Hotel St. Georg

Auch wenn das Hotel auf seiner Webseite betont im 4 Sterne Segment angesiedelt zu sein (wegen 3 Sterne Superior mit Prüfsiegel des DEHOGA) handelt es sich um ein übliches 3 Sterne Hotel, das mit 4 Sternen leider nicht mithalten kann. Wer also aufgrund der Webseite höhere Erwartungen hat, wird leider enttäuscht. Es ist nicht übersehbar, dass das Hotel schon etwas älter ist (Baujahr 1987, Teilsanierung 2010, 220 Zimmer), aber man ist bemüht, die Zimmer in einem schönen, angenehmen Zustand zu präsentieren. WLAN auf dem Zimmer ist - auch wenn es nirgends erwähnt wird und man auch bei der Anforderung über die Rezeption nicht darauf hingewiesen wird - kostenpflichtig! Auf der Rechnung wurden anschliessend 4 EUR ausgewiesen. Abgesehen davon war das WLAN auf dem Zimmer so gut wie überhaupt nicht nutzbar, weil die Verbindung so langsam ist, dass man schon für die Anmeldung über die Webseite mehrere Anläufe und eine halbe Ewigkeit benötigt. Da reicht dann doch das mitgebrachte Mobiltelefoninternet. Die Zimmer werden noch mit "echten" Zimmerschlüsseln abgeschlossen - die ansonsten fast schon übliche und platzsparende Keycard gibt es hier nicht. Mein persönliches Fazit: für ein Wellnesswochenende würde ich dieses Hotel nicht buchen, für die Übernachtung bei einer Durchreise oder wegen einer Tagung/Schulung ist es sicher in Ordnung. Das Preis/Leistungsverhältnis ist weitgehend in Ordnung, wer bei einem 3 Sterne Hotel höhere Erwartungen hat, ist selber schuld ;-)

Im Zimmer liegen kostenfrei Zeitschriften (für Frauen!) und Bücher, wobei letztere bei Gefallen kostenpflichtig an der Rezeption erworben werden können - gute Idee! Fernseher und Radio mit Leuchtanzeige waren vorhanden, auf dem Balkon findet der Raucher einen Aschenbecher vor. Die Grösse des Zimmers ist in Ordnung, Sauberkeit von Toillette und Bad ebenfalls. Die Dusche ist in die Badewanne integriert und mit einer Trennwand versehen. Im Badezimmer fanden sich statt der üblichen Hotelshampoofläschchen Proben der Firma Eucerin. Ein Kosmetikspiegel war ebenfalls vorhanden. Es ist tatsächlich wenig Ablagefläche vorhanden, evtl. würde hier die Anbringung eines zusätzilchen Boards Abhilfe schaffen. Wir hatten zwei freistehende Betten, je mit Matratzenbreite etwa 90cm. Über die Matratzenhärte kann man sich ja bekanntlich streiten, für mich wars ok, für andere nicht ;-)

Besonders auffallend war, dass die am Buffet angebotenen Speisen häufig leer waren und es immer eine Weile dauerte, bis wieder aufgefüllt wurde. Das funktioniert in anderen Häusern doch deutlich schneller. Auch das Abräumen benutzter Teller auf den Tischen lief sehr zäh. Eine bessere Schulung des Personals wäre auch hier wünschenswert - nur weil auf dem Tisch (wegen noch nicht abgeräumter Teller!) kein Platz mehr ist, um ein Milchkännchen hinzustellen, kann man diese nicht auf die Serviette des Gastes stellen. Positiv ist aufgefallen, dass man bei Buchung einer Pauschale offensichtlich einen reservierten Tisch im reservierten Bereich des Restaurants erhält. Im Wintergarten sitzt es sich sehr schön, die Atmosphäre ist angenehm. Frühstück gibt es bis 10 Uhr, Abendessen bis 21 Uhr, beide in Buffetform. Nett ist auch, dass man zum Frühstück eine Information über Wetter und mögliche Aktivitäten in der Umgebung erhält sowie bereits einen Einblick in das Thema des Abendbuffets. Das Frühstück ist reichhaltig mit vielerlei Brot- und Brötchensorten, verschiedenen Eierzubereitungen, Müsli, Obst, Joghurt, Aufschnitt und lässt keine Wünsche offen. Das Abendessen war an den zwei Tagen, an denen wir dort waren, abwechslungsreich und in Ordnung.

Das Servicepersonal ist ohne Frage sehr freundlich und hilfsbereit, allerdings mangelt es doch an Fachlichkeit und Kompetenz. An der Rezeption wurde der Abfahrtsort der Schiffe am Chiemsee erfragt - eigentlich eine Frage, bei der man davon ausgeht, dass sie mehrmals am Tag gestellt wird und fast erwartet man schon, dass ein Flyer hervorgezogen wird, in dem allen nötigen Infos vorhanden sind. Hier musste der Rezeptionist aber erstmal im Internet nachschauen, um anschliessend die navitaugliche Adresse handschriftlich auf einem Zettel zu vermerken. Leider stellte sich bei der Anfahrt heraus, dass die Postleitzahl einen Dreher enthielt und so nicht vom Navi gefunden werden konnte. Auch hier musste wieder das eigene Internet herhalten... Für die ans Hotel angeschlossene Tiefgarage gibt es nicht genügend Schlüssel. So muss man den Schlüssel nach jeder Einfahrt wieder abgeben und entweder vor der nächsten Ausfahrt abholen oder erst nach Rückkehr an der Rezeption holen, bevor man wieder einfahren kann. Das ist ziemlich umständlich und nicht zeitgemäss. Als ich an Tag 2 meldete, dass ich den fürs Essen notwendigen Zimmerausweis verloren hätte und deshalb einen neuen bräuchte, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich nur 1x einchecken könnte. Ja und?! Als ich dann meinte, dass ich diesen Ausweis für Abendessen und Frühstück aber benötigen würde, wurde mir mitgeteilt, dass ich jetzt nur noch einen handschriftlich ausgestellten Ausweis erhalten könne. Es handelte sich hierbei übrigens um einen anderen Rezptionisten! Besonders merkwürdig war auch, dass uns am Ende eine nicht verzehrte Geburtstagstorte für eine 18-jährige in Rechnung gestellt werden sollte - zum einen war bie uns nachweislich keiner dabei, der an diesem Wochenende 18 wurde, zum anderen wurde immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass man nur mit dem Zimmerausweis Getränke etc aufs Zimmer schreiben lassen könne - der Zimmerschlüssel reichte hierfür nie aus. Fazit: sicherlich ist man bemüht und freundlich, aber Professionalität geht anders.

Das Hotel liegt in einem Wohngebiet in der Nähe eines Seniorenstifts. Durch die Lage ist ein Tiefgaragenstellplatz (kostenpflichtig!) zwingend notwendig, denn zumindest am Wochenende reichen die 100 zur Verfügung gestellten Aussenparkplätze hinten und vorne nicht aus. Im Wohngebiet sind leider kaum andere Parkmöglichkeiten vorhanden.

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