Hotel Serita Beach

Rezension Während ich diese Beurteilung verfasse, sitze ich noch mit meinen beiden Kindern in der Hotellobby. Ich starre auf das raue und blaue Meer, die mediterrane und typisch griechische Terrasse und genieße die letzte Brise Salzwasser und Sonne. Dieser Urlaub war spontan. Nur drei Wochen vor Antritt gebucht. Nach endloser Recherche und Abwägungen, wieviel man für was bereit ist zu zahlen. Da wir nur ein begrenztes finanzielles und zeitliches Kontingent zur Verfügung hatten, kam TUI mit diesem Hotel in All-inklusiv Manier um die Ecke. Kreta kannte ich bereits aus meiner Kindheit und außerdem scheint die Insel gerade der Insider im Familienurlaubskosmos zu sein. Zugegebenermaßen bin auch ich nach den mittelmäßigen Rezensionen voreingenommen in diese Reise gestartet – und was soll ich sagen, irgendwie stimmt alles, aber das ist nicht so schlimm!! Ja, das Serita Beach Hotel hat seine besten Tage vielleicht hinter sich, dennoch kann ich behaupten, dass es sich um eine durchaus schöne und solide Anlage handelt. Ein bisschen in die Jahre gekommen sowie dem Salzwasser und Klima zum Opfer gefallen, das sich einfach durch alles frisst, was sich ihm in den Weg stellt. Und ja, es ist kein 5 Sterne Standard, den wir in Deutschland gewohnt sind. Aber ich mag es! Es ist familienfreundlich, super gelegen, liebevoll gepflegt. Zudem verfügt es über eine recht große Sportanlage, mehrere Poollandschaften und Animationsbereiche. Die Poollandschaft hält für alle etwas bereit: Klein und Groß kommt auf seine Kosten. Man kann entscheiden, ob man im niedrigen Bereich planschen der im Tiefen schwimmen möchte. Je nach Pool-Wahl entscheidet man sich für Poolparty oder ruhiges Treiben und Abkühlen. Das Meer liegt im wahrsten Sinne des Wortes einen Katzensprung vom Hotel entfernt. Nur getrennt von einer kleinen Straße. Sonnenliegen und (feste) Schirme finden sich kostenlos überall. Allerdings muss man hier schnell sein. Ab 9 Uhr ist die Badezeit eröffnet und der Run auf die Liegen startet. Ich finde sowas ja ätzend, aber selbst ich habe mich irgendwann aus der Not heraus anpassen müssen. Das Essen ist durchaus abwechslungsreich. Wenn man hier 3 Wochen bleibt vielleicht nicht, aber in der einen Woche, in der wir Gäste waren, kamen sowohl die anspruchsvollen Kindergaumen wie auch meiner auf seine Kosten. Besonders beliebt waren hier die selbstgemachten Pommes, das Angebot an frischem Obst und Salaten und zur Freude der meisten kleinen Gäste und jeglicher Hüftröllchen – das Angebot an allerhand meist griechischer Leckereien. Fleisch und Fisch standen täglich zur Auswahl und Gemüse aller Art. Klar bejahen muss ich jedoch den Umstand der Getränkesituation. Da hier der schnelle Schluck Wasser aus dem Hahn flachfällt (weil überall Salzwasser rauskommt), ist man auf die (alle zwei Tage aufgefüllte) Minibar angewiesen. Leider ließ hier die Kontinuität zu wünschen übrig und man bettelte täglich an der Rezeption nach einem neuen Nachttrunk in Form einer Flasche stillem Wasser. Auch das Angebot an Getränken war für meine subjektive Einschätzung eintönig. Man hatte die Wahl zwischen Wasser in Pappbechern, Zuckerwasser in Pappbechern und schlechtem Fusel. Alles aus EINEM Zapfschlauch, was ich wiederum sehr interessant fand. Ordentlichen Bohnenkaffee gab es nur an zwei Stationen. Bei dem Gebräu zum Frühstück handelte es sich im Instantkaffee. Vollkommen in Ordnung, aber eben auch nicht mehr. Das Zimmer war ausreichend groß, mediterran eingerichtet und funktional. Die Klimaanlage war vorhanden und erfüllte den Zweck. Handtücher wären täglich gewechselt worden, hätte man es gewollt. Allerdings muss man hier beachten, dass die Wäsche auch mit mehr oder weniger Salzwasser gewaschen wird und daher nie die flauschige Haptik und den Geruch unserer Weichspüler zu Hause erreichen kann. Demnach einfach mal ein Auge zudrücken. Sauber sind sie allemal. Das Bett wird aufgeschüttelt und (glaube ich zumindest) einmal in der Woche neu bezogen. Standtücher gibt es gegen Pfand täglich neu und frisch. Alles in Allem ist das Zimmer vollkommen ausreichend. Hier und da ein bisschen verwohnt und vom Klima geschändet, aber das ist definitiv auszuhalten und keinesfalls ekelerregend oder irgendwie schlecht. Was aber ausnahmslos in den Vordergrund gestellt werden muss und sollte ist die Freundlichkeit der Angestellten. Selbst im größten Stress bleiben alle höflich und zuvorkommend. Und schnell! Nicht unbedingt immer mit einem Lächeln im Gesicht, aber das muss man auch nicht und es verlangt (hoffentlich) auch keiner. Alle Mitarbeiter sprachen gefühlt jede Sprache dieser Welt. Es war der erste Urlaub, in dem ich weder mein englisch auspacken musste, noch (die für mich eigentlich selbstverständlichen) Brocken griechisch lernen. Wir sprachen deutsch und wurden erhört. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass es unpassend war. Was ich persönlich aus Zugewinn gesehen habe: die multikulturelle Gästeschar. Meine Beobachtung eines Animationsabends mit Tanz, welche ich in meinem WhatsApp-Status mit Freunden und Verwandten teilte: Egal aus welchem Land der Tourist stammt – Deutschland, Frankreich, England, Russland, Ukraine, Türkei der sonst wo: alle machen sich beim tanzen gleichermaßen zum Affen. Und das ist richtig und gut so!! Und wenn das Ambiente mitspielt, macht es umso mehr Spaß. Egal wie viel Sterne das Hotel zu bieten hat… Das Serita Beach Hotel hat alles was man braucht. Wer Wert auf uneingeschränkten Luxus legt, muss mehr Geld hinblättern. Wer sich – wie wir – einen angenehmen und entspannten All-In Urlaub gönnen möchte, der ist hier genau richtig. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch wenn ich gestehen muss, das TUI den Großteil am Preis einheimst und man wahrscheinlich mit genug Vorlauf und Planung individuell gebucht um einiges günstiger wegkommt. Allerdings hat der Veranstalter auch den Vorteil des rundum-sorglos-Pakets.

Beliebte Aktivitäten

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