- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel Sunflower, das übrigens in Qawra ist und nicht in Bugibba (diese Angabe sollte hier mal geändert werden), kann man getrost als mittelprächtige 3-Sterne Unterkunft bezeichnen. Die Zimmer erstrecken sich über 6 Stockwerke (es gibt 2 Fahrstühle). Auf dem Dach ist ein kleiner Pool, beidseitig davon stehen Sonnenliegen (für die es allerdings keine Auflagen gab), sowie Stühle und Tische. Das Hotel macht äußerlich einen ganz guten Eindruck. In den Fluren sollten allerdings mal die Bodenbeläge erneuert werden (die Auslegeware war ziemlich fleckig). Während unseres Aufenthaltes wohnten überwiegend Briten im Alter zwischen 30 und 70 im Hotel, die zum Großteil sehr laut waren. Wer nicht geräuschempfindlich ist, keinen Wert auf großen Luxus legt und das Hotel nur für die Übernachtung nutzen möchte, ist mit dem Sunflower sicher ganz gut bedient. Da es auf Malta im Sommer sehr heiß ist, empfiehlt sich der Frühling oder der Herbst für den Besuch. Im Oktober konnten wir noch gut in T-Shirt und kurzen Hosen laufen und das Mittelmeer war zum Baden auch noch warm genug. Sandstrände gibt es auf Malta nur sehr kleine und wenige. An den meisten Badestellen geht man direkt von der Felsküste ins Meer (Badeschuhe sind hier zu empfehlen). Ausflüge auf Malta kann man sehr gut selbst mit den öffentlichen Bussen organisieren. Für einen Tagesausflug auf die Nachbarinsel Gozo (lohnt sich sehr!) sollte man sich lieber einem Veranstalter anvertrauen, da der Busverkehr auf Gozo nicht sonderlich zuverlässig ist. Lohnenswert sind Ausflüge nach Mdina und Valletta und eine Hafenrundfahrt von Sliema aus zu den Grand Harbours. Wenn man kein Freund der britischen Küche ist, sollte man sich die Speisekarten in den Lokalen sehr genau ansehen. Selbst Burger und Pizza werden häufig mit Ham & Eggs serviert.
In einem 3-Sterne Hotel sollte man in den Zimmern nicht mit großem Luxus rechnen. Die Größe des Zimmers und des Bades waren für uns ausreichend. Beides war gefliest. Die Bettvorleger haben sicher schon bessere Zeiten gesehen. Die durchgelegenen Springfedermatratzen (man spürte wirklich jede Feder) und die, auf den Bettrahmen geschraubten, Spanplatten waren nicht sonderlich rückenfreundlich. Wie in südlichen Ländern üblich, gab es auch hier keine Bettdecken, sondern nur Laken (teilweise ausgefranst und mit Löchern). Wir fanden aber grobe Decken (Marke BW-Einfach), die man sich darüber legen konnte. Die Laken wurden alle 3-4 Tage gewechselt. Die vorhandene Klimaanlage war uns zu laut. Also nutzen wir den Deckenventilator. Der Schrank war leider nur ca. 35cm tief und nur auf Hängegarderobe ausgelegt. Es gab also kaum Möglichkeiten die mitgebrachte Kleidung zu verstauen. Im Schrank war ein kleiner Safe eingeschraubt. Gegen eine entsprechende Gebühr bekam man den Schlüssel dazu. Im Zimmer gab es noch eine Frisierkommode mit 3 kleinen Schubfächern, einen Stuhl, einen Hocker und einen sehr kleinen Tisch. Auf dem kleinen Balkon fanden wir 2 Kunststoffsessel (ohne Auflagen) und einen runden Kunststofftisch vor, der seitlich schon eingerissen war. Im Badezimmer gab es eine Wanne mit Duschvorhang (im unteren Bereich schon etwas schimmelig), ein Waschbecken mit Spiegel und kleiner Ablagefläche, eine Toilette (direkt hinter der Tür, die dadurch nicht richtig zu öffnen war) und einen ziemlich abenteuerlichen Föhn. Die Handtücher (teilweise mit Löchern) wurden bei Bedarf gewechselt. Mit dem kleinen Fernseher im Zimmer empfing man nur stundenweise RTL2, sonst gab es nur ausländische Sender und Pay-TV. Aber wir waren ja auch nicht zum Fernsehen nach Malta gereist. Leider war das Zimmer sehr hellhörig (sowohl zu den Nachbarzimmern, als auch zum Flur). Die einfache dünne Holztür war für die Zargen etwas zu kein, so dass nicht nur rundum das Licht vom Flur ins Zimmer kam, sondern auch die Geräusche des anliegenden Fahrstuhls und der Hotelgäste im Flur. Über die laute Geräuschkulisse um das Hotel herum hatte ich oben schon etwas geschrieben.
Zu unserer Buchung gehörte nur das Frühstück. Leider kann man darüber nicht viel erfreuliches berichten. Es gab 2-3 verschiedene Sorten weicher und pappiger Brötchen, sowie Toastbrot, dass man sich in einem höchst abenteuerlichen Gerät rösten konnte. Als Belag hatte man die Auswahl zwischen immer gleichen 2 Sorten Wurst, 2 Sorten Käse und 2 Sorten Konfitüre. Außerdem waren harte Eier, 3-4 verschiedene Cerealien für Müsli und manchmal Melonenscheiben im Angebot. Instant-Kaffee und Teewasser gab es an einem Automaten. Gegen Aufpreis hätte man "English Breakfast" bekommen können. Aber das ist eher nichts für den deutschen Geschmack. Der Speiseraum hatte eher Mensa-Atmosphäre, wirkte aber zumindest sauber.
Das Personal war äußerst zurückhaltend und wirkte auf uns manchmal sogar etwas genervt. Ohne Englischkenntnisse ist man (wie überall auf Malta) aufgeschmissen. Die Betten wurden täglich gemacht. Die Zimmerreinigung war mal besser, mal schlechter. Auf Beschwerden wurde mit wenig Verständnis reagiert. Als einzige Serviceleistung wurde eine Reinigung angeboten, von der wir allerdings keinen Gebrauch machten.
Das Sunflower liegt abseits des Zentrums in einer Wohngegend. Der Transfer von und zum Flughafen dauerte jeweils ca. 30-40 Minuten. Bis zum Meer (kein Sandstrand!) läuft man, je nach Weg und Marschtempo, 15 bis 30 Minuten. Einkaufsmöglichkeiten (kleine Lebensmittelläden), Pubs und Restaurants sind in 5 bis 20 Minuten leicht zu erreichen. Bis zum örtlichen Bus-Terminal läuft man ca. 15 Minuten. Mit einer Tageskarte für knapp 3, 50 EUR kann man kreuz und quer über die Insel fahren. Obwohl das Hotel in einer Wohngegend steht, ist es rundherum leider sehr laut (auch in der Nacht). Auf beiden Seiten des Hotels sind Baustellen (und da beginnt die Arbeit scheinbar schon bei Sonnenaufgang und auch am Wochenende). Die in anderen Beschreibungen erwähnten Häuserruinen sind in der Zwischenzeit fast vollständig abgerissen. Allerdings befinden sich hier jetzt wilde Müllkippen, die beim Vorübergehen ziemlich stinken. In den umliegenden Wohnblocks gibt es reichlich Hunde, die munter und laut vom Balkon bellen. Direkt gegenüber der Vorderseite des Hotels befindet sich eine Garage für mehrere Minibusse, die Tag und Nacht mit nicht unerheblicher Geräuschentwicklung (quietschendes Blechtor auf - Motor und Radio an - rausfahren - Bustür ordentlich knallen lassen - quietschendes Blechtor zu - Bustür noch mal knallen lassen - Vollgas im Stand - gern mal mit heißen Reifen losfahren) abgeholt und wieder eingestellt werden, sowie eine kleine Autowerkstatt in einer Garage, in der häufig bis in die Nacht Betrieb war. Die teilweise johlenden Briten, die nach und nach aus den Pubs zurück ins Hotel kamen, waren also nicht der einzige Grund für unruhige Nächte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon oben beschrieben, gab es auf dem Dach des Hotels einen kleinen (unbeheizten) Pool und Sonnenliegen (ohne Auflagen). Die vorhandene Poolbar haben wir nicht genutzt (sie war meistens nicht besetzt). In den ersten Tagen gab es noch Bereiche mit Sonnensegeln, die dann aber abgebaut wurden. Das in der Hotelbeschreibung angepriesene "Hallenbad" erwies sich als kleines (vielleicht 3m Durchmesser) Becken mit ebenfalls unbeheiztem Wasser. Beschwerden anderer Hotelgäste ergaben, dass dieses Becken nur im Winter beheizt wird. Im Eingangsbereich gab es einen Raum mit Spielautomaten und einem Münz-Billardtisch. Irgendwo soll es auch noch einen Wellnessraum (laut Aushang im Fahrstuhl sehr teuer) und Fitnessgeräte gegeben haben. Davon haben wir allerdings nichts gesehen (wobei wir auch nicht danach gesucht oder gefragt haben). Dann gab es noch eine Hotelbar, in der wir nur ganz kurz waren (die Ausdünstungen der Küche waren hier deutlich zu bemerken). Einkaufsmöglichkeiten gab es im Hotel nicht.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |