Hotel Stroom

Das Hotel Stroom liegt im Hafenbezirk Delfshaven, und zwar im neueren - nicht im historischen - Teil: es ist umgeben von zahlreichen neueren Geschäfts-Hochhäusern und noch zu bebauenden Brachflächen. Zur weiteren Erkundung von Rotterdam ist ein Fahrzeug erforderlich (Fahrrad, Auto oder öffentlicher Nahverkehr), lediglich der Euromast und der historische Delfshaven wären zu Fuß zu erreichen. Außer einer kleinen Pizzeria gab es auch kein weiteres Restaurant oder Unterhaltung in Hotelnähe. Das Hotel wurde in einem alten Elektrizitäts-Umspannwerk im Stil eines Lofts etabliert. Dieser Stil ist Geschmackssache, uns hat es jedoch gut gefallen: die Zimmer sind absolut karg mit dem gestrichenen Estrich als Boden (ohne jeglichen Teppich: bitte Schlappen o.ä. mitbringen, sonst gibt es kalte Füße!), weiß gestrichenen Wänden ohne Tapete und ohne Bilder, karger, moderner Möblierung. Die sehr große Dusche war nur mit einer schmalen Glasscheibe gegen den Raum abgetrennt (d. h. keinerlei Intimsphäre beim Duschen, dafür aber Riesen-Überschwemmung), lediglich das Waschbecken und das WC waren mit einer Schiebetür abgetrennt (da diese Schiebetür jedoch in unserem Zimmer nicht funktionierte, war auch hier keinerlei Intimsphäre gegeben, was wir dann doch als sehr störend empfanden.) Das Zimmer ist ausgestattet mit moderner Technik (Flachbildschirm an der Wand hängend, Bose-Musikanlage, Lichtwecker etc), es gab auch sog. Video-Suiten, die technisch noch stärker ausgestattet waren. Zum Hotel gehört ein Restaurant-/Barbereich mit offener Küche und Terrasse, ebenso im Loft-Stil. Im Hotel gab es sehr gutes Bio-Essen (also auch gute Steaks aus Bio-Fleisch etc.) Sehr lecker, aber auch teuer. Der Bereich wurde offensichtlich gerne abends von jüngerem Publikum zum "Chilling-Out" besucht. Der Preis des Hotelzimmers war mit 105 Euro für Rotterdam angemessen, das Frühstück für zusätzlich 19, 95 Euro pro Person jedoch stark überteuert (kein Buffet, sondern Platte mit Yoghurt, Kaffee oder Tee, zwei Scheiben Wurst, zwei Scheiben Käse, eine Scheibe Brot, ein Brötchen sowie ein paar Stücke Melone). Das Hotel-Personal war sehr freundlich, allesamt jünger und anscheinend technik-begeistert. Fazit: das Hotel wird jüngeren Leuten sicherlich gut gefallen, uns hat es auch gefallen, weil es "was Anderes" war. Man sollte allerdings etwas mehr Sorgfalt in die Instandhaltung legen (Türen reparieren, die kargen weißen Wände ab und zu überstreichen, um deutlich sichtbare Gebrauchsspuren auszubessern, etc.) Das Hotel ist mit vier Sternen gelistet, hat meiner Meinung jedoch nur drei Sterne verdient: außer dem Restaurant-/Barbereich gab es keine Freizeit-/Aufenthaltsbereiche für die Gäste - und nur der originelle Stil und die Bose-Musikanlage auf dem Zimmer rechtfertigen nach meiner Meinung nicht den vierten Stern.

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