- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Originelles Hotel im Stile eine mittelalterlichen Klosters. Hervorragende Gastronomie. Verkehrsgünstige Lage nahe der A8 München-Salzburg.
Die ernüchternde Umgebung ist schnell vergessen, wenn man das Hotel und das Zimmer betritt. Das Flair des Hotels mit seinen verwinkelten Gängen und unzähligen Kerzen ist einzigartig. Bei Tageslicht sollte man nicht allzu lang aus dem Fenster schauen, um sich der Illusion nicht zu berauben. Ausstattung des Zimmers: Wasserbett (für unseren Geschmack zu wenig gedämpft), Schlafsofa, gemütlicher kleiner Erker zum Sitzen. Küchenzeile mit Kaffeepadmaschine, Kühlschrank, 2-Platten-Cerankochfeld und Mikrowelle. Bad mit Whirlwanne Minibar und TV-Schrank (naja, ein Röhrenfernseher ist in einem Viersternehotel schon sehr antiquiert...) Einen Punktabzug gibt es für - die eher nachlässige Sauberkeit: Wasserflecken im Bad und Staubflocken unter dem Bett müssen definitiv nicht sein - kleine Schlampereien wie der Badhocker, der buchstäblich "aus dem Leim geht" Mit wenig handwerklichem Geschick und noch weniger Zeit wäre das schnell behoben - sowie für die aufdringliche Werbung: Gleich beim Betreten springt einem der „Schriftenstand“ auf dem Kleiderschrank ins Auge: drei esoterisch angehauchte Bücher aus der Rubrik Persönlichkeitsberatung und Alternative Wissenschaft. Bei einem Hotel dieser Preisklasse erwarte ich jedenfalls keine Werbung für solche Publikationen. Bei der Abreise habe ich an der Rezeption ganz offen gesagt, dass mich das Anpreisen dieser Traktate nachhaltig gestört hätte. Dazu die Dame von der Rezeption: Dahinter stecke ein "Partnerunternehmen". Und zu dieser Art von Esoterik müsse man halt einen Zugang haben...
Gehobene italienische Küche fernab von Pizza & Co. Wie im Hotel auch hier viel Kerzenschein; die elektrische Beleuchtung ist dezent. Bedienung in Mönchskutten verkleidet. Viele kleine Nischen für ein "Dinner for two", ein paar Tische, die für kleinere Gruppen (bis 8) zusammengestellt werden können und Räume für größere Gruppen.
Beim Einchecken wurden wir gefragt, wann wir das gebuchte Menü im Restaurant zu uns nehmen wollten. Ob 19 Uhr in Ordnung wäre? Bei dieser Gelegenheit gaben wir auch gleich die Unverträglichkeiten an. Die Dame an der Rezeption schrieb sich alles auf und versprach, der Küche Bescheid zu geben. Wir sollten dann im Restaurant einfach kurz an den Hinweis erinnern. Später im Restaurant war dann überhaupt nichts bekannt - weder war ein Tisch reserviert noch wusste jemand etwas von dem Zettel von der Rezeption. Wir gaben also die Unverträglichkeiten nochmals beim Kellner an. Darunter: Pilze bei mir und Laktoseintoleranz bei meiner Frau. Der Kellner empfahl sodann eine Gericht mit Trüffeln. Auf meinen Einwand, ich dürfe keine Pilze essen, sagte er mir: „Ja, aber das sind Trüffel“. Immerhin, beim zweiten Mal kapierte er, dass Trüffel Pilze und damit für mich tabu sind. Los ging es aber zunächst mit einem Vorspeiseteller, auf dem eine gute Portion eingelegter Pilze(!) waren. Beim Abräumen sah der Kellner, dass die Pilze unangetastet auf dem Teller lagen. Seine Frage: „Hat es nicht geschmeckt?“ Was soll man dazu noch sagen? Ach ja, auf die Laktoseintoleranz meiner Frau wurde leider ebenso wenig Rücksicht genommen. Dass der Chef die Espresso-Bestellung höchstpersönlich aufnahm, war wohl keine so gute Idee: Die Heißgetränke, die später an den Nachbartischen beim Kellner bestellt wurden, waren schon längst getrunken, als der Kellner auf meine Erinnerung erst verschwand und dann mit der Frage zurückkam: „Und den Espresso hatten Sie bereits bestellt?“ Der sehr hohen Qualität der Speisen und der schönen Atmosphäre tut das zwar keinen Abbruch, aber es schmälert halt den Gesamteindruck. Schade drum.
Man muss dem Fotografen (bzw. dem Photoshop-Spezialisten) ein großes Kompliment machen: Wie hat es dieser Mensch geschafft, die Industriegebiet-Umgebung komplett auszublenden? Direkt nebenan eine Autowerkstätte, dahinter ein großes Einkaufszentrum mit angegliederter Tankstelle... Wie gut, wenn man ein Auto hat, dann ist man in wenigen Minuten in der Rosenheimer Altstadt oder in der wunderschönen Natur (Badeseen).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 28 |