Hotel Schlossgasthof Strasser

Als ich die Adresse dieser Unterkunft erreichte, hatte ich den Eindruck vor einem abrissreifen alten Gebäude zu stehen. Innen sah es auch nicht besser aus. Alt, schlicht und kühl. Wie in einem Gruselfilm. Es war schon abends und ich hatte nicht mehr die Zeit etwas anderes zu suchen. Zum Glück nur für eine Nacht, dachte ich mir. Mein Eindruck verbesserte sich auch nicht auf dem Weg in mein Zimmer. Dreckige Teppichfetzen auf den Treppenstufen. Im Zimmer angekommen traf mich das blanke Entsetzen. Eine Einzelzelle im Zuchthaus der 60er dürfte größer und einladender gewesen sein. Es war so eng, dass ich meinen Koffer nicht mal aufklappen konnte. Hinzu kommt eine Dachschräge die einem den aufrechten Gang in einem Drittel der Kammer unmöglich machte. Fotos der Kammer habe ich beigefügt. Das Waschbecken ist im Zimmer. Das kleine Bad hat nur eine Toilette und eine Dusch. Fremde Haare auf der Bettwäsche und Schimmel in der Dusche sorgten für zusätzlichen Ekel. Aber es kam noch besser. Jeden Schritt, jedes Telefonat der anderen Bewohner dieser Etage waren deutlich zu hören. Als gäbe es keine Trennwände sondern nur Trennvorhänge. Der Bodenbelag bestand aus einer Imitation eines billigen Linoleumimitats. Verziert mit Brandflecken. Auf dem Frühstückstisch stand bereits ein gerichteter Teller mit Wurst, Käse und Butter. Das wars. Nachdem ich meinen Kaffee mit Milch und Zucker umrührte, schwammen weiße Flocken oben auf. Ich ließ den Kaffee daraufhin unberührt. Wenn man sich nach einem zu guten Tag mal ordentlich ärgern will, ist man hier genau richtig.

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