Hotel Schöne Aussicht

Die Lage und der Ausblick auf die Stadt veranlasste uns, in diesem Hotel Station zu machen. Des Abends wartete der „Don Giovanni“ auf und gekrönt durch den Besuch der Festspiele sollte eine standesgemäße Übernachtung und ein Abendessen in besagter Herberge herhalten. Eine spektakuläre Anreise in das Hotel „Schöne Aussicht“ und das „Hochschrauben“ auf den Berg ließ unsere Erwartungen höherschlagen; aber leider weit gefehlt! Schon das Betreten des Foyers (oder wie man das sonst nennen sollte) ließ uns an der Wahl des Hotels zweifeln. Die Rezeptionistin fiel leider nicht durch Verbundenheit und Freundlichkeit, denn eher durch eine spröde Unterkühltheit, Desinteresse und Unlust auf. Dieses Bild setzte sich besonders durch das etwas schmuddelige und in die Jahre gekommene Interieur des gesamten Empfangsbereichs fort. Im gebuchten Zimmer selbst nun angekommen fühlten wir uns an den Charme einer 60iger Jahre Jugendherberge erinnert. Kein Möbel, kein Fenster, kein Türrahmen welches nicht in irgendeiner Weise „angeschlagen, angedellt“ oder aber einfach völlig abgewohnt erschien. Die Jalousien und Vorhänge waren völlig indiskutabel und die Toilette hinterließ einfach nur Ekel; wann hier das letzte Mal wirklich einmal gründlich saubergemacht wurde, bleibt im völligen Dunkel. Der Austritt auf den Balkon (der allerdings mit einem spektakulären Blick auf Kapuzinerberg und Stadt aufwarten konnte), untermalte die „gesamte Ranzigkeit“ des Ganzen. Die Sitzkissen auf den modernen und ganz und gar nicht zum Hotel passen wollenden Aluminiumstühlen wurden mit Sicherheit in den letzten 10 Jahren nicht gereinigt, geschweige denn ausgetauscht. Ziemliches Unwohlsein beschlich uns ob der bevorstehenden Nacht, aber das Zimmer und der Tisch am Abend zum Dinner waren gebucht/reserviert und natürlich herrschte gerade Festspielsaison und damit Zimmerknappheit, ansonsten hätten wir auf der Stelle kehrtgemacht. Auf der Speisenkarte wurde der werte Gast gleich darauf hingewiesen, dass man EUR 2.50 für ein Gedeck pro Person aufzuwenden hätte. (Dafür sollte der werte Gast, nachdem er die absolut hoch-preisigen Speisen hat begutachten können, natürlich auch noch Verständnis aufbringen). Uns war der Sinn des Satzes auf den ersten Blick nicht gleich verständlich, aber es entsprach absolut der Tatsache, dass genau für zwei Servietten nebst Besteck mal eben EUR 5,-- fällig wurden. Die Preise auf oben genannter Karte trieb uns wie schon erwähnt, weitere Tränen in die Augen; hoch-preisig und des gesamten Ambientes absolut nicht würdig. (Aber auch hier entschädigt besagter Blick auf Kapuzinerberg und Stadt einwenig und stimmte uns für die Dauer des Abendmahls gnädig). Ferner sei noch zu sagen, dass die Zimmer mit „Stadtblick“ als äußerst laut einzustufen sind. Leider trübte auch ein latent vorhandener Fettgeruch die klare Luft. Das Frühstück war dann auch nicht weiter der Rede wert und entsprach lediglich dem Standard eines typischen 2 Sterne Seminarhotels, welches suggerieren soll, dass man sich möglichst schnell wieder auf den Weg nach Irgendwohin machen sollte. (Der Kaffee dümpelte wahrscheinlich schon die ganze Nacht in seinen Kannen; so jedenfalls das Aroma, welches uns den Abschied dann wohl noch etwas erleichtern sollte – nicht zu vergessen auch hier wieder der etwas beißender Fettgeruch vom Vortag, der wohl schon seit den letzten Jahrzehnten in Teppich, Tapeten und Möbeln für die Ewigkeit festgesetzt zu sein scheint). Beim Bezahlen der fürstlichen Rechnung, die in keinster Weise zu dem uns Gebotenen standen, erwähnten wir noch freundlich den einen- oder anderen Mangel gegenüber der etwas angespannten Rezeptionistin: Dieses wurde erwartungsgemäß mit einer absolut unprofessionellen Entschuldigung quittiert. Der Don Giovanni vom Vorabend entschuldigte allerdings 100%ig für den absoluten Reinfall bei der Wahl unserer Unterkunft! Wir werden aber im nächsten Jahr wiederkommen… um das „Schöne Aussichten“ allerdings einen riesigen Bogen machen!

Siehe ausführlichen Text oben! Interieur sehr alt, angeschlagen und einfach völlig abgewohnt.

Wie erwähnt, als eher hochpreisig einzustufen.

Gehetzt und nicht um wirklichen Service bemüht.

Perfekter Blick auf die Stadt.

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