechen gutes Englisch. Im Hotel habe ich Briefmarken gekauft und meine Postkarten dort abgegeben, die Damen haben mir die von mir gewünschte Sehenswürdigkeit auf Chinesisch auf einen Zettel notiert und mir Taxen gerufen. Das Zimmer wurde täglich sorgfältig gereinigt. Beim Frühstücksbuffet wurde mir das Toastbrot von der Rezeptionsdame getoastet und zum Tisch gebracht. Der Koch war sehr freundlich und bereitete mir mein Omelett oder meine Teigtaschensuppe zum Frühstück nach Wunsch zu. Er spricht kein Englisch, aber mit Pantomime kommt man auch recht weit. Vor Ort war ich rundum zufrieden. Einen Minuspunkt muss ich aber geben, denn ich hatte per Mail im Vorfeld meines Aufenthalts (1 Woche vor Ankunft) um Abholung durch das Hotel gebeten. Mir wurde ein Preis von 200 RMB genannt (ca. 20 Euro) und ich war einverstanden und bat um Abholung. Das wurde mir umgehend durch das Hotel per Mail bestätigt. Leider empfing mich niemand am Flughafen. Dadurch musste ich per Handy im Hotel anrufen und fragen, ob wohl noch jemand kommt. Das wurde verneint. Anscheinend hatten sie mich vergessen. Daraufhin habe ich ein Taxi genommen und den gruseligsten Taxifahrer Pekings erwischt (ungehobelter Klotz, der ständig die Nase hochzog, sich permanent im Schritt kratze und den Weg nicht fand. Er forderte mich auf, das Hotel anzurufen, damit die Mitarbeiter dort ihm den Weg erklärten. Dieser Vorgang wiederholte sich 4x. Die Handyrechnung habe ich noch nicht, aber sie macht mir ein wenig Angst). Dass ich nicht wie verabredet am Flughafen abgeholt wurde, wurde bei meiner Ankunft mit keinem Wort kommentiert. Das emfand ich schon als etwas schade.
Die wichtigen Sehenswürdigkeiten in Peking (Verbotene Stadt, Tor und Platz des Himmlischen Friedens, Mao-Mausoleum, …) liegen alle an der in Nord-Süd Richtung ausgerichteten Mittelachse der Stadt. Das Hotel RJ Brown liegt leicht zurückversetzt hinter einem Park an dieser Straße. Der Straßenverkehr ist dort nicht zu hören. Gibt man den Hotelnamen bei Google-Maps ein, wird ein falscher Standort angezeigt. Ich versuche, ein Bild mit der korrekten Lage dieser Hotelbewertung beizufügen. In ca. 3 Minuten Fußweg ist man im Park des Himmelstempels, der ein absolutes Besichtigungs-Muss ist. Die verbotene Stadt kann man in ca. 30 Minuten zu Fuß erreichen. Ich habe dorthin den Bus für 0,10 Euro Ticketpreis genommen. Die Hotelangestellten haben mir erklärt, wo genau sich die Bushaltestelle befindet (Nähe Eingang Himmelstempelpark, ca. 3 Minuten Fußweg vom Hotel entfernt) und mir das Fahrtziel aufgeschrieben, so dass ich es an der Bushaltestelle vorzeigen konnte. Man fährt eine Haltestelle und die Busse besitzen innen Anzeigen der nächsten Haltestelle in Englisch. Alle nicht über diesen Weg erreichbaren Sehenswürdigkeiten habe ich mit dem Taxi besucht. Taxi-Fahren ist in Peking sehr preiswert, daher bietet sich diese Art der Fortbewegung an. Neben dem Hotel befindet sich ein Supermarkt, in dem man sich Wasser zum Zähneputzen, Knabbereien, Chips, Bier, etc. kaufen kann. Um abends noch etwas zu essen, bin ich die Straße, in der sich das Hotel befindet, ca. 10 Minuten nach links (Norden) entlang gegangen und habe dort Hutongs (kleine Altstadtviertel mit Straßenständen) und Restaurants gefunden. Vom Flughafen aus dauert die Fahrt mit einem Taxi ca. 1 Stunde (je nach Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen) und kostete mich sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg ca, 115 RMB (ca. 12 Euro).
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Hotel vermittelt Ausflüge, Mietfahrräder und PKW mit Fahrer, Besuche der Pekingoper, Kung-Fu-Vorführungen etc. und chinesische Massagen. Zwei Häuser weiter befindet sich ein Beauty- und Massageinstitut. Dort kann man sich auch massieren lassen. Habe ich einmal gemacht. War spannend und hat meinen durch die vielen Besichtigungen geschundenen Füßen gut getan. Ich habe über das Hotel einen Ausflug zur Großen Mauer gebucht. Das Hotel besorgt dann einen Fahrer, der allerdings wenig Englisch spricht. Ich hatte vorher mit dem Hotelier besprochen, an welchen Abschnitt der Mauer ich wollte. Der Fahrer war freundlich und vertrieb uns die Zeit, indem er mir einige einfache Worte Chinesisch beibrachte. Er besorgte an der Mauer die Eintrittskarten und wartete dann mehrere Stunden auf dem Parkplatz. Danach fuhr er mich zu dem im Preis inkludierten Essen, ließ mich im Restaurant dann alleine. Im Anschluss fuhr er mich noch zu den Ming-Gräbern. Dieser Ausflug hat 990 RMB (ca. 100 Euro) gekostet und wäre individuell sicher viel preiswerter durchzuführen gewesen, aber ich hatte keine Lust auf den Aufwand der Verhandlungen und auch keine Lust, auf dem Weg zur Mauer in irgendeiner Verkaufsveranstaltung zu landen. Eine Alternative ist sicher, sich ein Taxi für einen ganzen Tag zu mieten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2010 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ingrid |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 178 |